Lexus GS450h F Sport - Fanaticar Magazin
Lexus GS450h F Sport – Fanaticar Magazin

Wie nennt man eigentlich einen Liebhaber von Lexus? Lexisti? Lexianer? Wie auch immer: ich war schon immer ein echter Fan der japanischen Edelmarke. Doch leider war ich hierzulande bis dato immer ziemlich allein mit meiner Vorliebe. In den vergangenen zwei Wochen hat sich dieses Bild rapide geändert. Lexus stellte mir den neuen GS450h auf den Hof und der hat verdammt noch mal richtig gut gefallen.

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Hybrid zu fahren ist in. Spätestens seit Toyota den Hybrid mit dem Prius in Hollywood publik gemacht hat, ist der Trend in Nordamerika nicht mehr wegzudenken. Auch die Toyota-Tochter Lexus ist mit den Hybridmodellen besonders in den Staaten mächtig erfolgreich. Weltweit wurden mittlerweile über 500.000 Modelle abgesetzt. Die Konkurrenz kann da nur tatenlos zusehen, denn keiner bietet so eine ausgereifte und überlegene Technik wie die Japaner. Und die sind, wie man weiß, nie zu müde, um ihre Technologien immer weiter zu perfektionieren. Ein Stillstand in der Entwicklung ist praktisch nicht vorhanden. Dagegen hat es der Hybrid in Europa immer noch richtig schwer. Schließlich setzt man hier auf den sparsamen Diesel. Mittlerweile könnte sich ein Blick in Richtung Hybrid aber lohnen.

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Das Design : Endlich mit Wiedererkennungswert!!

Man muss ihn sich einfach nur mal anschauen. Die Linienführung ist jetzt richtig stimmig. Futuristisch und doch klassisch wie eine echte Sportlimousine gehalten. Der Lexus GS orientiert sich jetzt mehr, als deutlich an der europäischen Konkurrenz, ohne dabei abzukupfern. Dadurch wirkt er deutlich dynamischer, besonders in der F-Sport-Variante.

Die setzt sich nochmals deutlich von der regulären GS Variante ab. Die markante Front wird von einem eigenständigen Kühlergrill im Rauten-Design und einem dynamischen Stoßfänger mit großen Lufteinlässen unterstützt. Den Kofferraumdeckel ziert hier ein kleiner Heckspoiler und in den Radkästen dürfen 19-Zöller im exklusiven F-Sport Design ihre Arbeit verrichten.

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Interieur : Oh lala!

Doch nicht nur das Exterieur bekam eine Überarbeitung, der Innenraum wurde sogar radikal bearbeitet. Es scheint, als hätte es folgenden Befehl gegeben: „Leute, der Innenraum im Vorgänger ist Mist gewesen. Schmeißt alles, aber auch wirklich alles raus und jetzt gebt euch mal richtig Mühe“. Gesagt, getan! Das neue Innenleben ist nicht nur sauber verarbeitet, sondern glänzt auch durch den großzügigen Einsatz von feinsten Materialien.

Das mit Leder bezogene Armaturenbrett wird von einem gigantischen, in zwei Bereiche aufgeteilte 12,3 Zoll (ca. 31 cm) LCD dominiert. Wer das Paket mit dem Riesendisplay ordert (Standard: 8 Zoll (ca. 20 cm)) bekommt dazu das Advanced Pre-Crash System mit Nachtsicht und eine wirklich exzellent abgestimmte Soundanlage der Mark Levinson. Die Qualität der High-End-Anlage mit insgesamt 17 Lautsprechern verführt dazu noch einmal ein paar Kilometer weiterzufahren, als eigentlich nötig. Bedient wird dies alles über das sogenannte „Remote Touch“- Eine Art Maus mit Feedback, sobald man auf einem der einzelnen Buttons angekommen ist. Das System ist zu Anfang etwas ungewohnt, aber am Ende möchte man die wirklich durchdachte Bedienung gar nicht mehr missen.

