Der Fiat 124 war das Brot- und Butterauto der Italiener. Als Limousine versteht sich. In der gleichen Baureihe tummelten sich aber noch das Coupé und der Spider. Der noch in diesem Jahr ein Comeback feiert. Und zudem sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Die Markteinführung des Spiders begann zwar erst im Sommer 1966, sein Debut erlebte dieser Fiat jedoch bereits im Februar auf dem Autosalon in Turin.19 Jahre Bauzeit sind heutzutage für ein Automobil nahezu unvorstellbar geworden. Der Fiat 124 Spider hat diese Zeitspanne mit nur kleinen optischen Veränderungen und 198.107 gebauten Exemplaren erfolgreich absolviert.
90 PS aus einem 1,4-Liter-Triebwerk waren im Sommer 1966 das Maß der Dinge beim Fiat 124 Spider. Mit der Einführung neuer Motoren mit 1.600 ccm, 1.800 ccm und 2.000 ccm stieg die Palette bis auf 128 PS. Letztgenannte Leistungsspitze verhalf dem Fiat Abarth 124 Rally den Sprung in weltmeisterliche Sphären. Fiat errang mit diesem Fahrzeug 1973 den Titel des Vize-Markenweltmeisters im Rallye-Sport. Das Team Donatella Tomin/Lucia Mamolo wurde im gleichen Jahr Damen-Rallye-Europameister.Die sportlichen Erfolge wurden aber nicht mit der Straßen-Version des Abarth erreicht. Es waren die anfangs 165 PS leistenden und dann bis zu 220 PS starken Wettbewerbsfahrzeuge. Meistens rot lackiert, hob sich die Riege der Fiat 124 Abarth Rally vor allem durch mattschwarze Hauben und Kotflügelverbreitungen ab. Einige Exemplare verließen die Werkshallen auch in hellblau oder weiß.
Die Krönung zum Ende der Lebenszeit des Fiat 124 Spider war allerdings der Spidereuropa Volumex. Mit 135 PS war der von Abarth getunte und mit einem Roots-Kompressor geladene Spider glatte 190 km/h schnell. Die Auflage von 500 Stück wurde nur in schwarz und weinrotmetallic ausgeliefert, kostete 32.500 DM und wurde 1984 und 1985 gebaut.
Basis des Kompressor-Spiders war der Pininfarina Spidereuropa, der ab 1982 direkt bei dem Designer und Karosserieschneider Pininfarina in Turin gebaut wurde. Dieser löste den bis dahin produzierten Fiat 2000 Spider ab. Seltsame Stoßstangen zierten diese und auch die Vorgänger dieses Cabrios ab 1974. Schuld daran, ähnlich wie beim Alfa Romeo Spider, seltsame Vorschriften des wichtigen Absatzmarktes USA.
Rund 170.000 Exemplare wurden jenseits des großen Teichs verkauft. Und fanden auch meist wieder den Weg zurück nach Europa. Deshalb beherrschen diese Modelle auch das durchaus ansehnliche Angebot der 124 Spider. Doch vorsichtig. Die Technik ist zwar äußerst strapazierfähig, die Karosse kann dagegen ein Problemfeld sein.Da die Versorgung mit Ersatz- und Verschleißteilen sehr groß ist, hat der Fiat 124 Spider in all seinen Varianten einen großen Freundeskreis. Gerade in Deutschland erfreut sich dieser Klassiker großer Beliebtheit. Grande Amore eben.
Ob sich der neue Fiat 124 Spider einen ebensolchen Platz in den Herzen der Fans erobern kann, wird sich ab dem Frühling 2016 zeigen. Dann kommt er, wiederum mit einem 1,4-Liter-Benziner, aber diesmal mit 140 Turbo-PS, auf unsere Straßen. Bei dieser Leistung soll aber noch lange nicht Schluss ein. Ein Abarth wurde inoffiziell bereits bestätigt. Hoffentlich wieder mit mattschwarzen Hauben und dem geilen Sound der 1970er Jahre. (ds)
Technische Daten: Fiat 124 Spider Baujahr 1980
Motor: 4-Zylinder-Benziner
Getriebe: Fünfgang-Schaltung
Hubraum: 1.756 ccm
Leistung in kW/PS bei xy U/min: 69 kW (94 PS)/6.200
Max. Drehmoment: 125 Nm bei 3.000 Umdrehungen pro Minute
Länge/Breite/Höhe: 4.150/1.650/1.270 in mm
Radstand: 2.280 in mm
Leergewicht: 1.050 kg
Zul. Gesamtgewicht: 1.250 kg
Bereifung: 195/55 R 15
Felgen: 7,5 x 15? Leichtmetall
Beschleunigung: 11,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr: 10,5 l auf 100 km Fiat
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