Wer hätte gedacht, dass die ehemalige Volvo Tuning Schmiede als eigene Power-Marke so gut läuft? Der 478 PS starke Polestar 2 Performance zeigt allen, wo der Hammer hängt.
Technische Daten und Power-Upgrade
Die Performance-Variante markiert die derzeitige Speerspitze des Polestar 2. Zwei Elektromotoren, davon jeweils einer an jeder Achse, sorgen für eine Gesamtleistung von 478 PS (350 kW), was ein Plus von 70 PS gegenüber der auch nicht gerade schwachen Dual-Motor-Variante bedeutet.
Mit so viel Power stürmt der Schweden-Chinese in gerade mal 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dabei drückt das quasi sofort anstehende Drehmoment von 680 Nm die Passagiere in die komfortablen Sitze. Wer schon einen Polestar 2 Dual Motor sein Eigen nennt, kann sich das Powerupgrade gegen ein Entgelt freischalten lassen.
Ausstattung und Besonderheiten
Ab Werk beinhaltet das Performance-Paket leistungsstarke Brembo-Bremsen, ein verstellbares Öhlins Fahrwerk, goldene Sicherheitsgurte und 20-Zoll Bereifung. Ansonsten hält sich die Power-Variante mit nach Aufmerksamkeit schreienden Details zurück.
Genauso zurückhaltend geht es im sauber verarbeiteten Innenraum zu, der fast schon spartanisch daherkommt. Besonderer Höhepunkt ist nach wie vor das Panoramadach mit in der Nacht funkelndem Stern. Polestar überlässt Google Automotive die Kontrolle und fährt damit tatsächlich sehr gut. Das System ist dauerhaft online und greift auf die geballte Power des Software-Riesen zurück.
Die Bedienung ist dabei tatsächlich intuitiv geraten, auch wenn wir nach wie vor nicht vom Only-Touch-Trend begeistert sind. Besonders das Auffinden von elektrischen Ladesäulen funktioniert tadellos und deutlich besser als bei der hoffnungslos überforderten Konkurrenz wie Mercedes-Benz. Die täten gut daran, ihr katastrophales System auch Google zu überlassen und sich auf das Automobil an sich zu konzentrieren. Polestar hat das verstanden.
Reichweite und Alltagstauglichkeit
Tatsächlich hat sich der Polestar 2 Performance bestens bewährt. Die Reichweite gibt Polestar mit über 450 Kilometern an, in der Realität waren es dann, eine volle Ladung vorausgesetzt, um die 300 Kilometer, bevor es an die Ladesäule ging. Die entsprechende Power vorausgesetzt, gibt es bis zu 150 kW Strom in die Batterie. Damit bewegt man sich im guten Mittelfeld und hat die Batterie in rund 30–40 Minuten auf 80 Prozent gebracht.
Der Polestar 2 ist bestens für den Alltag gerüstet und sorgt für ausreichend Platz für alle Passagiere. Auch der Kofferraum schluckt mit 405 Litern eine Menge an Gepäck. Unter der Motorhaube gibt es nochmals 35 Liter Platz, der sich optimal für das Verstauen der Ladekabel eignet. Das Dach packt bis zu 75 Kilogramm, und wer mag, kann auch Anhänger mit bis zu 1.500 Kilogramm hinter sich herziehen.
Fazit
Die Extra-Portion Power tut dem Polestar 2 gut. Zwar konnte man sich schon vorher nicht über mangelnde Leistung beschweren, aber man hat ja schließlich auch einen performanten Ruf zu wahren. Der Polestar 2 Performance entpuppt sich somit als das perfekte Muscle Car auf skandinavische Art. Und die Marke hat gerade erst angefangen, sich vorzustellen.
Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures
