Mit dem neuen Need for Speed Heat hat Electronic Arts in Zusammenarbeit mit Ghost Games endlich mal wieder ein Need for Speed aufgelegt dass wieder zu den alten Titeln aufschließen kann. Hat ja auch lange genug gedauert!
Ganz ehrlich- ich hatte die Hoffnung schon verloren. Ja ich gehöre zu den Nerds, die Need for Speed seit der ersten Stunde kennen und gezockt haben. Need for Speed war allgemeines Computerkulturgut, gehörte auf jede Konsole wie Nutella auf das Butterbrot. Jeder Teil wurde gesuchtet besonders NFS Porsche (2000), NFS Underground 1 & 2 (2003 & 2004) und natürlich Most Wanted (2005) wurden bis zur derbsten Augenerötung gezockt. Danach … Flaute. Die Luft war raus. Persönlich noch interessant waren die beiden Shit Teile 2009 & 2011- beide fuhren aber mit Vollgas am eigentlichen NFS Spirit vorbei.
Und doch habe ich, wie jeder andere Racing-Crack jeden weiteren Need for Speed Teil probiert aber irgendwie war alles – MEH. Denn auch wenn die Titel so lala waren, gute Arcarde-Racer sind nach wie vor Mangelware auf allen Systemen. Und dann hieß es: Konkurrenz belebt das Geschäft. Als Microsoft sich mit dem grandiosen Forza Horizon mit in den Markt drängelte schien das dann aber wie der erste Nagel zum NFS-Sarg. Die Qualität der Teile nahm kontinuierlich ab- Payback war dann vollends ein Griff ins Klo. Das schien auch EA zu merken und verordnete der Reihe eine Zwangspause von einem Jahr.
In diesem Jahr schien man sehr viel beobachtet zu haben. Das Feedback der Kunden / Zocker war klar – Mehr Underground / Most Wanted Spirit. Und auch ein zwei Blicke mehr auf Forza Horizon und The Crew könnten eventuell nicht schaden. Heraus kam dabei ein erstaunlich guter Racer der tatsächlich mit der DNA vergangener Spiele umgehen kann.
Neben der üblichen BlaBla “Ich habe den Größten” Story die keinen interessiert hat Ghost Games mit einem smarten Kniff eine beziehungsweise zwei besondere Atmosphären geschaffen. Denn der Spieler kann hier wählen ob er tagsüber legal Rennen absolvieren möchte oder nachts illegal sein Image aufpolieren möchte. Beides geht am Ende ineinander über denn ohne Image gibt es keine Freischaltungen für neue Teile und Autos und ohne Kohle sind sie eben auch nicht finanzierbar. Schön ist dabei auch dass man sich hier moderne leistungsstarke Automobile wirklich noch hart erarbeiten muss.
Grafisch kommt die Open-World noch nicht wirklich an Forza Horizon 4, kann sich aber trotzdem sehen lassen. Besonders die Wettereffekte die leider kaum Auswirkungen auf die Fahrphysik haben sind hier sehr gut umgesetzt worden. Und wenn wir schon dabei sind- natürlich darf man bei NFS kein Realismus erwarten (Shift hatte da einen guten Ansatz) aber dennoch waren die Spieldesigner sehr smart was das rücksichtslose reinballern in die Wände angeht.
Geht es in eine harte Kurve ist sind die Absperrungen nämlich alle beweglich, soll heißen reinkrachen und sich einfach durchführen lassen ist nicht. Auch ist es nicht mehr möglich mit Vollgas in jede Kurve zu ballern. Taktisches Bremsen bringt hier extreme Vorteile. Dazu kommt eine KI die augenscheinlich keinen Gummibandeffekt hat und einem manchmal echt zu schaffen macht.
Je mehr Upgrade das Fahrzeug bekommt desto weniger schwammig ist das Fahrverhalten. Was anfangs wirkt als hätten die Jungs es wieder mal versaut, ist also eine bewusste Finte um den Spieler zu motivieren- upgrades zu installieren. Davon gibt es eine Menge in verschiedenen Stufen und auch das tunen hat hier wieder einen hohen Stellenwert bekommen.
Bis dato habe ich gute zehn Stunden mit Need for Speed Heat verbracht und bisher hat sich erstaunlicherweise keine Langeweile breit gemacht. An die Online-Rennen habe ich mich noch nicht rantasten können, zwar kann man jedes Mal Personen die sich auch auf deiner Karte befinden zu einem Rennen einladen, die Motivation schien bis dato sehr gering. Wie dieser ausfällt werde ich in einem Update ergänzen.
Erstes Fazit: Alles richtig gemacht! Need for Speed hört endlich mal auf seine Fans und lässt die beliebtesten Spielreihen zu einem verschmelzen. Ich musste ja nur 14 Jahre warten bis ich dieses Gefühl wieder haben durfte. An Forza Horizon 4 kommt Need for Speed Heat nicht ran aber es reicht für einen sehr stabilen zweiten Platz direkt vor The Crew 2. Gratulation.
Need for Speed Heat ist ab sofort auf Xbox One (S,X), PS 4 (Pro) und PC erhältlich.
Fotos: Electronic Arts
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