Foto: Dietmar Stanka

Ein Fahrbericht von Dietmar Stanka

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Der CR-V von Honda kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Weltweit wurden in 160 Ländern bislang 5 Millionen Exemplare dieses kompakten SUV verkauft. 1995 wurde die erste Generation auf der Tokio Motor Show vorgestellt. 1997 kam der CR-V nach Europa und am 3. November rollt aus dem europäischen Werk des japanischen Konzerns in Swindon (UK) die vierte Generation auf uns zu. Wobei SUV ja nur den mittlerweile normalen Sprachgebrauch abbildet. Im Namenskürzel des Honda steckt nämlich schon alles drin: Comfortable Runabout Vehicle. Ein Fahrzeug also, mit dem sich komfortabel überall hinkommen lässt.

Der Auftritt

Obwohl der neue CR-V um 5 mm kürzer und um 30 mm niedriger ist, hat das Raumwunder im Innenraum dazugewonnen. Während die Seitenlinie nahezu unverändert erscheint, hat sich die Front vom Grinsegesicht zu einem dominant wirkenden Ausdruck  entwickelt. Das lässt den Honda breiter und geduckter wirken. Hinten sorgen senkrecht angebrachte LED-Leuchten für einen Wiedererkennungseffekt.

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Der Klasse absolut angemessen ist der gut aufgeräumte Innenraum, der mit einem übersichtlichen Cockpit und einem angenehm wirkenden Materialmix aufwartet. Die Sitzpositionen sind auf allen Plätzen gut und die Passagiere auf den vorderen Plätzen dürfen sich über ein bisschen mehr an Ellbogenfreiheit freuen.

Der Kofferraum mit einer recht niedrigen Ladekante markiert mit einem Volumen von 589 Litern den Bestwert in seiner Klasse. Absolut genial sind die mit einem Handgriff umzulegenden Rücksitze, die den Ladeboden Brettl-eben werden lassen. Dabei klappt die Sitzfläche in den Fußraum und die Lehnen fallen einfach um. Damit sind 1.669 Liter Ladung möglich, der nächste Einkauf also problemlos umsetzbar.

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Das Fahrverhalten

Ganz bewusst haben wir uns zu der Ausfahrt im Rheingau den Diesel ausgesucht. Der mit seinen 2,2 Litern Hubraum und einer Leistung von 110 kW (150 PS) wesentlich stärker motorisiert wirkt. Das mag an dem für einen SUV relativ leichten Gewicht von 1,7 Tonnen liegen oder einfach nur an den guten Entwicklungsingenieuren bei Honda. Agil flitzt der CR-V auch um die Ecken, Wankbewegungen sind nicht auszumachen und dabei ist er auch bei hohen Geschwindigkeiten ein Flüsterer.

Beim Diesel ist der Allradantrieb automatisch mit an Bord. Aber keiner dieser starren 4WD-Teile, die für eine 50/50-Verteilung auf Vorder- und Hinterachse sorgen. Honda spendierte dem CR-V einen Antrieb, der zwar immer über alle vier Räder losrollt, nach wenigen Radumdrehungen aber sofort den entsprechenden Untergrund erkennt und elektronisch regelt. Auf Straßen mit guter Traktion werden so nur die Vorderräder angetrieben, Verteilung vorne 100, hinten 0. Auf losem Untergrund, feuchten Straßen oder sonstig fehlender Traktion wird die Kraftverteilung stufenlos auch runter bis zu 0 vorne und 100 hinten geregelt.

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Das führt zu einem durchaus adäquaten Spritverbrauch, den Honda beim Handschalter im Schnitt mit 5,6 Litern pro 100 Kilometern angibt. 28.975 Euro kostet der Spaß, einen Honda CR-V mit Dieselmotor sein Eigen nennen zu dürfen. Was die Käufer des nunmehr Vorgängermodells etwas wurmen dürfte. Mussten sie doch rund 1.500 Euro mehr auf den Tisch blättern und wenn es ausstattungsbereinigt betrachtet wird, sogar nochmals 1.000 Euro mehr. Dafür können sie nun beim Neuerwerb sparen, was den Kummer dämmen sollte.

Wer keinen Diesel mag und keinen Allrad braucht, sollte zum Einstiegsmodell mit dem 2-Liter-Benziner greifen, der mit 112 kW (155 PS) und einem Drehmoment von 192 Nm auch kein Schwachmat ist. 22.990 Euro werden für diesen CR-V fällig, in Anbetracht von Verarbeitung, Grundausstattung und Qualität ein adäquates Angebot.

Die Ausstattung

Die Qual der Wahl beginnt mit dem Studium der Ausstattungs- und Preisliste. Comfort, Elegance, Lifestyle und Executive nennt Honda die Varianten, die beim Diesel von den besagten 28.975 bis zu einem Preis von 37.455 Euro führen. Wer Automatik bevorzugt, muss noch tiefer in die Tasche greifen, der Aufpreis beträgt 1.900 Euro. Besser und sparsamer lässt sich der CR-V jedoch mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe bewegen. Sämtliche relevanten Sicherheitspakete wie ABS, ESP, Airbags an den wesentlichen Stellen sowie Berganfahrhilfe und Anhänger-Stabilisierungsprogramm sind bei allen Versionen an Bord.

Foto: Dietmar Stanka

Fazit

Auch wenn Honda in den letzten Monaten in der Berichterstattung etwas verschwunden ist, sollte gerade jetzt der geneigte Interessent eines SUV den Honda CR-V in die engere Wahl ziehen. In den näheren Fokus sollte der Diesel mit Schaltgetriebe gerückt werden, der Benziner mit Frontantrieb ist jedoch auch eine gute Alternative, wenn Allrad nicht zwingend notwendig ist. (ds)

Technische Daten: Honda CR-V 2,2 i-DTEC 4WD Comfort
Motor 4-Zylinder Diesel
Getriebe Sechsgang-Schaltung
Hubraum 2.199 ccm
Leistung in kW/PS 110 kW (150 PS)
max. Drehmoment: 350 Nm bei 2.000 U/min
Länge/Breite/Höhe 4.570/2.096/1.685 in mm
Radstand 2.630 mm
Leergewicht 1.653 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 2.200 kg
Kofferrauminhalt 589- 1.669 l
Bereifung 225/65 R 17
Felgen 6,5 x 17? Leichtmetall
Beschleunigung 9,7 Sekunden auf 100 km/h
Höchstgeschwindigikeit 190 km/h
Tankinhalt 58 l
Durchschnittsverbrauch 5,6 Liter auf 100 km
Preis 28.975 Euro inkl. MwSt.

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