Mann könnte sagen, er platzt gerade zu vor lauter Platz. Und die Konkurrenz wird wieder mal überschattet. Einmal mehr schlägt das neue T-Modell des Jahrgangs 2013 schlägt die direkten Mitbewerber Audi A6 und 5er BMW. Dafür ist das Heck nicht so Coupé-haft abgeflacht. Was dem schicken Design nicht im Geringsten schadet. Denn mit der Anfang des Jahres in Detroit vorgestellten und gründlich renovierten E-Klasse ist den Stuttgartern der Sprung in die Moderne mit Bravour gelungen. Endlich weg vom Biedermann, was der Marke mehr als nur gut tut.
Das T-Modell von Mercedes-Benz war bereits mit der Markteinführung des ersten Vertreters dieser Klasse im Jahr 1977 in der Baureihe W123 das Maß der Dinge. Und ist es bis zum heutigen Tage. Das Ladevolumen erstreckt sich von 695 bis hin zu gigantischen 1.950 Litern und zeigt den Mitbewerbern deutlich, was einen echten Kombi von einem Lifestyle-Automobil unterscheidet.
Elegant bis sportlich, je nach gewähltem Ausstattungstyp, in jedem Fall immer edel zeigt sich die E-Klasse im Innenraum. Reichlich Platz auf allen Rängen, viele Ablagen und Stauraum sowie eine intuitive Bedienung lassen sämtliche Insassen in den Wohlfühl-Modus hineinsinken. Sind dann in den Kopfstützen, wie in unserem Testwagen, LED-Bildschirme und ein DVD-Player positioniert, ist mögliche Nörgelei, ob von groß oder klein, von den hinteren Plätzen so gut wie ausgeschlossen.
2,2 Liter und nur 4 Zylinder. Das scheint mager, ist es aber nicht. Dieser Selbstzünder ist die Allzweckwaffe der Daimler AG und überzeugt mit Laufruhe, Drehmoment und adäquaten Verbrauchswerten. Wobei die 5,1 Liter, die Mercedes-Benz im Durchschnitt angibt, wieder einmal nur mit vorsichtigstem Einsatz des Gasfußes erreichbar sind. 6 – 7 Liter und bei flotter Fahrt über die Autobahn auch mal 8 sind da eher die Werte mit denen der E-Klasse-Fahrer leben muss. Was in Anbetracht des hohen Gewichts von fast 1,9 Tonnen durchaus vertretbar ist.
Tadellos sind Lenkung und Fahrwerk, das beim T-Modell an der Hinterachse grundsätzlich mit einer Luftfederung mit integrierter Niveauregulierung ausgestattet ist. Die elektromechanische Direktlenkung vermittelt mit der geschwindigkeitsabhängigen Servounterstützung permanenten Straßenkontakt und ist zudem effizient. Mit der Avantgarde Ausstattungslinie unseres Testwagens ist die E-Klasse 15 mm tiefer gelegt und damit wesentlich sportlicher abgestimmt.
Das Dieseltriebwerk ist harmonisch mit dem optional erhältlichen und in unserem Testwagen verbauten Automatikgetriebe 7G-TRONIC PLUS abgestimmt. Drei Modi (Eco, Sport und Manuell) sind nach Belieben einstellbar und über die Schaltpaddels am Lenkrad kann jederzeit in die Schaltvorgänge eingegriffen werden. 2.558,50 Euro kostet der Komfort, der aber jeden Cent wert ist.
Schade, dass Mercedes-Benz mit der gründlich überarbeiteten E-Klasse mit dem Command-Navigationssystem noch nicht ganz auf der Höhe der beiden direkten Mitbewerber ist. Die fummelige Bedienung benötigt eine Überarbeitung und obwohl nunmehr integrierte Apps wie Google Lokale Suche und Wetter sowie die Möglichkeit eine am Rechner erstellte Route herunterzuladen, integriert sind, könnte zum Beispiel ein größerer Bildschirm für mehr Übersicht sorgen.
Was darf sonst noch erwartet werden von einem Automobil, das in der Grundausstattung knapp 50.000 Euro kostet und in unserer Testwagenausführung inkl. AMG- und Exklusivpaket sogar 93.599,45 Euro? Elektrisch einstellbare Vordersitze beispielsweise, Zweizonen-Klimaautomatik, Multifunktionslenkrad, Regensensor sowie beheizbare und selbstverständlich elektrisch verstellbare Außenspiegel ergänzen die umfangreiche Serienausstattung.
In Punkto Sicherheit legt Mercedes-Benz bei der neuen E-Klasse sogar noch eine Schippe drauf. Nicht nur, dass alle relevanten Systeme wie ABS, ASR, ESP und die entsprechenden Airbags an Bord sind. An Bord sind zudem die Gurtstrafffunktion in Verbindung mit der Schließfunktion der Seitenscheiben, die Kollisionswarnung inklusive adaptiven Bremsassistenten sowie ein Müdigkeitswarner, der im Fall des gefährlichen Sekundenschlafs eingreift.
Wer sich noch mehr an Assistenzsystemen wünscht, wird auf der ellenlang erscheinenden Liste fündig. Diese liest sich wie das „who’s who“ sämtlicher je erfundener Funktionen, die Autofahren tatsächlich oder vermeintlich sicherer machen. Die Distronic Plus übernimmt mit Lenkassistent die Entlastung der Spurhaltung und beherrscht sogar teilautonomes Staufahren. Der Spurhalte-Assistent erkennt mittlerweile belegte Nachbarspuren, unter anderem auch durch Gegenverkehr und die PRE-SAFE Bremse erkennt Fußgänger und kann bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Kollision durch einen vom Fahrzeug eingeleiteten Bremsvorgang vermeiden.
Fazit: Die wievielte E-Klasse dieses T-Modell in unserem Fahrerleben dies mittlerweile war, entzieht sich unserer Kenntnis. Es ist aber definitiv die in jeder Hinsicht beste. Herausragend die Verarbeitung, sportlich-elegant die Linie und nach wie vor ungemein praktisch in der Nutzung. Dazu gesellen die umfangreiche Serienausstattung, die vielfältigen Optionen und Individualisierungsmöglichkeiten sowie der absolut moderne Auftritt. (ds)
Technische Daten: Mercedes-Benz E 250 CDI T-Modell Avantgarde
Motor: 4-Zylinder-Diesel
Getriebe: 7G-Tronic Plus (Automatik)
Hubraum: 2.143 ccm
Leistung in kW/PS bei xy U/min: 150 kW (204 PS)/3.800
Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.400 – 2.800 Umdrehungen pro Minute
Länge/Breite/Höhe: 4.905/1.854/1.474 in mm
Radstand: 2.874 in mm
Leergewicht: 1.885 kg
Zul. Gesamtgewicht: 2.480 kg
Kofferrauminhalt: 695 l bis 1.950 l
Bereifung: 245/45 R 18
Felgen: 8,5 x 18
Beschleunigung: 7,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 232 km/h
Tankinhalt: 59 l
Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,1 Liter auf 100 km
Preis: 54.377,05 Euro inkl. MwSt.
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