Foto: Dietmar Stanka

Ein Fahrbericht von Dietmar Stanka

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Der richtige Wagen zur richtigen Zeit. Der neueste Spross aus der großen Van-Familie von Ford heißt B-MAX und will der Baby S-MAX sein. Auf der Basis des Fiesta haben die Entwickler von Ford ein kleines Raumwunder geschaffen, das im Inneren viel Platz bietet und mit den geringen Außenmaßen auch in Großstädten in kleine Parklücken schlüpfen kann. Mitte August hatten wir die Gelegenheit, den Ford B-MAX erstmals zu fahren, nachdem uns das gesamte Konzept bereits auf dem Genfer Autosalon vorgestellt wurde und begeistert hat.

Form und Funktion

Das Kinetik-Design von Ford zeigt sich auch beim B-MAX deutlich und macht den Wiedererkennungseffekt einfach. Flott gestylt steht der B-MAX aus einem Guss auf den Rädern und kann vor allem mit seinen hinteren Schiebetüren mächtig Eindruck schinden. Diese öffnen den Minivan auf eine Breite von 1,50 m. Einfach zum Ein- und Aussteigen und zum Be- und Entladen von zum Beispiel Kindersitzen. So schließt sich auch der Kreis für die zwei Hauptzielgruppen, die Ford für den B-MAX definiert hat. Das sind junge Familien mit ein bis zwei Kindern und Menschen über 60, die bequemes Sitzen in erhöhter Position schätzen.

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Die Verarbeitung und die Wahl der Materialien im Innenraum können ebenso überzeugen, wie das innovative Türkonzept. Einzig die Sitzflächen der Vordersitze könnten etwas länger sein. Auf der hinteren Sitzbank, die im Verhältnis 40 zu 60 umklappbar ist und dann eine ebene Ladefläche ermöglicht, fühlen sich auch erwachsene Personen auf längeren Strecken wohl. Bereits in der Einstiegsversion namens Ambiente kann der Beifahrersitz ebenfalls flachgelegt werden. Dieses Konstrukt ermöglicht dann eine Ladelänge von 2,35m.

Ausstattungen und Motoren

Neben der Basis Ambiente, die mit dem 66 kW (90 PS) leistenden 1,4-Liter-Benziner ausgestattet ist und 15.950 Euro kostet, ist der B-MAX auch als Trend, Titanium und Individual zu haben. Nach Angaben von Ford Deutschland wird der B-MAX meist in den etwas teureren, dafür wesentlich besser ausgestatteten beiden Top-Versionen bevorzugt, was durchaus Sinn macht.

Im Titanium ist zum Beispiel eine manuelle Klimaanlage an Bord, Nebelscheinwerfer leuchten die Straße besser aus und 16 Zoll große Leichtmetallräder machen einfach mehr her, als Stahlfelgen mit Radkappen. Ab 18.450 Euro ist diese Variante mit dem oben genannten Motor zu ordern.

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Apropos Motor. Neben dem 1,4-Liter-Benziner ist noch ein 1,6-Liter-Benziner mit 77 kW (105 PS) zu bekommen, der allerdings ausschließlich mit der Ford Power Shift Automatik geliefert wird. Zwei Diesel mit 55 kW (75 PS) und 70 kW (95 PS) erweitern den Reigen. Die beiden wichtigsten Triebwerke sind die bereits aus dem Focus und Fiesta bekannten 1-Liter-Dreizylinder mit dem dynamischen Namen EcoBoost. 74 kW (100 PS) bzw. 88 kW (120 PS) werden aus den winzigen Motörchen gepresst.

Interessanterweise mit einer Laufruhe, die so nicht zu erwarten war. Auf der Testfahrt rund um den Münchner Flughafen über Autobahnen, Landstraßen und Stadtverkehr war immer genügend Leistung vorhanden, um auch mal schnell überholen und um definitiv mehr als nur im Verkehr mitschwimmen zu können. Einzig bei höheren Drehzahlen war ein heftigeres Knurren vom kleinen 1-Liter zu hören. Beide Motoren sind serienmäßig mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet und sollen laut Ford im Schnitt nur 4,2 Liter auf 100 km verbrauchen. Ein mehr als ordentlicher Wert, auch deshalb, weil er im Segment einen absoluten Tiefstwert abbildet. Kostenpunkt in der empfehlenswerten Ausstattungsvariante Titanium 19.350 bzw. 20.350 Euro.

Einmalig bis dato in dieser Klasse ist das 350 Euro Aufpreis kostende Fahrer-Assistenzsystem „Active City Stop“. Es soll helfen, Auffahrunfälle bis zu einer Geschwindigkeit bis zu 30 km/h durch Erhöhung des Bremsdrucks bis hin zur selbstständigen Einleitung einer Vollbremsung zu verhindern bzw. zu minimieren. Noch ein Novum im neuen B-MAX dient der Sicherheit der Fahrzeuginsassen. Die Ford SYNC-Technologie, integriert im je nach Umfang 1.200 bzw. 1.475 Euro teuren Audiosystem, kann nicht nur Bluetooth und SMS vorlesen, sondern im Falle eines Unfalls Europaweit einen Notruf absetzen.

Foto: Dietmar Stanka

Fazit

Der B-MAX von Ford ist ein gelungenes Automobil für vielseitige Belange. Mit den sparsamen Motoren liegt er genauso im Trend, wie mit seinen weit öffnenden Türen. Preislich ist der Ford B-MAX ebenfalls günstig positioniert und mit einer Vielzahl von Individualisierungsmöglichkeiten kann dem Minivan sogar ein bisschen Luxus und Premium eingehaucht werden. Ab dem Modelljahr 2013 wird es auch ein festeingebautes Navi geben und wer sich bis zum 31.10.2012 für einen B-MAX entscheidet, wird je nach Variante entweder mit dem dann nur halb so teuren Cool & Sound-Paket oder dem kostenlosen Active City Stop belohnt. (ds)

 

Technische Daten: Ford B-MAX 1,0 EcoBoost Titanium

Motor: 3-Zylinder-Benziner

Getriebe: Fünfgang-Schaltung

Hubraum: 1.998 ccm

Leistung in kW/PS bei xy U/min: 88 kW (120 PS)/6.000

Max. Drehmoment: 200 Nm bei 1.400 Umdrehungen pro Minute

Länge/Breite/Höhe: 4.077/1.751/1.857  in mm

Radstand: 2.489 in mm

Leergewicht: 1.279 kg

Zul. Gesamtgewicht: 1.780 kg

Kofferrauminhalt: 318 – 1.386 l

Bereifung: 195/55 R 16

Felgen: 6 x 16? Leichtmetall

Beschleunigung: 11,2 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 189 km/h

Tankinhalt: 48 l

Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr: 4,9 l auf 100 km

Preis: 20.350 Euro inkl. MwSt.

Foto: Dietmar Stanka