Jetzt sollte mal ganz schnell der Kontostand plus Kreditwürdigkeit überprüft werden. Mit dem auf nur 499 Exemplare limitierten LaFerrari präsentiert Ferrari auf dem diesjährigen Genfer Autosalon einen reinrassigen Supersportwagen. Doch bevor die ersten Fragen auftauchen, hier die Erkärung für den Namen: „Wir haben beschlossen, dieses Modell LaFerrari zu nennen”, erklärte Ferrari Präsident Luca di Montezemolo, „weil es genau das verkörpert, was unser Unternehmen ausmacht: Exzellenz, bezogen auf technische Innovation, Leistung, visionäres Design und pures Fahrvergnügen. Es ist ein wirklich außergewöhnliches Fahrzeug für unsere Sammler mit einem herausragenden Konzept, das in Zukunft auch in das übrige Produktangebot Eingang finden wird. Der LaFerrari ist ein Meilenstein für die gesamte Automobilindustrie und vereint in sich die komplette Erfahrung, die wir in den vergangenen Jahren auch in der Formel 1 gesammelt haben. Er ist Ausdruck der unübertroffenen Konstruktions- und Design-Expertise von Ferrari.” Verstanden? Also weiter im Text.
Das Design
Für das extravagante Design zeichnet sich Flavio Manzoni verantwortlich. Er arbeitete eng mit den Ingenieuren zusammen um die Abstimmung zwischen Form und Funktion zu perfektionieren. Die scharfe Linienführungen weisen auf eine excellente Aerodynamik hin. Die scharf nach unten verlaufende Nase, die tiefsitzende Motorhaube, die stark ausgeprägten Radkästen – sie alle verweisen auf die legendären Formen der Sportwagen Prototypen aus den 60er Jahren. Auch das Interieur wurde sportlich puristisch gehalten. Ein neugestaltetes Lenkrad bringt alle wichtigen Steuerelemente mit sich. Die Schaltwippen wurden verlängert und ergonomischer gestaltet.Der Fahrersitz ist fix und ergonomisch auf den Fahrer zugeschnitten, während sowohl die Pedalerie als auch das Lenkrad einstellbar sind. Die Fahrerposition kommt der eines F1-Rennwagens sehr nahe und wurde in Zusammenarbeit mit den F1-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa entworfen, die während des gesamten Designprozesses aktiv in die Entwicklungsarbeit involviert waren.
Der Antrieb
Der LaFerrari ist der erste in der Geschichte von Ferrari der mit einem HY-KERS-System angetrieben wird. Schon der mächtige Zwölfzylinder mit 6,3 Litern Hubraum leistet schon gewaltige 800 PS bei drehfreudigen 9.250 U/min. Das sind pro Liter Hubraum 128 PS, das ist Rekord, das ist Superlative. Doch Ferrari wollte mehr. Mit Formel 1 Genen versehen verpassten die Italiener dem LaFerrari noch einen einen Elektromotor mit einer Leistung von 120 kW / 163 PS. Sind die Batterien geladen ensteht so eine Gesamtsystemleistung von unglaublichen 963 PS. Dabei werden mehr als 900 Nm an maximalen Drehmoment auf die Pneus gepresst. Die Batterien wiegen nur 60 kg, sollen aber dennoch die höchste Energiedichte liefern, die bei dieser Anwendungsart möglich ist.Die Batterien werden auf unterschiedliche Weise aufgeladen: zum einen beim Bremsen (auch bei scharfen Bremsmanövern mit aktiviertem ABS) und zum anderen jedes Mal, wenn der V12-Motor ein höheres Drehmoment erzeugt als erforderlich, z. B. bei Kurvenfahrten. Im letzten Fall wird das überschüssige Drehmoment nicht an die Räder geleitet, sondern in Energie umgewandelt und in den Batterien gespeichert.Der Elektromotor ist mit dem F1-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt, was den Vorteil bringt, dass sich das Gewicht optimal verteilt und die Energieeffizienz verbessert wird, da das Drehmoment sofort für die Räder verfügbar ist sowie für das Aufladen des Elektromotors. Dank dieser Kombination erreicht der LaFerrari einen Co2 Ausstoß von nur 330 g/km.