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Der Sitzkomfort wird auch in den bis zu 16-fach verstellbaren F-Sportsitzen nicht geschmälert. Sie bieten einen ordentlichen Seitenhalt und lassen sich sowohl beheizen als auch kühlen. Zusätzlich lassen sich auf der Fahrerseite noch die Sitzwangen verstellen. Um das sportliche Flair noch mehr hervorzuheben, gibt es einen schwarzen bezogenen Dachhimmel, ein mit Leder bezogenes Sportlenkrad plus den passenden Schaltknauf in der Mittelkonsole, eine Leichtmetallpedanterie aus Aluminium und Einstiegsleisten mit dem schwarzen F-Sport Logo.

Ein kleines Detail muss ich noch erwähnen, denn es ist bei keinem anderen Hersteller zu finden. Die kleine Spalte zwischen Sitz und Mittelkonsole wurde durch Einsatz von Schaumstoff gefüllt. Eine sehr wirksame Lösung. Wer einmal sein Handy, Schlüssel, Geldbörse oder sonstiges dort verloren hat weiß, wie mühsam es ist von dort wieder was herauszufischen. Liebe Hersteller, anderer Marken, dieses kleine Detail dürft ihr bitte allesamt in euren Modellen einführen.

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Motor: Die Kraft der zwei Herzen

Der GS450h ist ein Voll hybrid. Soll heißen, in ihm schlagen gleich zwei Herzen, die die Hinterachse befeuern. Unter der Motorhaube schlägt das erste Herz in Form eines äußerst kultivierten V6 mit 292 PS. Dazu kommt noch ein Elektromotor mit satten 200 PS an Leistung. Durch das Planetengetriebe wird die Leistung beider Motoren geschickt auf die Hinterachse transferiert. Dabei steht maximal eine Systemgesamtleistung von 345 PS zur Verfügung. Genug, um die 1,9 Tonnen des GS in nur 5,9 Sekunden von 0 auf 100 zu katapultieren.

Immer wieder lustig: Die Frage der Freunde, wann denn der Lexus endlich mal hochschaltet. Da es sich hier um ein stufenloses Getriebe handelt, verpufft die Frage gewissermaßen im Nirwana. Der GS schaltet nicht, er zieht hoch, bis er bei 250 km/h abgeriegelt wird.  Im EV Modus sind bis zu 4 km im reinen Elektrobetrieb sind möglich. Das funktioniert im EV Betrieb bis zu einer Geschwindigkeit von 48 km/h – im normalen Modus sogar bis 64 km/h. Dabei sorgt das intelligente Hybrid-System selbst ohne den Zusatz des Verbrenners unter anderem durch Bremsenergie für eine Rückgewinnung der Batteriereichweite. Hybrid halt. Pfiffig gemacht.

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Fahrwerk: Auf einmal geht auch quer

Es ist im Grunde genommen nie ein Geheimnis gewesen. Die großen Limousinen von Lexus wurden gebaut, um die langen geraden Meilen auf dem Highway zu fressen, nicht um in den Serpentinen Gummiabrieb zu hinterlassen. Doch der neue GS450h mit dem F-Sport Package fährt auf einmal ganz andere Seiten auf. Er ist nach wie vor ein Perfektionist im komfortablen Geradeauslauf, doch auch Kurven scheinen ihm nichts mehr auszumachen.

Da, wo ich noch vor einem Jahr am Kurveneingang bedächtig mit der Bremse kuschelte, lässt sich der GS nun dank des adaptiven Fahrwerks (AVS) mit Schmackes reinwerfen, um dann mit aller Gewalt wieder heraus zu beschleunigen.

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Vorteil Planetengetriebe: Der Motor hängt immer mit voller Kraft am Gaspedal. Der Grad der Sportlichkeit (Eco, Auto, Sport, Sport+) lässt sich in Sekundenschnelle über ein Wahlrad in der Mittelkonsole bedienen. Das ESP lässt sich in zwei Stufen abschalten, komplett allerdings nur im Stand. Aber auch in diesem Zustand bleibt der GS immer berechenbar und leicht einzufangen. Über die Schaltwippen am Lenkrad kann der Fahrspaß nochmal zusätzlich gesteigert werden.

