Die verzweifelten Blicke der Männer, wenn die Fünf-Meter Limousine an ihnen vorbeizieht, sind immer wieder göttlich. Was um Gottes Willen ist da gerade an vorbeigefahren? Einzig, wer einen Blick auf den Kofferraumdeckel erhaschen kann, bekommt die Antwort geliefert, die sie eigentlich nicht sehen wollen. Hyundai Genesis! Ehrlich jetzt?
Eigentlich möchte der Audi, BMW, Mercedes verwöhnte Otto-Normal-Deutsche nun seinen Blick abwenden, aber es geht einfach nicht in sein Hirn, wie die Koreaner ein solches Gefährt auf die Pneus stellen konnten. Mit einem Innenraum zum Verlieben, weichem Leder, Panoramadach, grandiosem Lexicon-Soundsystem und einer Verarbeitung, die sich vor der deutschen Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Und dann noch dieser Platz! Drei Meter Radstand sorgen auch im Fond für Platzverhältnisse wie in der Business-Class. Den Startknopf aktiviert, brabbelt der 3,8 Liter Sechszylinder lässig aus den Endrohren. Davon bekommen die Passagiere leider nichts mit, denn der Genesis ist exzellent vor der Außenwelt abgeschirmt. Erst ein beherzter Tritt auf das Gaspedal lässt den Sechszylinder-Sauger auch im Innenraum zu Wort kommen. Dank Allrad schießt die Zwei-Tonnen-Limousine ohne Probleme in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Erst bei 240 km/h endet der Schub, bei unserem Testfahrzeug schob die Temponadel sich noch lässig hinter die 260er Marke. Doch das wirklich Herrliche an dem Genesis ist die Tatsache, dass er nicht versucht, einen auf Pseudosportler zu machen. In Zeiten, wo selbst eine S-Klasse möglichst phänomenale Rundenzeiten auf der Nordschleife drehen soll, ist der Genesis ehrlich auf Komfort getrimmt. Seit dem Lexus LS600h bin ich nicht mehr so lässig von A nach B gefahren. Der durchschnittliche Verbrauch von 14 Litern ist für ein Auto dieser Klasse okay. Auch die Konkurrenz fährt mit ihren Benzinern in dieser Kategorie nicht wirklich viel sparsamer. Dafür punktet die Genesis Limousine mit einem Kampfpreis von gerade mal 65.000 Euro. Und zwar voll ausgestattet! Der Hyundai Genesis hat viel Aufmerksamkeit erregt in unseren zwei Testwochen. Niemand, der nicht von der Limousine begeistert war. Und doch wird es den meisten am Ende an den Legatschen Eiern fehlen, sich dieses Gefährt zu kaufen. Weil eben Hyundai draufsteht. Schade, wie verblendet der deutsche Mensch doch manchmal ist, weiß er doch gar nicht, was ihm da für ein Sahnestück entgeht.
Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures
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