2016 Jaguar F-Pace | Fanaticar Magazin

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Der Aufschlag kommt zur richtigen Zeit. Mit dem richtigen Produkt und sogar mit einem relativ preiswertem Einstieg ab 42.390 Euro. Die britische Luxus-Marke Jaguar zeigt mit dem F-Pace katzengleich die Krallen. Unter der elegant und gleichermaßen sportlich geschneiderten Karosse findet sich zu einem großen Teil über Jahrzehnte entwickelte und auf allen Erdteilen erprobte Allradtechnik der Schwestermarke Land Rover. Es sei denn, man wählt den F-Pace mit Hinterradantrieb. Den gibt es aber nur handgeschaltet und als 20d.

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2016 Jaguar F-Pace | Fanaticar Magazin

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Form und Funktion

Unverkennbar ein Jag. Kühlergrill und schmal angeschnittene Scheinwerfer sprechen eine deutliche Sprache. Der Rest der Karosse ist ein Meisterwerk dieses Segments. Die niedrige Dachlinie und die hohe Schulter bieten zwar nur wenig Fensterfläche, aber wer so schön sein will, muss auch ein bisschen leiden. Zudem sind die hinteren Parkpiepser eh serienmäßig.

Die Anmutung des Interieurs hat uns ein wenig zwiegespalten. Im Sichtbereich wurden hochwertige Kunststoffe verarbeitet, weiter unten lässt die Qualität merklich nach. Zumal auch manche Kante in den Türeinlässen oder auch dem Lenkradstangengehäuse abgerundeter besser käme. Bestens dagegen die Bedienerfreundlichkeit des F-Pace, die durch das InControl Touch Infotainment-System mit acht Zoll großem Touchscreen ergänzt wird.

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Fahrverhalten

Wir haben uns in erster Linie mit dem 2-Liter-Diesel mit Allrad und Achtgang-Automatik auseinandergesetzt. Dieser Selbstzünder mit 132 kw (180 PS) wird bei Jaguar, Land und Range Rover eingesetzt und befindet sich in Punkto Verbrauch, Durchzugskraft und Laufruhe im Vergleich mit den Mitbewerbern absolut auf Augenhöhe. Bei der Rückfahrt von Kitzbühel über Wörgl und die Inntalautobahn bis zum Flughafen nach Innsbruck kamen wir tatsächlich auf den von Jaguar angegebenen Verbrauch von 5,3 Litern.

Anders sah das noch am Vortag aus, als wir über das Zillertal hinauf zum Gerlos düsten. Mit mehr Schmackes und immer die Berge hoch, flossen knapp 8 Liter Diesel in Verbrennungsräume des Vierzylinder-Turbodiesels. Wir wollten aber unseren Spaß haben und zudem das Fahrwerk und den Allradantrieb in den schmalen Kehren auf seine Tauglichkeit testen.

Auf trockener und fester Fahrbahn fährt sich der F-Pace AWD tatsächlich wie ein Fahrzeug mit reinem Hinterradantrieb. Wird schnell auf allen vier Tatzen Grip benötigt, schaltet das Verteilergetriebe in 165 Millisekunden von 90 Prozent Hinterradantrieb auf 50:50-Drehmomentverteilung um.

Ein besonderer Höhepunkt des neuen Antriebskonzepts von Jaguar wurde uns leider durch das fantastische Wetter vermasselt. Es nennt sich  All Surface Progress Control (ASPC) und sichert den F-Pace bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h das Fortkommen durch Tiefschnee, Matsch oder Schotter.

Solchermaßen unterstützt ließen wir den F-Pace um die Kurven fliegen, was die fetten 255er quietschfidel quittierten. Wankneigung war so gut wie nicht zu spüren, die Agilität des Fahrwerks ließ erahnen, dass es auch mit 380 PS eine spielend umzugehen weiß. Überrascht waren wir zudem von dem kraftvoll zu Werke gehenden 2-Liter-Diesel, der mit den rund 1,7 Tonnen Leergewicht des F-Pace keinerlei Probleme hatte.

2016 Jaguar F-Pace | Fanaticar Magazin

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Ausstattung

Pure, Prestige, Portfolio, R-Sport sowie S und für kurze Zeit die First Edition. Die beiden letztgenannten Versionen sind aber ausschließlich den stärksten Motorisierungen vorbehalten. Dem 30d AWD mit TwinTurbo-Diesel und 221 kW (300 PS) sowie dem S AWD, einem 3-Liter-V6 mit Kompressor und einer Leistung von 280 kW (380 PS).

Der Rest der F-Pace Meute ist entweder als 20d, 30d oder dem noch nicht erwähnten 35t, einem ebenfalls mit Kompressor beatmeten V6-Benziner mit 250 kW (340 PS) zu bestellen. Die Preisspanne zieht sich von 42.390 bis 84.350 Euro. Unser Referenzmodell, der 20d AWD R-Sport liegt bei 53.630 Euro.

Nach außen ist der F-Pace als R-Sport mit einem schwarzen Kühlergrill mit Einfassung in mattem Chrom, glänzend schwarzen Scheibenrahmen sowie seitlichen Lufteinlässen in ebenfalls mattem Chrom mit R-Sport-Emblem gekennzeichnet. Zudem sind 19 Zoll große in Silber und glänzend dunkelgrau gehaltene Leichtmetallfelgen namens Bionic montiert.

Serienmäßig sind bei allen Modelvarianten die Berganfahrhilfe, Regensensor, Zweizonen-Klimaautomatik, schlüsselloser Zugang und das Multifunktionslenkrad an Bord. Ab Prestige sind Bi-Xenon-Scheinwerfer verbaut, im S und der First Edition sind es LED-Hauptscheinwerfer.

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Fazit

Die Kombination aus einem Jaguar als SUV mit der bewährten Technik der Land Rover Familie füllt tatsächlich mehr als nur eine Nische. Mehr als 1.000 Vorbestellungen vermeldeten allein die deutschen Jaguar-Händler. Die sich seit ein paar Jahren eh wieder die Hände reiben mit der attraktiven Produktpalette der Briten in indischer Hand. Gut nur, dass Tata den beiden Unternehmen im Vereinten Königreich viel freie Hand lässt und sich wohl auch deshalb über wachsende Gewinne freuen darf. (ds)

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Technische Daten: Jaguar F-Pace 20d AWD R-Sport (Referenzmodell)

Motor: 4-Zylinder-Benziner
Getriebe: Achtgang-Automatik
Hubraum: 1.999 ccm
Leistung in kW/PS bei xy U/min: 132 kW (180 PS)/4.000
Max. Drehmoment: 430 Nm bei 1.750 – 2.500 Umdrehungen pro Minute
Länge/Breite/Höhe: 4.731/1.936/1.652 in mm
Radstand: 2.874 in mm
Leergewicht: 1.775 kg
Zul. Gesamtgewicht: 2.460 kg
Kofferrauminhalt: 650 – 1.740 l
Bereifung: 255/55 R19
Felgen: 8,5 x 19? Leichtmetall
Beschleunigung: 8,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h
Tankinhalt: 60 l
Kraftstoffverbrauch kombinierter Verkehr: 5,3 l auf 100 km

Preis: 53.630 Euro inkl. MwSt.