Der BMW i7 M70 xDrive ist das neue elektrische Topmodell der 7er-Reihe. Mit 660 PS und bis zu 1100 Nm Drehmoment bringt er Luxus und Leistung unter einen Hut – leise, schnell und kompromisslos. Und ja, er ist größer als so manche Mietwohnung in Berlin.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

BMW i7 M70 xDrive Design und Dimensionen

BMW hat sich den ganzen Kram mit Kurz- und Langversion gespart – warum auch kleckern, wenn man klotzen kann? Der neue 7er ist ab Werk ein Statement in Blech: 5,40 Meter pure Präsenz, mit einem Design, das irgendwo zwischen Raumschiff und Businessjet pendelt. Die Front mit ihren gesplitteten Leuchten und dem optional beleuchteten Kristallgrill sorgt zuverlässig für offene Münder – ob vor Ehrfurcht oder Schock, liegt im Auge des Betrachters. Die Tagfahrlichter funkeln wie Diamanten, und das Heck könnte problemlos als moderne Kunst durchgehen.

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In der Seitenansicht streckt sich die Limousine selbstbewusst in die Länge. Der Radstand von über drei Metern sorgt beim BMW i7 M70 xDrive für eine majestätische Silhouette – hier fährt nicht einfach ein Auto vor, hier rollt eine Stellungnahme auf Rädern an. Die Zwei-Farb-Lackierung, optional erhältlich und sicher nicht günstig, macht aus dem i7 einen rollenden Maßanzug. Alles an diesem Fahrzeug schreit: Oberklasse.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Innenraum und Ausstattung BMW i7 M70 xDrive

Im Innenraum des BMW i7 M70 xDrive wird’s dann richtig dekadent – aber auf die gute Art. Die Materialqualität ist durchgehend aus der obersten Luxusschublade. Das Curved-Display zieht sich elegant über das Armaturenbrett, und hinten gibt’s optional ein 31-Zoll-Kino-Display, das aus der Decke klappt. Beim Sound hilft Bowers & Wilkins nach. Wer dort Platz nimmt, fühlt sich mehr wie im Privatjet als in einem Auto. Die Bedienung? Ganz wie du willst: Touch, Sprache oder der nach wie vor geniale iDrive-Controller. Hier darfst du noch selbst entscheiden, ob du drückst, drehst oder wischst. Mercedes, schau mal her, so geht das. 

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Hinzu kommen Details wie die BMW Interaction Bar – ein hinterleuchtetes Element mit Sensorflächen, das sich über die gesamte Breite der Armaturentafel zieht und je nach Modus unterschiedlich leuchtet. Die Sitze? Weich wie Butter, optional mit Belüftung, Massage und Memory. Wer hinten rechts Platz nimmt, bekommt zusätzlich eine Fußstütze und kann sich fast in Liegeposition bringen. Die Türen öffnen und schließen elektrisch, auf Wunsch sogar automatisch – inklusive Hinderniserkennung. Welcome to the future.

Antrieb und Leistung BMW i7 M70 xDrive

660 PS und bis zu 1100 Nm – elektrisch. Was früher zwei Turbos und ein Liter Hubraum mehr gebraucht hätte, liefern hier zwei Elektromotoren ohne Umschweife. Der i7 M70 katapultiert sich trotz seiner knapp 2,8 Tonnen in nur 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Es ist dieses typische Elektroauto-Gefühl: keine Verzögerung, keine Gedenksekunde – einfach nur Attacke. Und während draußen die Welt verschwimmt, bleibt innen alles ruhig. Kein Jaulen, kein Brüllen, nur ein leises Surren – wenn überhaupt. Wer will, kann sich sogar den künstlichen Hans-Zimmer-Klang gönnen. Oder eben abschalten. Klare Empfehlung: Abschalten.

Der Allradantrieb verteilt die Kraft intelligent zwischen Vorder- und Hinterachse. Im normalen Fahrbetrieb liegt der Fokus auf Effizienz, doch sobald der Fahrer aufs Gaspedal tritt, wird das Drehmoment sofort auf alle vier Räder verteilt. Das Ergebnis: Traktion ohne Drama. Der M Sport Boost ist mehr als ein Gimmick. Er verändert das Fahrverhalten spürbar und schärft den Charakter des i7. Im Sportmodus wird das Fahrpedal bissiger, das Fahrwerk straffer, die Lenkung direkter. Der Bayer zeigt dann, dass er mehr kann als nur Chauffeur spielen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h – elektronisch limitiert, versteht sich.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Der Kunde hat die Wahl

Ein entscheidender Vorteil des neuen 7ers: BMW lässt dem Kunden die Wahl. Während viele Hersteller ihre Kunden längst in ein rein elektrisches Zukunftsszenario drängen, bietet BMW beim 7er weiterhin eine breite Palette an Antrieben. Neben dem vollelektrischen i7 in mehreren Leistungsstufen – inklusive dieser M70-Variante – stehen auch Plug-in-Hybride sowie ein klassischer Sechszylinder-Diesel zur Auswahl. In Europa gibt’s keinen V8 mehr, aber dafür den 750e xDrive mit 571 PS Systemleistung und den 740d xDrive für Vielfahrer.

