Nun ist es also passiert, ich habe das neue iPhone 6 ….Plus. Biegen soll es sich nach Belieben, hört man. Viel zu groß soll es sein- hört man. Soso! Und dann steht da unten noch ein Brite, Jaguar soll er heißen, Nachfolger vom legendären E-Type soll er sein, hört man so. Ein Sportwagen ist es aber wohl eher nicht, der Jaguar F-Type. Soso! Mecker Mecker, ich muss wech, ab nach Berlin!
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters doch wer ernsthaft behauptet, das Jaguar F-Type Coupé wäre hässlich, war noch nie ein Fan von Sportwagen. Und irgendwas muss ja dran sein an dieser sexy Silhouette mit langer Schnauze und kurzem Heck, denn nicht nur Erwachsene drehen sich beim Anblick des Briten um auch die Augen kleiner Kinder haften praktisch wie ein Magnet an dem F-Type. Und wenn schon Mercedes mit dem Neuen AMG GT recht ungeniert das Heck kopiert, dann muss da wirklich ein wahrer Kern dran sein.
Ähnlich verhält es sich mit dem iPhone. Viele Konkurrenten versuchen sich nach wie vor an dem Konzept iPhone mit mehr oder weniger Erfolg. Samsung ist mit dem Galaxy wohl der erfolgreichste Vertreter dieser Gattung, aber genießt auch immer den bitteren Pepsi-Geschmack. Apple ist einfach Coca-Cola – das Original, da kann man haten solange man will.
Das elegante Aluminiumgehäuse des Smartphone weiß zu gefallen und erinnert signifikant an das erste iPhone. Allerdings bietet es wenig Grifffläche und einmal falsch angefasst flutscht einem das edle und vor allem extrem flache Gerät durch die Finger, weshalb ich mich nach ein paar Beinaheherzinfarkten schon kurz darauf vom Aluminium verabschiedete indem ich ein, wie ein Freund mir offenbarte, „kackbraunes“ Leathercase um das 6 Plus stülpte. Und siehe da, das iPhone 6 Plus liegt nun trotz seiner immensen Größe richtig gut in der Hand.
Im selben „Kackbraun“ erstrahlt übrigens auch der Innenraum des F-Type und ich befinde es für gut. Das optionale Glasdach war leider nicht im Testwagen verbaut, aber sonst verwöhnt der Innenraum mit einer erstaunlich guten Auswahl an Materialien. Der intensive Einsatz von Leder schmeichelt sowohl dem visuellen als auch dem haptischen Sinn. Das ist voll und ganz auf den Fahrer zugeschnitten, die Instrumente gut ablesbar. Die Sitzverstellung an der Tür kennt man schon von Mercedes, den Lautstärkeregler neben dem Automatikschalter von Audi. Gut geklaut!
Die schicken Sportledersitze bieten eine große Vielfalt an Einstellmöglichkeiten, die Instrumente sind gut ablesbar. Das Navigationssystem könnte einen Ticken mehr an Speed vertragen, funktioniert aber sonst tadellos. Beim High-End-Soundsystem von Meridian ist es so eine Sache, Rock, & Pop werden sauber und satt wiedergegeben, anders verhält es sich bei stark basslastigen Hip-Hop oder Electronic Songs. Hier kommt der Subwoofer schnell an seine Grenzen, schrabbelt zwar nicht aber wirkt einfach überfordert.
Dieses Problem hat das iPhone 6 Plus nicht, es kommt nur auf das richtige Zubehör an. Und wer sich dafür erwärmen kann 300 Euro für ein Paar Kopfhörer auszugeben ist mit den Bose Quiet Comfort 20i bestens bedient. Dank Acoustic Noise Canceling werden Umgebungsgeräusche wie etwa Fahrzeug oder Flugzeuglärm auf ein Minimum heruntergedrosselt. Das macht es noch einfacher, den grandiosen Klang zu genießen der den so unscheinbar wirkenden In-Ear Kopfhörern entlockt wird. Der Akku hält dabei was er verspricht. Bis zu 16 Stunden Hörgenuss sind drin.
Auch das Jaguar F-Type S Coupé weiß mit Leistung zu protzen. Unter der Motorhaube arbeitet ein Sechszylinder der dank Kompressorpower 380 Pferde auf die Hinterachse transferiert. So dauert der Sprint von 0 auf 100 km/h gerade mal 4,9 Sekunden und der Topspeed endet offiziell bei 275 km/h. Beim angegebenen Durchschnittsverbrauch wischen wir uns mal kurz eine lachende Träne weg. 8,8 Liter im Schnitt sind nur möglich wenn man mit Omi zum Kaffeekränzchen fahren will. Aber auch die im Alltag erreichten 11 Liter auf 100 Kilometer sind immer noch ein guter Wert.
Doch die Leistungsdaten sagen nichts darüber aus, wie grandios den Briten dieser Motor gelungen ist. Immer gut am Gas, immer mit Leistungsreserven, immer auf Angriff vorbereitet. Dabei arbeitet die 8-Gang-Quickshift-Automatik grandios. Wer noch mehr will sortiert die Gänge manuell über die griffigen Schaltwippen am Lenkrad. Wer dann auch noch im Dynamikmodus voranprescht wird mit einem ordentlichen Soundfeuerwerk aus der mittig positionierten Sportauspuffanlage belohnt.
Es brüllt, es knattert, es jault, es sprotzelt, es ballert, es macht einfach unendlich viel Spaß. Die Frage nach dem V8 stellt sich hier erst gar nicht, denn das Balance Verhältnis beim V6 S ist mit 50:50 schlichtweg perfekt geraten. Das animiert ebenso zum Kurvenradieren wie das mechanische Sperrdifferential. Als Kritikpunkt könnte man Jaguar das etwas zu hoch geratene Gewicht von knapp 1,6 Tonnen ankreiden, die V8 R Variante legt sogar nochmal 100 Kilogramm mehr drauf. Es bedarf anfangs ein wenig des Mutes um den F-Type so schwungvoll ums Eck zu pfeffern wie man es zum Beispiel bei einem Porsche Cayman S quasi als selbstverständlich ansieht. Aber ist das Vertrauen erstmal da, dann giert man nach jeder weiteren Kurve.
In einer Stadt wie Berlin eine ordentliche Fotolocation zu finden ist nicht so einfach wie man denkt. Doch dank Facebook wird mir ein Ort nahegebracht der bis dato so gar nicht im Fokus war: die Steuerfalle BER. Dank Google Maps – Apples eigene Karten App ist immer noch Rotze – ist die Adresse schnell gefunden.
Vor Ort herrscht völlige Leere. Gruselig. Gegen Abend springen die Lichter an, Stromverschwendung deluxe, aber fürs Shooting optimal. Mich beschleicht das dumpfe Gefühl, dass hier gleich irgendwo Zombies auftauchen und uns jagen. Hoffentlich erwischen die das Model zuerst. Dann kann ich hastig in den Jaguar springen, den kernigen Sechszylinder anschmeißen und schnell abhauen. Denn zum Schnellfahren ist er gemacht. Zum Glück haben die Zombies an diesem Abend frei und so kann Sabrina die pure Kraftenfaltung der Raubkatze miterleben. Was für ein Genuss. Und das alles ohne gebogenem Handy. Wer hätte das gedacht.
Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures
Model: Sabrina
Mehr Infos zu Jaguar gibt es hier
Teilen mit:
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Tumblr zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf LinkedIn zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.