Der Audi RS 5 Sportback hat für das Modelljahr 2020 eine ordentliche Überarbeitung bekommen. Glücklicherweise hatten wir die Gelegenheit den Ingolstädter im Rahmen einer besonderen Aktion von Jan Gleitsmann am Bilster Berg testen zu können. Zwar nur kurz aber ausreichend für einen ersten Eindruck.
Der Audi RS5 Sportback hat als Limousinenvariante wenig Konkurrenz. Der ewig etablierte BMW M3 darf als Referenz herhalten, die ewig hinterhechelnden Jungs von Mercdes-AMG schmeißen den C 63 in den Ring. Als Exot hat Alfa Romeo mit der Giulia QV ganz großes Kino bewiesen. Ansonsten haben sich Cadillac mit dem ATS-V, Jaguar mit dem XE Project 8 und Lexus mit dem IS-F leider von der Bühne der kompakten Performance Sedans verabschiedet.
Besonderes Alleinstellungsmerkmal beim Audi RS 5 im Gegensatz zu Konkurrenz ist hier der serienmäßige Allradantrieb „quattro“. Das nimmt zwar ein wenig den Kick in Kurven, sorgt dafür aber für satte Traktion und kann somit auch bei schlechteren Wetterbedingungen freudig vorangetrieben werden. Von Frontlastigkeit ist kaum was zu spüren, selbst mit hohem Kurvenspeed fressen sich die Pneus willig in den Asphalt und lassen einen spüren, dass noch ausreichend Sicherheitsreserven vorhanden sind.
Optisch hat der neue Audi RS 5 Sportback sich dem grantigen RS 6 und RS 7 angepasst. Besonders die neue Lichtsignatur der Matrix-LEDs lässt den neuen RS 5 Sportback nochmals dominanter werden. Auch die angedeuteten Luftschlitze oberhalb des breiteren Singleframe-Grills gehören mittlerweile zum guten Ton. Dazu gibt es 40 Millimeter mehr Breite an den Radhäusern, neugestaltete Schweller und einen neuen Diffusoreinsatz. Passt!
Beim Interieur ist direkt Wohlfühlen angesagt. Der technisch kühle Look weiß einfach zu gefallen. Die Instrumente sind gut positioniert, die Haptik ist wie gewohnt ohne Fehl und Tadel, das Infotainment-System ist mit MIB3 auf dem neusten Stand. Weitere Neuerungen sind größere Schaltwippen, eine neue RS-Anzeige sowie eine neue RS-Taste am Lenkrad. Per Knopfdruck verwandelt sich der RS 5 Sportback vom entspannten Dressman in eine Performance Maschine.
Und so kommen wir wieder zum (viel viel viel viel zu kurzen) Fahrerlebnis mit dem Audi RS 5 Sportback. Der 2,9 Liter Biturbo hängt gierig am Gas und lässt die 450 Pferde fröhlich galoppieren. Das maximale Drehmoment von 600 Nm wird dabei von einer Achtstufen-Tiptronic im Zaum gehalten. 100 km/h sind in 3,9 Sekunden erreicht maximal sind 250 beziehungsweise optional 280 km/h drin.
Fazit: Die Fahrt war kurz aber der erste Eindruck war überzeugend. Zwar sehe ich den M3 fahrdynamisch immer noch an der Spitze, jedoch ist der neue Audi RS 5 Sportback mit seiner besonderen Spreizung zwischen exzellenter Alltagstauglichkeit und exzellenter Fahrdynamik schon mächtig im Rückspiegel am drängeln.
Man hat immer ein wenig das Gefühl, dass hier ein echter Streber am Start ist, der nichts anderes will, als den Thron zu besteigen. Und das in einer Perfektion und einem Ehrgeiz die besonders bei den Schwaben noch lange nicht zu sehen ist. BMW hat derzeit also eigentlich nur einen echten Konkurrenten im Heck und der hat vier Ringe.
Fanaticar Magazin | Fotos: @marioroman_pictures | Text: Mario-Roman Lambrecht
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Jan Gleitsmann von Ausfahrt.tv der uns diesen Test am Bilster Berg ermöglicht hat.