Und wer sich jetzt fragt, was das Ganze kostet: Der Einstieg in die BMW 7er-Welt beginnt aktuell bei 115.900 Euro für den i7 eDrive50. Wer sich für das elektrische Topmodell BMW i7 M70 xDrive interessiert, sollte mindestens 182.400 Euro einplanen – nach oben ist, wie immer in dieser Liga, reichlich Luft.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Konkurrenz: Da wird’s dünn

Und wie sieht’s bei der Konkurrenz aus? Nun ja – Mercedes hat mit dem EQS eine aerodynamisch durchgeplante, aber im Hinblick auf Materialanmutung enttäuschende Reissbrettlimousine auf die Beine gestellt. Viel Bildschirm, wenig Haptik. Audi? Hat in der Oberklasse elektrisch aktuell … nichts. Der A8 e-tron lässt auf sich warten, und der e-tron GT spielt in einer anderen Liga. Heißt: Wer heute in der Luxusklasse elektrisch unterwegs sein will, kommt am i7 nicht vorbei – zumindest nicht, wenn man Anspruch hat.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Fahrverhalten und Komfort

Das Fahrwerk? Ein Traum. Komfortabel, wenn man gleiten will – und straff genug, wenn es mal zügiger durch die Kurve gehen soll. Die adaptive Luftfederung macht einen verdammt guten Job, die Lenkung ist präzise und wirkt trotz der Ausmaße nie träge. Wer Integral-Aktivlenkung ordert, wendet diesen Koloss auf engem Raum fast wie einen 3er. Die Dämmung ist auf Rolls-Royce-Niveau, das Geräuschniveau erinnert eher an ein Tonstudio. So leise, dass man die eigene innere Unruhe plötzlich viel zu deutlich wahrnimmt.

Selbst bei 200 km/h fühlt sich der BMW i7 M70 xDrive stabiler an als so mancher Kompaktwagen bei 130. Das Gewicht wird durch clevere Fahrwerksabstimmung und die tief verbaute Batterie nahezu unsichtbar gemacht. Auch Querfugen und Bodenwellen bügelt die Limousine mit stoischer Gelassenheit weg – solange man sich nicht im Sportmodus befindet. Dann wird der große BMW spürbar straffer, aber nie unangenehm hart.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Reichweite und Laden

Kritik muss sein: Bei allem Hightech fehlt dem BMW i7 M70 xDrive die 800-Volt-Architektur. Bedeutet: Laden geht maximal mit 195 kW. Das ist okay, aber nicht Oberklasse. In 34 Minuten von 10 auf 80 Prozent ist drin – aber wer es eilig hat, muss planen. Und jenseits der 80 Prozent wird’s zäh. Für ein Auto, das locker über 200.000 Euro kosten kann, ist das… sagen wir: optimierbar. Immerhin: Die reale Reichweite liegt irgendwo bei 450 Kilometern, wenn man sich etwas zusammenreißt.

Immerhin ist die Ladeplanung im System recht intelligent gelöst. Der Bordcomputer schlägt passende Stopps vor, prüft in Echtzeit die Verfügbarkeit von Schnellladern und kann auf Wunsch auch Zwischenziele einbauen. Trotzdem bleibt der Eindruck: Wer regelmäßig Langstrecke fährt, wünscht sich etwas mehr Tempo am Kabel. Der nächste i7 mit neuer Plattform soll es besser machen – abwarten. Die „Neue Klasse“ mit 800-Volt-Technik dürfte hier aber bald Abhilfe schaffen.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Assistenzsysteme und Technik

Natürlich ist der BMW i7 M70 xDrive mit allem ausgestattet, was die BMW-Ingenieure aktuell an Technik auf Lager haben. Vom automatisierten Parken über Spurhalteassistenten bis hin zum adaptiven Tempomaten mit Stop&Go-Funktion – alles an Bord. Der Fahrassistent Professional erlaubt teilautomatisiertes Fahren auf bestimmten Streckenabschnitten – inklusive Spurwechsel per Blick. Ja, richtig gelesen: Wer in den Seitenspiegel schaut, initiiert den automatisierten Spurwechsel. Zukunft, Baby.

Die Bedienung der Systeme ist größtenteils intuitiv. Zwar erfordert das System ein wenig Einarbeitung, belohnt den Nutzer aber mit hoher Zuverlässigkeit und sanften Eingriffen. Die Rückfahrkamera liefert gestochen scharfe Bilder, die Surround View Darstellung wirkt beinahe filmreif. Wer mag, kann sein Auto sogar per Smartphone aus der Parklücke steuern. Weil’s geht.

BMW i7 M70 xDrive (2025)

Fazit

Der BMW i7 M70 xDrive ist nicht einfach ein weiteres Elektroauto. Er ist eine Ansage. An die Konkurrenz. An alle, die glauben, Elektromobilität sei langweilig. An jeden, der sich fragt, ob ein E-Auto auch Oberklasse kann. Ja, kann es. Und wie. Der i7 M70 kombiniert Luxus, Komfort und Leistung auf eine Art, wie es aktuell nur wenige Fahrzeuge schaffen. Sicher, ein bisschen mehr Lade-Power wäre schön. Aber wenn man mit Stil und Stille unterwegs ist, darf man sich ruhig auch mal Zeit lassen.

Der neue 7er ist mehr als eine Alternative zur S-Klasse – er ist ein Angriff. Und ein verdammt gelungener noch dazu. Wer Elektromobilität erleben will, ohne auf Luxus und Status zu verzichten, findet hier eine der souveränsten Antworten auf die Mobilitätsfragen von morgen.

Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures