Es ist schon Art Tradition bei mir geworden: Zu Weihnachten fahre ich Lexus! Es gibt bei den meisten Lesern wohl ganz andere Autos, die in ihnen ein Begehren auslösen; bei mir ist das eben Lexus. Nennt es Sentimentalität, weil ich quasi mit Lexus aufgewachsen bin. Nennt es Zuneigung, weil ich den Underdogs auf deutschen Straßen eh immer sehr angetan bin.
Doch schon bei der Abholung des GS450h am Freitag aus Köln kam mir nur ein Gedanke: „Verdammt! Das ist der beste Lexus, der jemals gebaut wurde. Warum? Na, schaut ihn Euch doch einfach mal selbst an! Das Teil macht jetzt richtig was her, besonders wenn der geschärfte GS noch in der neuen F-Sport-Variante vor einem steht. Bieder und langweilig war gestern. Lexus hat sich nun endlich gefunden. Unverwechselbar und eigenständig – so mag ich das!
Aber was noch viel wichtiger ist: Auch das Interieur ist endlich in der Gegenwart angekommen. Der hässliche LED-Wecker der letzten Jahre ist jetzt einer schicken Analog Uhr gewichen. Auch sonst gibt es feinste Materialien samt der passenden Haptik zu bestaunen.
Auf dem Rückweg schaue ich kurz in meiner Heimatstadt Minden vorbei. Es hat ordentlich geschneit. Kein Problem für den GS. Traktionsprobleme scheint er nicht zu kennen. Auf meinem traditionellen Besuch am Kaiser Wilhelm Denkmal deaktiviere ich die Fahrassistenzelektronik und schalte auf Sport Plus. Der Weg dahin geht nämlich über eine kurze, aber dafür sehr kurvenreiche Straße.
Die weiße Schneeschicht wird immer höher doch der Lexus denkt nicht dran sich der Traktion zu entledigen. Nur wer ihn kitzelt, bekommt auch das Heck zum Schwingen. Dann gelingen herrliche Quermanöver, die sich darüber hinaus fast gespenstisch leicht wieder einfangen lassen.
Mit dem alten GS hat die aktuelle Generation wahrlich nichts mehr zu tun. War der Vorgänger eher Mercedes, ist dieser eindeutig in der Ecke BMW gelandet. Die Rückfahrt nach Hamburg ist gepaart mit einigen freien Strecken mit 180–200 km/h, die letzten 100 km nehme ich mit Vollgas. 250 km/h sind drin.
Doch jetzt kommt der Knaller. Der neue GS450h verbraucht locker 2–3 Liter weniger als der Vorgänger. Warum, wieso, weshalb das trotz des eigentlich gleichen Aggregats zustande kommt, das werde ich die Tage noch rausfinden. Fakt ist aber, dass ich am Ende mit einem Durchschnittsverbrauch von 9,3 Litern auf der Uhr zu Hause angekommen bin.
Und um das nochmal auf die Spitze zu treiben… in der Stadt fahre ich derzeit mit einem Verbrauch von 7,5 Litern. Das ist bei der Fahrweise selbst mit manch einem großen Diesel nicht zu schaffen. Und das mit einer Gesamtleitung von 360 PS. Respekt! Ihr merkt, ich bin wirklich begeistert.
Die größten Kritiker sind nach wie vor immer im eigenen Freundeskreis zu finden. Und wenn es um das Thema Lexus und meine Liebe zu dieser Marke ging, gab es meist nur ein freundliches Schulterklopfen. Ganz anders beim neuen GS450h F-Sport. Jede Menge Lob und Erstaunen über das, was die Japaner da aktuell auf die Pneus gestellt haben.
Auf gut Deutsch: Lexus wurde nun endlich in meinen kritischen Freundeskreis aufgenommen. Das ist schon mal ein gutes Omen. Mal schauen, wie sich diese Generation auf dem deutschen Markt schlagen wird. Ich werde mich jetzt jedenfalls noch voll, zwei Wochen mit dem schicken Edelwagen amüsieren. Stay tuned.
Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures
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