Es begann als Protest gegen die zunehmende Reglementierung und Überwachung der Highways und Freeways in den USA: Das so legendäre wie illegale Cannonball-Rennen, ersonnen von Motorjournalisten-Legende Brock Yates und mit mehreren Kino-Streifen, darunter „Auf dem Highway ist die Hölle los”, zu filmischen Ehren gekommen.
Jetzt gibt es einen neuen Rekord: Ein bislang inkognito gebliebenes Team hat auf einem Audi A8 L die Fahrt von New York nach Los Angeles mit einer geradezu unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 170,7 km/h absolviert. Ganze 26 Stunden und 38 Minuten brauchte die Luxuslimousine für die Distanz von 4547 Kilometern.
Die Historie begann 1971, als Yates und der Rennfahrer Dan Gurney auf einem Ferrari 365 GTB/4 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 128,9 km/h gegen ein Feld von sieben weiteren Fahrzeugen den Gesamtsieg davontrugen. Dreimal wurde das illegale Rennen noch durchgeführt, wobei es stets darum ging, die Polizei zum Narren zu halten und die Tankstopps auf ein Minimum zu reduzieren.
Im Pulk treten die Cannonball-Fahrer schon lange nicht mehr auf: Im Jahr 2006 legte Alex Roy auf BMW M5 mit 31:04 Stunden einen neuen Rekord vor, der wiederum 2013 von Ed Bolian auf Mercedes-Benz CL 55 AMG mit 28:50 Stunden und 2019 von Arne Thoman auf Mercedes-AMG E 63 mit 27:25 übertroffen wurde.
Der weiße Audi A8L startete am 4. April um 23:15 Uhr in der Red Ball Garage in Manhattan und traf nach 26:38 im Portofino Inn im kalifornischen Redondo Beach ein. Im Kofferraum befanden sich riesige Tanks, und die Rückleuchten wurden teilabgeklebt, um potentiellen Informanten der Polizei die Identifikation der vorbeirauschenden Limousine zu erschweren.
Es dürfte schwierig werden, den neuen Cannonball-Rekord nochmals zu toppen: Die Rekordfahrt fand unter den ungewöhnlichen Bedingungen der Corona-Krise statt. Die Straßen sind deutlich leerer als gewöhnlich, die Polizeikontrollen spärlicher. Dementsprechend mischt sich in die Bewunderung für die fahrerische Leistung in der Szene gerade eine gehörige Dosis Kritik.
Fanaticar Magazin | Fotos: Audi | Quelle: ampnet/jm
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