61 Jahre. So lange ist die Produktfamilie des Toyota Landcruiser schon unterwegs. Ein Haudegen der alten Sorte. Voller Traditionen und doch hypermodern. Keiner der weich gespülten Hausfrauen-SUV. Ganz im Gegenteil. Der Landcruiser des Jahrgangs 2012 ist gerade als V8 einer der wenigen Vertreter der Kategorie Luxus-Geländewagen. Ein Fahrzeug, das auf unbefestigten Pisten ein ebenso positives Bild abgibt, wie auf asphaltierten Straßen. Für den notwendigen Vortrieb ein 4,5-Liter-Diesel verantwortlich, der zwar „nur“ 200 kW (272 PS) leistet, dafür mit einem kräftigen Drehmoment von 650 Nm immer genügend Kraft mobilisiert.
Das Erscheinungsbild
Herausragend. Dieses Adjektiv beschreibt den fast 5 Meter langen und 1,91 Meter hohen Toyota Landcruiser V8 am besten. Die schiere Größe zeigt sich am eindrücklichsten, wenn man den Landcruiser erklommen hat. Der Blick geht dann hinunter auf die Welt der anderen Automobile. Denn die Übersicht liegt auf der Höhe mittelgroßer Lkw, was neue Perspektiven eröffnet.
Die Designsprache des Landcruiser orientiert sich eindeutig an den anderen Modellen des japanischen Autoherstellers. Es ist alles nur ein bisschen größer, wie der markante Kühlergrill mit den angeschlossenen Bi-Xenon-Scheinwerfern und den Heckleuchten mit den ein besseren Aerodynamik dienenden Seitenflossen. Dazwischen ist viel Karosserie, die auf Wunsch mittels einer dritten Sitzreihe Platz für sieben Passagiere bietet.
Im Cockpit stecken so viele Informationen, die vor der ersten Fahrt im Handbuch studiert werden sollten. Neben den klassischen Instrumenten bildet der 8 Zoll große Touchscreen das zentrale Bedienelement ab. Dort werden nicht nur die Navigation, die Infos über Audio- und Klimaeinstellungen gezeigt. Vier Kameras (vorne und hinten sowie in den Außenspiegeln) machen Fahrten in unwegsamem Gelände zum Kinderspiel.
Die Fahreigenschaften
Es ist zu schade für die Straße. Auch wenn er auf befestigten Terrain ein Souverän darstellt. Der Landcruiser ist allein mit seinem Äußeren beeindruckend und diese Souveränität setzt sich nahtlos in die Fahreigenschaften um. Obwohl hinten eine Starrachse für die Federung sorgt, ist der Komfort ein Hochgenuss. Und das auch mit den während unseres Testzeitpunkts montierten Winterreifen von Dunlop im Format 275/60 R 18, die selbst bei den warmen Temperaturen im Spätherbst nie schwammig wirkten.
Runter von der Straße und rein ins Gelände. Was der Landcruiser dort leistet, ist im besten Fall nur mit seinen englischen Mitbewerbern Land Rover bzw. Range Rover und der Familie Jeep zu vergleichen. Mit Hilfe des Multi-Terrain-Select-Systems können die Beschleunigungs-, Brems- und Traktionskontrollsysteme des Fahrzeugs entsprechend modifiziert werden, um sie den Bedingungen des jeweiligen Untergrunds anzupassen.
In der L4-Allradgetriebeeinstellung bietet das System dem Fahrer die Wahl zwischen den fünf Geländearten Matsch und Sand, Schotter, Buckelpiste, Fels sowie Fels und Sand. Um die Traktion im Gelände zu optimieren, lassen sich in allen fünf Modi sowohl das Zentral- als auch das Hinterachsdifferenzial sperren.
Die Ausstattung
Umfangreich wäre untertrieben. Aber für 88.500 Euro darf in Punkto Ausstattung schon etwas mehr erwartet werden. Die in diesem Segment obligatorische Lederausstattung auf dem Gestühl lässt sich für die vorderen beiden Sitze beheizen und bei Bedarf auch kühlen. Bi-Xenon-Scheinwerfer und leuchtstarke Nebelscheinwerfer sind für das gute Sehen verantwortlich und das Soundsystem von JBL lässt mit 14 Lautsprechern auch nur jeden noch so kleinen Klangfetzen in die Gehörsysteme der Insassen dringen.
Für die kalte Jahreszeit ist das beheizbare Lenkrad ideal, das zusammen mit der Sitzheizung auf den ersten Kilometern zumindest für etwas Wärme im Innenraum sorgt. Der Motor braucht nämlich recht lange, den großen Fahrgastraum ordentlich zu erwärmen. Eine Standheizung ist beim Landcruiser daher eine sinnvolle Investition.
Fazit
Der Landcruiser ist als V8 ein Fahrzeug für Individualisten, die herausragende Geländeeigenschaften genauso zu schätzen wissen, wie den Fahrkomfort auf Asphalt. Gepaart mit dem riesigen Platzangebot, auf Wunsch steht für 1.600 Euro eine dritte Sitzreihe zur Verfügung, ist der Landcruiser der ideale Begleiter für viele Einsatzgebiete. Wem der V8 zu groß ist und wer mit einem Vierzylinder-Diesel leben kann, dem ist der „normale“ Landcruiser zu empfehlen. Halb so teuer und im Gelände auch eine Wucht. (ds)
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Credits
Text | Dietmar Stanka |
Fotos / Videos: | marioroman pictures / Dietmar Stanka |
Technische Daten Toyota Land Cruiser V8 D-4D Executive
Motor | V8 Turbo |
Hubraum | 4.461 ccm |
Leistung | 200 /272 kw/ PS bei 7.250 U/min |
maximales Drehmoment | 650 Nm bei 1.600 – 2.800 U/min |
Länge | 4.950 mm |
Breite | 1.970 mm |
Höhe | 1.910 mm |
Leergewicht (trocken) | 2.815 kg |
Radstand | 2.850 mm |
Antrieb | Allrad |
Getriebe | 6-Gang-Automatik |
0 auf 100 km/h | 8,9 Sekunden |
Treibstoffart | Diesel |
Tankvolumen | 93 Liter |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h |
Durchschnittsverbrauch | 9,5 l/100 km |
Co2 Emissionen | 250 g/km |
Preis | ab 74.950 Euro (Land Cruiser V8) |
ab 88.950 Euro (Land Cruiser V8 Executive) |
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