2009 – also schon ganze 11 Jahre in der Vergangenheit gab mir Audi die Schlüssel zu einem Audi S5 Cabriolet. Für einen Roadtrip. An der Westküste der USA. Von Los Angeles nach San Francisco. Über die legendäre State Route 1. Es sollte einer der besten Trips aller Zeiten werden. Und nun steht die neuste Generation in meiner Garage und auch ohne epischen Roadtrip weiß ich schon jetzt – der ist was besonders.

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Grundsätzlich hat Audi seitdem sich eher der Evolution statt der Revolution verschrieben. Denn das Grunddesign des A5 ist an sich schon damals schon so stimmig gewesen, dass er auch heute noch ein echter automobiler Leckerbissen ist. Beim neuen S5 Cabriolet hat man beließ man es bei der klassischen Silhouette, verpasste ihm aber dank einiger geschickter scharfer Linienzüge ein athletische, moderne Präsenz die ihm wirklich gut zu Gesicht steht.

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass man sich vom alten Grill verabschiedet hat und statt Streben nun auf den Wabenlook setzt. Daraus resultierend und in Verbindung mit den Matrix-LED Scheinwerfern wirkt der S5 nun dynamischer denn je. Ja – das neue S5 Cabriolet ist optisch eine echt gelungene Nummer geworden.

Doch wer optisch mit soviel Kampflust daherkommt sollte auch was zu bieten haben. Der Blick unter der Haube enttäuscht nicht – gleich zweifach. Zum einen, weil hier ein moderner, 354 PS (260 kW) starker Dreiliter-V6-Turbo-Benziner den Ingolstädter mit einem maximalen Drehmoment von 500 Nm in gerade mal 5,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h schießen lässt zum anderen, weil man sich glücklicherweise dazu entschieden hat das Cabriolet der S5 Reihe nicht mit einem Diesel zu bestücken. Danke!!!

Eine Achtstufen-Tip-Tronic sorgt für flotte Gangwechsel, die bei Bedarf manuell über Schaltwippen am Lenkrad manuell betätigt werden können. Wie es sich für einen Performance-Audi gehört geht die Kraft direkt an alle vier Räder – hausintern “quattro” genannt. Das hat im Gegensatz zum Vorgänger nicht nur deutlich an Frontlastigkeit verloren, es ist darüber hinaus auch gewappnet für jedwede Wetterstimmung. Egal ob Sonne, Regen oder Schnee – Traktion ist garantiert. Der Verbrauch bewegte sich trotz vieler flotter Autobahnfahrten zwischen 9 und 11 Litern was mehr als gut ist für die Leistung die geboten wird.

Der Innenraum präsentiert sich wieder typisch clean und aufgeräumt und lässt sich über ambiente Beleuchtung nochmal individualisieren. Glücklicherweise setzt man beim A5 noch auf eine gesunde Mischung aus Haptik und Digital-Touch so man weniger abgelenkt wird beim Bedienen der Multimedia und Komfort Features. 

Die B&O Soundanlage grummelt kräftig, die Apple-Car Play Anbindung funktioniert tadellos und die digitalen Displays sind allesamt gut ablesbar. Dazu kommt eine tadellose intuitive Bedienung an die derzeit nur Porsche und BMW drankommen. Mercedes – lasst eure Software Jungs hier doch mal ein Praktikum machen – vielleicht klappt es ja dann auch bei euch mit intuitiv. 😉

Man merkt wieder mal, das Audi perfektionistisch gedacht hat denn wirkliche Kritikpunkte sind Mangelware. Man könnte die hakelige Zuladung im Kofferraum bemängeln aber welches Cabrio hat das jemals brilliert? Man könnte ihm vorwerfen, dass ihm ein wenig der Biss eines BMWs fehlt, das letzte Quäntchen mehr an Fahrdynamik. Aber das gehört eher zu der Kategorie Geschmackssache.

Fazit: Keine Palmen, keine kurvige Küstenstraße, kein Westcoast Ambiente. Stattdessen nüchterne deutsche Landschaft und alles was der Norden so fahrdynamisch zu bieten hat. Der LA Bonus fiel dieses Mal weg und trotzdem hat das S5 Cabriolet sich wieder bewiesen.

Das Audi S5 Cabriolet ist in seiner Klasse wohl das beste Gesamtpaket, welches derzeit erhältlich ist. Aber ich hätte wirklich nichts dagegen das nochmal ausgiebig auf der State Route 1 auszutesten.

Fanaticar Magazin | Fotos: marioroman pictures | Text: Mario-Roman Lambrecht

2020 Audi S5 Cabriolet | MarioRoman Pictures / Fanaticar Magazin
2009 Audi S5 Cabriolet

Das Fahrzeug wurde uns zu Testzwecken freundlicherweise von der Audi AG zur Verfügung gestellt.