Ein Fahrbericht von Dietmar Stanka
Was ein Automobil. Gesehen habe ich den CLS Shooting Brake zum ersten Mal im Olympiapark in München, als dort im Juli die DTM zu Gast war. Gefühlt weit über 5 Meter lang, verfehlt dieses dramatisch schön designte Fahrzeug dieses Maß nur um 44 mm. Bis zur B-Säule ist der Shooting Brake ein reinrassiger CLS. Danach wird alles anders. Ein gleichzeitig voluminöses wie auch filigranes Heck verwandelt die Limousine CLS in einen Kombi. Aber halt, Mercedes-Benz bezeichnet den CLS Shooting Brake nicht als Kombi. Er soll als Sportwagen mit Heckklappe wahrgenommen werden. Auch gut.
Stil und Funktion
Es ist kein Wunder, dass Mercedes-Benz dieses Automobil Mitte September in Florenz und der Toskana vorgestellt hat. Die Harmonie der schönen Landschaften und das vor Kunst überbordende Florenz sind der ideale Rahmen für solch ein außergewöhnliches Fahrzeug. Mit dem die Stuttgarter endlich den Mut bewiesen haben, der ihnen über viele Jahre mit einem meist recht altbackenen Design fehlte. Begonnen hat es bereits mit dem SLK, fortgesetzt wurde es mit der grandiosen A-Klasse und nun ist es auch im Luxus-Segment so weit.
Der Shooting Brake ist tatsächlich Luxus pur. Was sich auch im Einstiegspreis der hier im Fahrbericht ausführlich vorgestellten Einstiegsvariante mit dem 2.2-Liter-Diesel mit 150 kW (204 PS) niederschlägt. 61.761 Euro stehen in der Preisliste und trotz einer umfangreichen Serienausstattung ist mit diesem Wert bekanntermaßen noch lange kein Endbetrag erreicht. Neben dem kleinen Diesel steht auch der 350 CDI mit 195 kW (265 PS) auch mit dem Allradantrieb 4MATIC für 65.628,50 bzw. 68356,50 Euro zur Wahl.
Auf der Benzinerseite beginnt es mit dem Sechszylinder namens CLS 350, der 225 kW (306 PS) auf die Hinterräder leitet. Der 500er V8 schmeißt sich mit 300 kW (408 PS) ins Zeug und ist ebenfalls als 4MATIC erhältlich. Das Maß aller Dinge ist im Moment der CLS 63 AMG mit 386 kW (525 PS). Die Preise in Reihenfolge: 66.818,50, 82.229, 84.966 und 117.512,50 Euro. Allen Modellen, den AMG ausgenommen, ist die 7G-Tronic gemein, eine Automatik die ich bei anderen Modellen mit dem Stern immer wieder lobend erwähnte. Der AMG wird, wie üblich, mit dem 7-Gang Sportgetriebe AMG Speedshift MCT geschaltet.
Fahrverhalten
Weg vom Flughafen, rauf auf die Autobahn und runter auf kurvenreiche Nebenstraßen in Richtung San Gimignano. Der Stadt mit den vielen Türmen und einem wundervollen historischen Ortskern. Die perfekte Kulisse für das erste Fotoshooting mit dem neuen Stern am Himmel des Stuttgarter Autobauers. Auf dem Weg dorthin und dann weiter nach Siena und zurück nach Florenz allerdings bei aller Freude, wie genau sich dieses Automobil durch engste Kurven zirkeln lässt, immer auf der Hut wegen der vielen stationären Blitzgeräten.
Die aber fairerweise mit Schildern rechtzeitig angekündigt werden. Deshalb konnten wir ab und an mal ein bisschen mehr Gas geben und das auf der Hinterachse serienmäßig luftgefederte Fahrwerk herausfordern. Was dieses mit Bravour bestand. Denn trotz der Ausmaße ist der CLS Shooting Brake als durchaus handlich und auch mit dem kleinen Diesel als agil zu bezeichnen.
Ausstattung
Würde man als geneigter Käufer bescheiden bleiben, müsste der Einstiegspreis gar nicht so weit überschritten werden. Schließlich sind im 250 CDI unter anderem die Vordersitze elektrisch verstellbar, die Klimaautomatik sowie Bi-Xenon-Scheinwerfer an Bord und die Heckklappe öffnet und schließt sich elektrisch. Selbstverständlich sind auch alle sicherheitsrelevanten Systeme enthalten, namentlich als Beispiele ABS, ASR, ESP sowie Airbags an fast allen Stellen sowie die Müdigkeitserkennung Attention Assist und der Tempomat mit der variablen Geschwindigkeitsbegrenzung Speedtronic.
Wer schnell ist, schnappt sich für einen Aufpreis von 8.806 Euro eines der Edition 1 Modelle. Lackiert in elegantem Matt in der Farbe designo magno alanitgrau, die Bestuhlung und Teile des Interieurs in edlem designo Leder in der Farbgebung platinweiß pearl gekleidet und der Dachhimmel in schwarz gehalten.
Der sportlich orientierte Käufer wird sich wohl für Sport-Paket AMG entscheiden, das den CLS für 3.546,20 Euro auf Räder mit Mischbereifung stellt und die Optik martialischer ausfallen lässt. Besondere Aufmerksamkeit vermag der aus amerikanischem Kirschbaum hergestellte und 4.700,50 teure Holzladeboden erregen. Kein must have, dennoch absolut gelungen.
Als äußerst angenehm haben wir bei unserer Fahrt durch die Toskana bei 26 Grad die 1.285,20 Euro kostende Sitzklimatisierung empfunden, die eben nicht nur für einen warmen sondern auch für einen kühlen Popo sorgt. Command online ist bei solch einem Fahrzeug auch Pflicht, da selbst ein hochwertiges portables Navi den luxuriösen Charakter des Shooting Brake zerstören würde. 3.117,80 Euro kostet das System, das für einen Aufpreis von 119 Euro mit dem ViaMichelin Reise- und Restaurantführer aufgerüstet werden kann.
Fazit
Für Mercedes-Benz ist der CLS Shooting Brake ein gewagter Schritt hin zu einem neuen Erscheinungsbild, das die Marke mit dem Stern deutlich verjüngt. Modern, ja progressiv und absolut faszinierend zeigen sich die Daimlers heute. Auch die nähere Zukunft verspricht viele positive Neuigkeiten. So wird der Shooting Brake als CLS kein Einzelkind bleiben. Auch in der A-Klasse können wir ein solches Objekt der Begierde erwarten. Dann in jedem Fall leistbarer und definitiv ähnlich schön anzuschauen. (ds)
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– Fahrbericht Mercedes CLS Shooting Brake
Technische Daten: Mercedes-Benz CLS 250 CDI BlueEFFICIENCY
Motor: 4-Zylinder-Benziner
Getriebe: 7G-Tronic Plus Automatikgetriebe
Hubraum: 2.143 ccm
Leistung in kW/PS bei xy U/min: 150 kW (204 PS)/3.800
Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.60 – 1.800 Umdrehungen pro Minute
Länge/Breite/Höhe: 4.956/1.881/1.416 in mm
Radstand: 2.874 in mm
Leergewicht: 1.865 kg
Zul. Gesamtgewicht: 2.390 kg
Kofferrauminhalt: 590 l
Bereifung: 245/45 ZR 17
Felgen: 8,5 x 17? Leichtmetall
Beschleunigung: 7,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
Tankinhalt: 59 l
Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr: 5,4 l auf 100 km
Preis: 61.761 Euro inkl. MwSt.
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