Das Zusammenspiel der beiden Motoren funktioniert auch bei dynamischer Fahrt anstandslos. Zu verdanken hat der Lexus F-Sport dies unter anderem der um 14 Prozent steiferen Karosserie, dem deutlich überarbeiteten Fahrwerk und dem neuen Bremssystem. Als kleines Gimmick profitiert der F-Sport zudem exklusiv von einer Allradlenkung, die ihn noch agiler auf dem Asphalt herum wieseln lassen.

Lexus GS 450h F Sport - Fanaticar Magazin
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Was ist sonst noch neu an der vierten Modellgeneration vom GS? Im Innenraum genießen Fahrer und Beifahrer mehr Bein und Kopffreiheit. Doch was noch viel wichtiger ist: Durch ein neues Batteriepaket wuchs das Kofferraumvolumen der Hybridvariante um 51 % auf 482 Liter. Soll heißen, der GS Hybrid ist nun endlich familienreisetauglich geworden.

Ein langer Trip endet:

Der Wechsel von 2011 auf 2012 mit dem alten GS (siehe Fahrbericht) war eine persönliche Freude, der von 2012 auf 2013 einer der, mit Freunden geteilt wurde. Einen solchen Sprung habe ich selten erlebt. Kinder rufen auf der Straße: „WOW!“ Beim Anblick des GS450h, Freunde sind auf einmal voll des Lobes über die exotische Limousine. Am Ende standen nach knapp über zwei Wochen des Testens 2.716 km auf dem Kilometerstand. Der Wagen wurde zu fast gleich großen Anteilen auf der Autobahn und in der Stadt bewegt. Zu fast 90 % war der ECO Modus aktiviert. Der ist so gut abgestimmt,  dass der Motor nie träge wirkte.

Lexus GS 450h F Sport - Fanaticar Magazin
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Die Gasannahme ist immer sehr präzise und die Rundumsicht geht absolut in Ordnung. Am Ende standen 9 Liter Durchschnittsverbrauch auf der Uhr. Das ist ein fantastischer Wert, denn der GS wurde nicht geschont. Normale Benziner mit der Leistung liegen mit ihren Verbräuchen derzeit bei gut 11–13 Litern und auch die Diesel-Varianten sind hier nicht sehr viel sparsamer zu Gange. Interessantes Detail am Rande: In der Stadt ging der Verbrauch teilweise auf 7 Liter runter. Auf der Autobahn setze sich der Verbrauch bei flotten 160–200 km/h im Schnitt bei 9,5 Liter fest. Natürlich lässt sich auch mit dem GS450h die 10 Liter Marke knacken, wenn man ihn stundenlang mit 250 Sachen über die Autobahn prügelt, aber das passt für mich einfach nicht zu seinem Charakter.

Der Preis: Man wird mutig

Kommen wir zum Preis. Regulär beginnt der GS450h bei 55.740,00 Euro. Zusätzlich zu der Basisausstattung stehen drei weitere Linien zur Verfügung:Executive Line (62.490,00 Euro), Luxury Line (71.490 Euro) und die Top Variante F-Sport (72.790,00 Euro). Die ist dafür aber schon reichhaltig ausgestattet. Wer noch einen draufsetzen will, bestellt sich noch das eins der drei optionalen Technik-Pakete dazu und treibt den Preis so auf bis zu 82.000 Euro hoch. Die Japaner sind selbstbewusst geworden.

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Als Vergleich: der BMW ActiveHybrid5 kostet mit fast der gleichen Ausstattung knapp 90.000 Euro. So weit weg voneinander ist man sich also preislich nicht mehr. Dafür bekommt man bei Lexus aber deutlich mehr Exklusivität und das derzeit am besten durchdachte Hybridsystem geboten. Zudem gilt der Vorgänger des GS450h als eine der wertstabilsten Limousinen im Premium Segment.