Das Mehrgewicht durch den Elektromotor stellte die Ingenieure von Ferrari vor eine echte Herausforderung. Schlussendlich gelang Ihnen aber den (oder heißt es zukünftig die? 😉 ) LaFerrari zu einer optimalen Gewichtsverteilung zu verhelfen. 59 Prozent des Antriebs liegen dabei auf der Hinterachse. Das Gewicht auf der Hinterachse braucht der LaFerrari auch denn wer einmal das Gaspedal in den Boden drückt erlebt eine gigantische Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter 3 Sekunden, 0 auf 200 km/h in unter 7 und 0 auf 300 km/h in delikaten 15 Sekunden. Das ist mehr als beachtlich. Beim Kurveneingang sorgt das Brembo-Bremssystem mit Karbon-Keramik-Bremsscheiben für eine schnelle Entschleunigung. Das extrem hohe Leistungspotential des Wagens machte eine neue Bereifung mit 265/30 R 19 Pirelli P-Zeros vorne und 345/30 R 20ern auf den Hinterrädern erforderlich.
Ein weiterer innovativer Aspekt ist die Integration der aktiven Aerodynamik und des Hybridsystems mit anderen dynamischen Kontrollsystemen. Das Fahrzeug antwortet intelligent auf das Verhalten des Fahrers und bietet so unerreichte Leistung und ein unvergleichliches Fahrgefühl. Die von Ferrari entwickelten Algorithmen sorgen für die perfekte Abstimmung zwischen Elektro- und V12-Motor und damit für ideales Ansprechverhalten. In der Kurve hält das HY-KERS-System die Drehzahl des V12 beispielsweise hoch, um die Beschleunigung am Kurvenausgang zu verbessern.
Die gesamte Masse das Fahrzeugs liegt dabei zwischen den Achsen und so nah wie möglich am Boden, um den Schwerpunkt so weit es geht abzusenken. Das sorgt für ein dynamisches Handling auf der Rennstrecke. Die Chasis besteht dabei aus vier verschiedenen Kohlefaserarten, die allesamt in der Racing-Abteilung handlaminiert und autoklavgehärtet wurden. So wurde für eine extrem hohe Verwindungssteife der Karosserie gesorgt. Insgesamt hat dieser Wagen also alles um in der Supersportwagenliga mitspielen zu dürfen. Und? Wie schaut es mit der Kreditwürdigkeit aus?
Video:
Auch interessant:
– Die Offenbarung: Porsche präsentiert den neuen 911 GT3 (991)
– Wie ein wilder Stier: Der exklusive Lamborghini Veneno
Fotos: Ferrari
TECHNISCHE DATEN |
HY-KERS-System |
Max. Gesamtleistung 963 PS |
Max. Drehmoment >900 Nm |
Max. Motorleistung (V12)* 800 PS @9000 rpm |
Max. Drehzahl 9250 rpm |
Max. Drehmoment (V12) 700 Nm @6750 rpm |
Leistung Elektromotor 120 kW (163 PS) |
CO2-Ausstoß** 330 g/km |
Leistung |
Höchstgeschwindigkeit über 350 km/h |
0-100 km/h |
0-200 km/h |
0-300 km/h 15 Sek. |
Verbrennungsmotor (ICE) |
Typ 65-deg. V12 |
Bohrung und Hub 94 x 752 mm |
Hubraum gesamt 6262 ccm |
Komprimierungsverhältnis 13,5:1 |
Spezifische Leistung 128 PS/l |
Abmessungen |
Länge 4702 mm |
Breite 1992 mm |
Höhe 1116 mm |
Radstand 2650 mm |
Gewichtsverteilung 41 % Vorderachse, |
59 % Hinterachse |
Getriebe |
7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe |
Radaufhängung |
Vorderachse Doppelquerlenker |
Hinterachse Mehrlenker |
Reifen(Pirelli P-Zero) |
Vorderräder 265/30 – 19 |
Hinterräder 345/30 – 20 |
Karbon-Keramik-Bremsen (Brembo) |
Vorderräder 398 x 223 x 36 mm |
Hinterräder 380 x 253 x 34 mm |
Elektronische Kontrollsysteme |
ESC Stabilitätskontrolle |
Hochleistungs-ABS/EBD Antiblockiersystem/ elektronische Bremskontrolle |
EF1-Trac Elektronische F1-Traktionskontrolle, integriert mit Hybridsystem |
E-Diff 3 Elektronisches Differential der 3. Generation |
SCM-E Frs Magnetorheologische Dämpfung mit Doppel-Hubmagneten (Al-Ni-Rohr) |
Aerodynamik aktiv |
Teilen mit:
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Tumblr zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf LinkedIn zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.