Ein Fahrbericht von Dietmar Stanka
Mit manchen Automobilen ist es schon seltsam. Da sollte man meinen, dass die Marketing-Abteilung bei der Beurteilung der möglichen Zielgruppen einen guten Job gemacht hat. Aber weit gefehlt. Zumindest beim Suzuki Splash, der für Frauen mit Kindern doch der ideale Stadtflitzer sein sollte. Viel besser aber bei Senioren angekommen ist, die eine hohe Sitzposition und kompakte Außenmaße schätzen. Also auf zu neuen Ufern mit dem 2008 eingeführten Splash, der gerade eben mit einem Facelift versehen wurde.
Der Auftritt
Er wirkt wie ein Großer. Mit seinem massigen Kühlergrill und dem hohen Dach ist der Splash gefühlt eine Nummer größer. Was dem freundlichen Auftritt gut tut. Ebenfalls große Klasse sind die Türen, die den Ein- und Ausstieg vorne und hinten erleichtern. Die Aussicht ist beim Splash, bedingt durch die großen Scheiben, ebenfalls sehr gut. Das ideale Stadtauto eben, was auch die Auswahl der zur Verfügung stehenden Motoren bestätigt.
Der kleine Dreizylinder mit 996 ccm leistet 50 kW (68 PS) und ist wirklich nur für den urbanen Einsatz zu empfehlen. Als durchaus langstreckentauglich erweist sich dagegen der 1,2-Liter mit 69 kW (94 PS), der den Suzuki Splash auf immerhin 175 km/h eilen lässt. Beide Motoren sind serienmäßig mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Für den stärkeren Benziner ist optional in der gehobenen Ausstattungsvariante Club für 1.300 Euro Aufpreis eine Viergang-Automatik erhältlich.
Die Ausstattung
Basic und Club heißen die beiden Varianten, die Suzuki für den Splash anbietet. Wobei Basic kein ESP an Bord hat. Das gibt es serienmäßig nur beim Club, der mit dem 1-Liter 11.990 Euro kostet und mit dem 1,2-Liter 12.790 Euro Richtung Händler wachsen lässt. Wer auf ESP und sonstigen Luxus verzichten mag, muss für den kleinen Benziner, den stärkeren gibt es nur als Club, 9.990 Euro ausgeben.
Es lohnt sich aber auch bei anderen Details genauer hinzusehen und damit eher den Club in Erwägung zu ziehen. Die Basic-Variante hat zum Beispiel kein Radio an Bord, im Club ist ein MP3-fähigesCD-Radio inklusive Lenkradbedienung und vier Lautsprechern montiert. Weiter sind im Club die Außenspiegel beheizbar und elektrisch verstellbar sowie Vorhangairbags, Klimaanlage und eine Sitzheizung vorhanden.
Das Fahrverhalten
Der Suzuki Splash lässt sich ordentlich um die Ecken zirkeln. Bei unserer Ausfahrt rund um den Starnberger See zeigte der kleine Flitzer keine Schwächen, außer dass dem Dreizylinder bei steileren Anstiegen schon mal die Puste wegblieb. Da hilft kräftiges Getrieberühren, um die 90 Nm Drehmoment bei Laune zu halten.
Das Fahrwerk ist auch für längere Strecken ausgelegt, die Federung ist angenehm komfortabel ausgelegt. Verantwortlich für das angenehme Fahrgefühl ist unter anderem der Radstand von 2,36 m.
Fazit
Der Splash ist ein flottes Wägelchen, der seine großen Vorteile im urbanen und suburbanen Umfeld ausspielen kann. Die hohe Sitzposition und die gute Rundumsicht sowie die beim Club serienmäßige Sicherheitsausstattung qualifizieren den Splash als ein vernünftiges Familienautomobil. Leider fehlt eine Start-Stopp-Automatik, die den Verbrauch gerade im Stadtverkehr reduzieren könnte. (ds)
Technische Daten: Suzuki Splash 1,2 Club
Motor: 4-Zylinder-Benziner
Getriebe: Fünfgang-Schaltung
Hubraum: 1.242 ccm
Leistung in kW/PS bei xy U/min: 69 kW (94 PS)/6.000
Max. Drehmoment: 118 Nm bei 4.800 Umdrehungen pro Minute
Länge/Breite/Höhe: 3.775/1.680/1.590 in mm
Radstand: 2.360 in mm
Leergewicht: 1.065 kg
Zul. Gesamtgewicht: 1.485 kg
Kofferrauminhalt: 178 – 1.050 l
Bereifung: 185/60 R15
Felgen: 5,5 x 15? Stahl
Beschleunigung: 12 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Tankinhalt: 45 l
Kraftstoffverbrauch kombinierter Verkehr: 5,1 l auf 100 km
Preis: 12.790 Euro inkl. MwSt.