Fazit: Was für ein gelungenes Automobil. Es passiert selten, dass ein Hersteller von einer Baureihe zur anderen so gravierende Fortschritte macht. Der Lexus GS ist ein wirklich ansehnlicher Prachtbursche geworden und glänzt mit einer hervorragenden Verarbeitung. Langstrecke war bei Lexus nie ein Problem, doch jetzt glänzt der GS450h auch noch mit einer Kurvenagilität, die bis dato einfach nicht vorhanden war.

Lexus GS 450h F Sport - Fanaticar Magazin
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Über das Hybridsystem braucht man eigentlich kein Wort mehr zu verlieren, besser kann es derzeit einfach keiner. Mit dem GS450h hat Lexus bewiesen, dass man auch leistungsstarke Benziner sehr wohl in den Verbrauchsregionen eines gleichwertigen Diesels bringen kann. Und dazu gibt es noch ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich hätte gerne noch etwas Kritik in diesen Bericht hereingebracht, um ihn ein wenig zu würzen- aber ich habe ehrlich gesagt nichts gefunden. Alles, was ich noch beim Vorgänger zu kritisieren hatte, wurde beim Nachfolger restlos ausgemerzt. Alles richtig gemacht!

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Credits: 

Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures

Technische Daten 2013 Lexus GS 450h F-Sport

  
MotorV6
Hubraum3.456 ccm
Leistung kw (PS)215 kW / 292 PS bei 6.000 U/min
AntriebHinterradantrieb
Maximales Drehmoment352 Nm bei 4.500 U/min
Leistung E-Motor147 kW/200 PS
Maximales Drehmoment E-Motor275 Nm
 – 
Gesamtleistung345 PS / 254 kW
 – 
0 auf 100 km/h5,9 s
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
 
Durchschnittsverbrauch auf 100 km6,2 l
 
Leergewicht1.985 kg
Zulässiges Gesamtgewicht2.325 kg
Kofferraumvolumen482 l
 – 
Länge4.850 mm
Breite1.840 mm
Höhe1.455 mm
 – 
Testwagendauer17 Tage
gefahrene km2.716,00 km
Durchschnittsverbrauch während des Tests9,0 l/100 km
  
Preis inkl. MwSt.71.800,00 Euro
  
Extras: 
  
Perleffekt-Lackierung Imperialweiß990 ,00 Euro
12,3 Zoll Multifunktionsdisplay mit High-End-Audiosystem Mark Levinson1.150,00 Euro
Head-up Display und Totwinkel Assistent2.150,00 Euro
  
Gesamtpreis76.090,00 Euro

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Das sagen die Kollegen:

Focus.de : Lexus GS450h – Sparer mit sportlichen Ambitionen

Zitat: „Wo der Lexus außen mit scharfen Kanten, geraden Linien und seinem markanten Grill den forschen Herausforderer gibt, regieren innen Luxus und Ruhe. Kühl, nüchtern und perfekt bis ins kleinste Detail will die große Limousine sein. Schick und funktional ist das Design, das ein paar echte Überraschungen parat hält. Der Bildschirm für das Navigationssystem zum Beispiel ist größer und brillanter als bei manchem Laptop….“

Auto Zeitung: Blütenweiß – Fahrbericht Lexus GS450h

Zitat: „Der 54 750 Euro teure Lexus verwöhnt mit klassenüblichem Fahrkomfort. Auch das Interieur wirkt hochwertig – mit komfortablen Sitzen, edlen Materialien und einem riesigen, gut platzierten Monitor.“

Auto Motor Sport: Dynamisch kurven wie der BMW 5er? – Fahrbericht Lexus GS450h 

Zitat: „Und ja, er kurvt schon schneidig ums Eck, der Lexus GS 450h, gibt über die präzise Lenkung genügend Rückmeldung. Alles schnell, agil, für die Größe handlich und sehr sicher, aber auch ein wenig synthetisch und abgesoftet.“

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