Es ist schon bitter. Da gibt es in Deutschland ein paar mutige Seelen. die sich trauen mal was Neues zu machen und am Ende droht die Insolvenz. Und so trifft es nach Gumpert, Artega und Melkus nun auch Wiesmann. Am 14. August stellte der exklusive Sportwagenhersteller offiziell den Antrag beim Amtsgericht Münster. Hoffnung gibt es aber trotzdem. Der Betrieb läuft laut Geschäftsleitung weiter und man begibt sich auf die Suche nach neuen Investoren und strategischen Partnern.
Es wäre sehr schade wenn Wiesmann von der Bildfläche verschwinden würde. Schließlich hat sich die Firma schon seit 1988 bewährt. Es begann alles mit einem Autohaus in Dülmen. Bernd Wiesmann übernahm das Autohaus seiner Eltern. Doch nur Autos zu verkaufen war nicht das, was sich die anderen beiden Brüder vorgestellt haben. 1988 gründeten Friedhelm und Martin Wiesmann die Firma Wiesmann. Anfangs produzierte man nur Hardtops für Cabriolets. 1993 kam dann der Startschuss für den ersten Wiesmann Roadster “MF”. Das “MF” steht dabei für die Anfangsbuchstaben der Vornamen der beiden Gründer. Als Motorisierungen kamen dabei ausschließlich BMW Aggregate zum Einsatz.
Die Firma wuchs und wuchs und zog schlussendlich im Oktober 2007 in ihre nagelneue Firma in Dülmen ein. Es fällt schon von weitem durch den überdimensionalen Gecko am Eingang auf. 2012 verabschiedeten sich die beiden Brüder aus dem Geschäft und überließen Dr. Rolf Haferkamp das operative Geschäft. War das die Wende? Ist die Identität der Firma mit dem Weggang der Brüder verloren gegangen? Vielleicht hat man sich auch einfach nur überhoben. Dabei ist die Anzahl der bisher herum wieselnden Geckos recht ansehnlich. Von 1993 bis 2013 wurden 1600 Wiesmann aufwendig produziert.
Man kann nur hoffen, dass die Firma Wiesmann schnell eine Lösung findet. Geht es nach der Internetfangemeinde gibt es für alle nur eine einstimmige Lösung: BMW muss ran. Das wäre durchaus begrüßenswert. Aber die erfolgreiche BMW AG sich wirklich einen insolventen Klotz ans Bein binden will? Hoffen wir das Beste für die 110 Mitarbeiter. Gumpert hat es schließlich auch wieder geschafft.
Fotos: Wiesmann
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