2004 Mitsubishi Pajero Pinin mit Nokian Rotaviia AT

Wie wir schon neulich berichtet haben, haben wir seit kurzem kleines Autoprojekt in Form des Mitsubishi Pajero Pinin (#ProjektPajeroPinin) am Start. Ziel ist es, den Pajero nach und nach in die Neuzeit zu transportieren. Da wir natürlich sehr auf Sicherheit bedacht sind stehen natürlich Komponenten wir Bremsen, Fahrwerk und Reifen als erstes im Fokus.

Da der Mitsubishi Pajero Pinin durchaus in der Lage ist, den einen oder anderen Hügel tapfer zu bewältigen haben wir uns als erstes um einen richtigen Reifen gekümmert, da pro Achse jeweils ein anderer Reifen von jeweils einem anderen Hersteller zum Einsatz kamen. Dies war besonders bei Regen deutlich zu spüren.

Damit der 130 PS starke Japaner wieder ordentlich in der Spur bleibt haben wir ihn mit den Rotiivia AT ausgestattet die uns freundlicherweise von Nokian zur Verfügung gestellt wurden.

Warum Nokian? Nun ja zum einen wäre da die Referenz als solche, dass das finnische Unternehmen seit 120 Jahren auf dem Markt ist und bis heute weitestgehend verschont geblieben ist und ich Nokian auch damals auf meinem privaten Auto (Guter alter Toyota…) immer bevorzugt habe. Übrigens war es genau dieses Marke, die 1934 den ersten Winterreifen der Welt produziert haben

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Und was bringt der neue Reifen nun?

Ein deutliches Plus an Fahrstabilität. Da wo die vorherigen Reifen trotz mehr als ausreichenden Profil den Pinin hier und da zum wedeln gebracht haben, glänzt der Rotiviia AT mit grandioser Traktion und vor allem Laufruhe. Auch im Gelände ist ein deutliches Plus an Traktion zu verspüren, scheitern tut der Mitsubishi Pajero Pinin nur an seiner ab Werk leider sehr niedrigen Bodenfreiheit- wir arbeiten dran. 😉

Doch woran erkenne ich überhaupt einen guten Reifen, ganz besonders wenn es offroad gehen soll? Was habe ich zu beachten und ist ein Markenreifen überhaupt sinnvoll? Hierzu hat sich Teemu Tirronen, Geschäftsführer der Nokian Tyres GmbH zu einem kleinen Interview bereit erklärt.

Teemu Tirronen, Geschäftsführer der Nokian Tyres GmbH

Was macht einen guten Offroad-Reifen grundsätzlich aus und was sollte man dabei beachten?

Für einen guten Offroad-Reifen ist in erster Linie das Profil wichtig: um sicheren Halt auf rutschigem Boden zu haben, muss es wesentlich gröber sein, als bei normalen Straßenreifen. Außerdem benötigt der Reifen mehr Profiltiefe, da er sich im Gelände schneller abnutzt.
Des Weiteren sollte man unbedingt auf Robustheit und Langlebigkeit achten – bei Nokian Tyres Offroad-Reifen sorgen die speziellen Aramid-Seitenwände dafür, dass die Reifen maximal belastbar sind.

Grundsätzlich sollte man auch bedenken, für welche Einsätze genau der Reifen gedacht ist: es gibt spezielle Offroad-Reifen nur fürs Gelände und solche, die auch für die den regelmäßigen Einsatz auf der Straße geeignet sind. Schließlich sollte man den Druck unbedingt dem Untergrund anpassen, ein Reifen, der vorwiegend auf unbefestigten Straßen eingesetzt wird, benötigt weniger Reifendruck als ein reiner Straßenreifen.

Welche Unterschiede gibt es zwischen einem SUV- und einem Offroad-Reifen?

SUV-Reifen sind ideal für die hauptsächliche Nutzung auf Asphalt. Sie sind speziellauf das höhere Fahrzeuggewicht von SUVs sowie die größeren Kräfte, die bei schneller Fahrweise entstehen, abgestimmt.
Nokian Tyres bietet hier neben zuverlässigen Standardmodellen auch Hochgeschwindigkeitssommerreifen, wie etwa den Nokian zLine SUV, oder praktische Allwetterreifen speziell für SUVs wie den Nokian Weatherproof SUV.

