Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Ein Bericht von Dietmar Stanka

Anzeige:

60 Jahre wird sie in diesem Jahr. Born in the USA anno 1953. Die Corvette. Der ultimative Sportwagen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die siebte Generation steht in den Startlöchern und erlebt auf der Detroit Motorshow Mitte Januar ihre offizielle Weltpremiere.

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Das ist aber eine andere Geschichte. Ich habe mich an der Geburtsstätte der Corvette in Bowling Green umgesehen. Im Süden von Kentucky, mitten im Bible Belt zwischen riesigen Pferdefarmen und ebenso riesigen Tropfsteinhöhlen gelegen. Eine gute Autostunde nördlich von Nashville direkt am Interstate 65.

Ein Blick auf die Historie der Corvette Produktion zeigt uns, dass das Werk in „Vette-City“, wie Bowling Green auch genannt wird, bereits der dritte Standort ist. Das erste Modell erblickte das Licht der Welt Flint/Michigan, im Norden von Detroit. Bereits ein Jahr später ließ General Motors die Corvette in St. Louis/Missouri bauen und seit 1991 werden die Corvette und zeitweise auch der mittlerweile eingestellte Cadillac XLR in einem ehemaligen Werk von Chrysler gebaut.

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Gleich nebenan wurde im Winter 1991/92 das „National Corvette Museum“ eröffnet – eine Kultstätte für jeden Sportwagenfan. Dieses Museum mit dem markanten gelben Kegel und einer roter Spitze ist von der gleichnamigen Foundation ins Leben gerufen worden und wurde privat finanziert. Der Rundgang beginnt selbstverständlich mit der Ur-Corvette aus dem Jahr 1953 in creme-weiß und untypisch für amerikanische Autos: von einem Sechs-Zylinder mit gerade mal 150 PS befeuert.

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Dazu erzählt Roc Linkov, der Event Manager des Museums und Instruktor für Corvette-Fahrsicherheitstrainings: „Da Ford im Anfang 1954 den Thunderbird direkt mit einem Acht-Zylinder-Motor ausgerüstet hat, stand das Überleben der schwachbrüstigen Corvette damals auf der Kippe. So war Ford zumindest indirekt dafür verantwortlich, dass Chevrolet im September 1954 den V8 in die Corvette einpflanzte und damit einen Siegeszug einleitete, der seines Gleichen sucht.“

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Den weiteren Fortbestand der Chevrolet Corvette ist in erster Linie dem Engagement von Chef-Ingenieur Zora Arkus-Duntov zu verdanken, der sich bei GM für das Überleben dieses Sportwagens einsetzte. 1956 wurden die ersten Corvettes bei Rennen eingesetzt und brachen gleich Rekorde. So setzte der Zora Arkus-Dontov selbst eine bahnbrechende Bestleistung in Daytona Beach, als er mit einer modifizierten und 240 PS starken Corvette einen Durchschnitt von 150,583 Meilen pro Stunde fuhr. Zora Arkus-Dontov wird im Museum entsprechend gewürdigt. Seine in Stein gemeißelten Verdienste und seine private Corvette sind eines der wenigen Exponate, die permanent zu sehen sind.

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Bis auf wenige Ausnahmen werden die Fahrzeuge im National Corvette Museum ansonsten permanent ausgetauscht. Es sind Autos aus Privatbesitz, von Mitgliedern der Foundation und teilweise auch von General Motors direkt. Wegen der exponierten Lage des Museums wird das Museum von GM auch als Auslieferungszentrum der Corvette genutzt. Die Kunden können dort, ähnlich wie z.B. im Audi Forum oder der BMW Welt ihren neuen Wagen abholen und bekommen neben einer Führung durchs Museum auch noch die Gelegenheit das Werk zu besichtigen. Dieses öffnet dreimal am Tag auch für alle anderen Interessierten die Pforten.

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Neben einer Vielzahl serienmäßiger Varianten von Corvettes aus allen Baureihen, ist das Museum besonders stolz, Rennwagen und Prototypen zeigen zu können. Pace-Cars vom Indy-500-Rennen sind ebenso vorhanden, wie die 1-millionste Corvette. Selbstverständlich kann sich jeder echte Fan im Museums-Shop von Kopf bis Fuß einkleiden und sich aus einer Vielzahl sonstiger Souvenirs und Automodellen die passenden heraussuchen. Klugerweise hat sich zwischen Werk und Museum ein Autohändler angesiedelt, der sich auf die Restaurierung amerikanischer Sportwagen spezialisiert hat. Es kostet viel Überwindung, sich dort keinen der Camaro SS, GTO oder Firebirds einpacken zu lassen.

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka

Nach so vielen automobilen Eindrücken dürfen kulinarische Hochgenüsse nicht fehlen. Mitten in der beschaulichen Innenstadt findet sich im ältesten Backsteinhaus aus dem Jahre 1818 ein typisch amerikanisches Restaurant namens Mariahs. Für die danach folgende Nachtruhe stehen einige Hotels und Motels unterschiedlicher Qualitäten zur Auswahl, bevor es wieder zurückgeht nach Nashville, der Hauptstadt der Countrymusik und vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Aber das ist wieder eine andere Geschichte …

Internet:

www.nationalcorvettemuseum.com

www.bowlinggreenassemblyplant.com

Foto: Dietmar Stanka

Foto: Dietmar Stanka