Phase 1: Ersteindruck
Sein wir mal ehrlich, einen Schönheitswettbewerb wird der neue Forester nicht gewinnen. Er ist mehr der rustikale, robuste Vertreter der SUV Front. Nicht aufdringlich, nicht hässlich – ein Normalo unter seinen blechernen Kollegen. Die Kunden wissen um seine Qualitäten und ebenso um die Zuverlässigkeit. Das schafft Vertrauen – das bringt Stammkundschaft. Und die möchte sich der Forester auch in seiner dritten Generation nicht verprellen.
Einstieg kurz und knapp: Innenraum aufgeräumt, Übersicht grandios, Platz im Fond tadellos. Die Bedienung der Navigation fällt unter dem Punkt gewöhnungsbedürftig, die Multimedia Anlage bietet einen ordentlichen Sound, das große Panoramaschiebedach sorgt für großzügige Lichtverhältnisse. Zahlreiche Ablagen und ein Kofferraumvolumen von 505 Litern (bis zu 1.577 bei umgeklappter Rückbank) machen den Forester zum perfekten Reisemobil. Praktisch ist auch das serienmäßige Keyless-Go.
Ab auf die A7 zum ADAC-Fahrsicherheitscenter in Embsen bei Lüneburg. Forester dein Auftritt: 2 Liter Hubraum quetschen sagenhafte 150 Pferde aus dem Boxer. 10,6 Sekunden können so unglaublich lange dauern und der Top-Speed von 190 km/h ist praktisch nur durch den Erwerb einer freien Fahrspur zu realisieren.
Nein – Diese Motorisierung trifft nicht ganz den Geschmack der Redaktion und auch der Motor wirkt überfordert mit den 1,5 Tonnen, die er mit sich herumschleppen muss. Subaru Europa sah das wohl nicht anders und kämpfte verbissen um den 2,5 Liter Boxer mit 170 Pferden unter der Haube. Der erfüllt aber nicht die EU5 Norm. Ärgerlich!
Phase 2: Kann er Offroad? Kann er!!!
Genug von der Basis. Ab ins Gelände mit dem Subaru Forester 2.0 D. Diesel Power ist angesagt. 350 Nm an maximalem Drehmoment klingen sehr schmackhaft und sorgen für die richtige Druckübertragung auf alle vier Räder. Mit dermaßen viel Drehmoment ausgestattet, hat der 147 PS starke Diesel-Forester auch im außerhalb des Asphalts keine Probleme mit dem Voranschreiten. Dank kurzer Überhänge und ausreichend Bodenfreiheit behauptet sich der Forester beachtenswert im Gelände. Hierfür steht ein spezieller Allradmodus parat, der per Knopfdruck in der Mittelkonsole aktiviert wird.
Leider noch nicht verfügbar ist eine Automatik, weshalb sich der Käufer mit einer manuellen Sechs-Gang-Schaltung abfinden muss. 60 Prozent der Käufer in Deutschland greifen wohl zum Boxer-Diesel. Verständlich, denn er bildet die perfekte Kombination aus Effizienz und Schub-genau der richtige Antrieb für einen Normalo, der einfach nur entspannt voranschreiten möchte. Wenn dann auch endlich eine Automatik für die Dieselvariante erscheinen sollte, dürfte der prozentuale Anteil des Diesels locker über 70 % betragen.
Phase 3:Rauchpause
Kurz mal ein wenig Abstand nehmen von den ersten Eindrücken des Subaru Forester. Soll heißen ab auf den Asphalt und auf dem engen Handling Parcours den 200 PS starken BRZ ordentlich Qualm auf die Pneus transferieren.
Er ist klein. gemein und präzise wie ein Skalpell. Ohne ESP meldet sich der Hintern mit einem sanften Ruck. Dabei bleibt das Fahrwerk so feinfühlig und popometertreu, dass schon nach einer kurzen Eingewöhnungsphase extreme Driftwinkel im Sekundentakt entstehen. Es ist wie eine Sucht- man möchte mehr und mehr und mehr und… Ach ja – Fahrbericht Forester – sorry!
Phase 4: Das Leckerli zuletzt
240 Turbo PS, 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Top Speed 221 km/h – Der Subaru Forester 2.0 XT! Warum nicht gleich so? OK-die sogenannte dynamisch geformte vordere Stoßstange wirkt ein wenig so als ob Mike Tyson dem Japaner gerade zwei böse Cuts reingedonnert hat, aber sonst ist diese Variante ein echter Leckerbissen. Durch die bessere Performance sinkt auch der Verbrauch auf der Autobahn.
Auf der Rückfahrt von Lüneburg nach Hamburg ging es mit Vollgas über die Autobahn. Der Basis-benziner war mit diesem Leistungsabruf absolut überfordert und quittierte dies mit einem Verbrauch von 15 Litern. Der Turbo dagegen darf sogar 30 km/h schneller und verbrauchte dagegen nur 12 Liter. Das sind wohlgemerkt Zahlen unter Volllast. Im Alltag dürfte die Einstiegsvariante wohl bei 8–10 Litern liegen und der Turbo bei 9–12. Der ohnehin schon mit reichlich Extras ausgestatteten Forester wird in verschiedenen Varianten angeboten werden, die den Komfort nochmals steigern sollen. Preislich beginnen tut der Forester ab 28.900 Euro.
Fazit: Der neue Subaru Forester überzeugt durch viel Platz, eine grandiose Rundumsicht und – vom Basis-Benziner mal abgesehen – von effizienten und durchzugsstarken Motoren. Die Geländefähigkeiten des SUV überraschten uns.
Ach ja… vom Subaru BRZ gibt es demnächst auch noch einen schönen Fahrbericht. ;- )
Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures
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