Knapp 10 Jahre sind es her, dass ich in den USA den ersten Cadillac CTS-V gefahren bin. 400 PS aus einem mehr als 6 Liter großen V8, in den Staaten Smallblock genannt. Gekoppelt an ein manuelles Sechsgang-Getriebe von Getrag war dieses erste Modell der sportiven V-Serie eine echte Granate.Zwei Generationen weiter setzt heute der nagelneue Cadillac CTS-V neue Maßstäbe. 649 PS und 855 Nm an Drehmoment, dazu eine Spitzengeschwindigkeit von 320 km/h lassen nicht nur die Mitbewerber aus dem Segment heulen und wehklagen. Da müssen sich auch die Leute von Jaguar, Porsche und Co. die Tränen aus den Augen wischen. Der Preis von 98.200 Euro setzt dem unglaublichen Werten zudem die Krone auf.
Eine Klasse tiefer tummelt sich der ATS-V. Im Gegensatz zum CTS-V, der nur als Limousine zu bekommen ist, kleidet sich der ATS-V auch in das Gewand eines Coupés. 470 PS leistend, 603 Nm, genau wie der CTS-V nur auf die Hinterachse stemmend, katapultiert sich dieser Ami-Sportler in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 304 km/h.
Aber auch der ATS-V hebt sich nicht nur in Sachen Leistung weit ab. Die Preise liegen bei 69.900 Euro für die Limousine bzw. 72.500 für das Coupé und sind damit ebenso konkurrenzlos günstig wie die Einkaufsgebühr des großen Bruders.
Dieser beschleunigt übrigens in 3,7 Sekunden aus dem Stand auf die magische Quartettzahl. Verantwortlich für diesen und die Eingangs bereits genannten berauschenden Werte ist der 6,2-Liter-Motor aus der Corvette mit Kompressor-Aufladung versehen.
Dass hohe Leistung gleichzeitig immer hohen Verbrauch bedeutet, widerlegt der CTS-V im Übrigen genauso wie die Corvette. Da sind zum einen die verschiedenen Fahrmodi und ganz wesentlich, die Zylinderabschaltung. Bei Teillast läuft der V8 auf nur vier Töpfen und rutscht dann deutlich unter 9 Liter Konsum auf 100 km.
Im ATS-V kommt der per Twin-Turbo erstarkte 3,6-Liter-V6 zur Geltung, ein mit reduzierter Leistung häufig bei Automobilen von General Motors eingesetztes Triebwerk. Extra für die Cadillac V-Series entwickelte Michelin Pilot Super Sport-Reifen mit einer speziellen Reifenmischung sind für eine exzellente Balance und Haftung verantwortlich. Die Bremsanlagen aller V-Series-Modelle von Cadillac stammen vom italienischen Spezialisten Brembo.
Ausführliche Fahrberichte des Cadillac CTS-V und ATS-V liefern wir im kommenden Frühjahr. Wenn die Sonne wieder länger scheint und die Chance auf eis- und schneefreie Straßen besteht. Denn mit dieser Leistung bedarf es selbst mit den besten Winterreifen höchster Kunst am Volant. (ds)