Profil Nokian Rotaviia AT

Offroad-Reifen sind der ideale Begleiter für Gelände- und Offroad-Fahrten – also alles, was meist nicht mehr auf Asphalt stattfindet. Trotzdem ist natürlich auch dieser problemlos mit ihnen befahrbar.
Da sich aber auch Offroad-Fahrzeuge und –Untergründe stark voneinander unterscheiden, bietet Nokian Tyres auch hier unterschiedliche Produkte, um jedem Kundenanspruch gerecht zu werden:
Unsere Nokian-Rotiiva-AT Plus-Reifen beispielsweise sind ideal für größere SUVs und Pick-up‘s auf Asphalt und im Gelände. Schwere SUVs und Fahrzeuge, die oft auf Sand oder Asphalt gefahren werden, sind mit Nokian Rotiiva HT gut ausgestattet. Für Extremanforderungen haben wir den Nokian Rockproof, der sich unter anderem durch seine enorme Schnittfestigkeit auszeichnet. Außerdem sind selbstverständlich alle Offroad- und SUV-Reifen von Nokian Tyres mit Aramid-Seitenwänden ausgestattet.

Sind Offroad-Reifen zu jeder Jahreszeit einsetzbar?

Nur mit Einschränkungen – mit unserem Modell Nokian Rotiiva AT / AT PLUS mit ALPINE Schneeflockensymbol beispielsweise bieten wir zum Beispiel einen Offroad-Reifen, der l sich auch für den Einsatz unter milden Winterbedingungen eignet – zumindest im Flachland. Man sollte aber beachten, dass Offroad-Reifen bei sehr anspruchsvollen winterlichen Bedingungen schnell auf Grenzen stoßen– immerhin ist ihre Beschaffenheit in erster Linie auf weiche Untergründe wie Sand, Matsch und Erde ausgelegt.

Empfiehlt es sich bei längerem urbanen Einsatz auf normale Straßenbereifung zu setzen, also die Offroad-Reifen, ähnlich wie es oft bei Semislicks gemacht wird, nur für den direkten Einsatz zu montieren?

Das empfiehlt sich tatsächlich, da normale Straßenreifen einfach optimal auf die dort herrschenden Bedingungen ausgelegt sind:

SUV-, Sommer-, Winter-, oder Allwetterreifen bieten auf Asphalt mehr Komfort, leisere Abrollgeräusche, kürzere Bremswege und bessere Handlingeigenschaften. So wird das Fahrerlebnis insgesamt angenehmer und der Offroad-Reifen wird zusätzlich für seinen nächsten Einsatz im Gelände geschont.

Vor Kauf und Montage empfiehlt es sich, immer zuerst zu prüfen, ob die Reifen auch wirklich perfekt zum Fahrzeug passen — das ist bei Nokian zum Beispiel ganz einfach über die Website möglich .

Gibt es eine ungefähre Faustregel, wie lange ein Qualitätsreifen unter normalen Bedingungen hält?

Das hängt von vielen individuellen Faktoren ab: Laufleistung, Fahrzeuggewicht, Motorisierung Fahrweise, Reifenluftdruck und Lagerung bestimmen, wie schnell ein Reifen sich abnutzt. Heute sind die Qualitätsstandards allerdings so hoch, dass auch bei größerem Verschleiß mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 6-8 Jahren gerechnet werden kann.

Ob ein Reifen noch gefahren werden kann oder besser schon getauscht werden sollte, lässt sich ganz einfach an der Profiltiefe erkennen: Die empfohlene Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen beträgt 3 mm, bei Winterreifen sind es 4 mm. Darunter bzw. bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 mm muss die Fahrweise entsprechend angepasst werden.

2004 Mitsubishi Pajero Pinin mit Nokian Rotaviia AT

Was muss ich tun, um dem Reifen eine möglichst lange Lebensdauer zu bescheren, gibt es Pflegeprodukte?

Alle 3-4 Wochen sollte der Reifenluftdruck kurz geprüft werden – je höher die Belastung desto höher sollte auch der Luftdruck sein, um die Reifen zu schonen. Wer sich hier unsicher ist, kann sich über Nokian Tyres gerne direkt eine individuelle Reifenluftdruckempfehlung abholen. Alle 5.000 bis 8.000 km sollten Hinter- und Vorderreifen achsweise getauscht werden. Solange sich die Profiltiefe vorne und hinten nur um maximal 1,5 mm unterscheidet, ist das problemlos möglich.

Die patentierte Profiltiefenanzeige DSI (Driving Safety Indicator) von Nokian Tyres erleichtert die Überprüfung der Profiltiefe. Die Profiltiefenanzeige auf der Mittelrippe zeigt die Restprofiltiefe des Reifens in Millimetern an. Dem Reifenverschleiß entsprechend nutzen sich die Nummern ab.

Reifen sollten immer kühl, trocken und bei maximal 0 bis +25 Grad gelagert werden, ideal sind +15. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Reifen ohne Felgen halten sich am besten, wenn sie stehend gelagert werden, mit Felge empfiehlt sich die Lagerung im Liegen. Lösungsmittel, Fette und Öle sollten grundsätzlich von Reifen ferngehalten werden.

Ein neuer Satz Reifen kostet. Ein neuer Satz Qualitätsreifen von einem Premiumhersteller wie von Nokian Tyres nochmal ein paar Euro mehr. Warum sollte man Ihrer Meinung nach trotzdem auf einen Markenreifen setzen?

2004 Mitsubishi Pajero Pinin mit Nokian Rotaviia AT

Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Straße, Fahrzeug und Fahrer. Von ihrer Qualität hängt nichts anderes als die Sicherheit der Insassen ab – das sollte bei jeder Kaufentscheidung berücksichtigt werden.

Es gibt nach wie vor große Unterschiede unter den Reifen, zum Beispiel in Bezug auf die Aquaplaning-Neigung oder den Grip, aber auch beim Kraftstoffverbrauch. Ein minderwertiger Reifen etwa verzeiht dem Fahrer eine kurze Unaufmerksamkeit nicht so schnell, wie ein Qualitätsreifen. Der in der Regel deutlich kürzere Bremsweg sorgt hier für ein wichtiges Plus an Sicherheit.

Und erfreulicherweise belegen unsere Studien, dass auch der Großteil der europäischen Autofahrer diese Ansicht bestätigt: 58 Prozent sagen, Premiumreifen seien unter schwierigen Wetterbedingungen als sicherer einzustufen und ihre Struktur biete bei variierenden Straßenbedingungen mehr Halt. Laut Studie werden die Unterschiede zwischen den Reifenklassen deutlicher, je extremer die Straßenbedingungen sind. Und gerade dann ist ein zuverlässiger Reifen ganz besonders wichtig.

Als Erfinder des Winterreifens und nördlichster Reifenhersteller der Welt wissen wir bei Nokian Tyres ganz genau, worauf es bei einem hochwertigen und sicheren Reifen ankommt. Unsere Aramid-Seitenwände garantieren extra lange Haltbarkeit – ob für Sommer-, Winter-, SUV-, Offroad-, oder Allwetterreifen. Darüber hinaus achten wir ganz explizit darauf, unsere Produktion so nachhaltig wie möglich zu gestalten und verwenden dazu auch ausschließlich gereinigte Öle – deshalb zählen wir auch ganz offiziell zu den nachhaltigsten 10 Prozent der Autokomponenten-Hersteller weltweit. Ein Status, auf den wir bei Nokia Tyres sehr stolz sind.

Vielen Dank für das Interview!

Fazit: Augen auf beim Reifenkauf

Aus persönlicher Sicht und Erfahrung mit den verschiedensten Reifen und Automobilen weltweit kann ich nur jeden empfehlen sich dreimal zu überlegen ob er wirklich ein paar Euro sparen möchte. Ich bin grundsätzlich in vielen Segmenten ein Fan von Underdogs aber in diesem Fall setze ich bewusst auf Markenreifen. Welche das nun ist, dass sei jedem selbst überlassen. Lasst Euch überraschen was wir als nächstes mit dem Mitsubishi Pajero Pinin planen.  (mrl)

Credits

Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures / Nokian