Nach erstaunlich langer Wartezeit hat Microsoft endlich den neuesten Ableger von Forza Motorsport auf den Markt gebracht.
Die Tatsache, dass hier nicht die 8 am Ende hängt, liegt an der Entscheidung von Microsoft / Turn 10, eine Art Reboot einzuführen. Das Forza-Universum soll regelmäßig erweitert werden, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Doch wie schneidet Forza Motorsport aus der Sicht eines Autotesters ab? Erstaunlich gut.
Natürlich punktet Forza Motorsport direkt mit einer beeindruckenden Liste von Features: Zwanzig Rennstrecken, darunter vier fiktive, und über 500 extrem detaillierte Fahrzeuge stehen dem Spieler zur Verfügung. Im Vergleich zu Forza Motorsport 7 ist das zwar ein Rückgang, aber wie bereits erwähnt, sind weitere Inhalte geplant. Hier muss man jedoch The Crew Motorfest zugestehen, dass sie ein moderneres Portfolio haben. Das war es aber auch schon mit Lob für den schlecht gelungene Forza Horizon Klon.
Forza hat schon immer in puncto Grafik überzeugt. Die extreme Liebe zum Detail führt immer wieder zu Begeisterung. Tatsächlich war dies einer der Gründe, warum ich von der PlayStation auf die Xbox umgestiegen bin. Gran Turismo wirkte mir immer zu steril, und auch im aktuellen Teil ist keine Besserung in Sicht.
Nordschleife erst für 2024 angekündigt
Die Nordschleife wurde erst für 2024 angekündigt, was bedauerlich ist. Auch meine Lieblingsstrecke, Prag, ist bisher nicht im Portfolio enthalten. Bereits beeindruckt hingegen hat mich Laguna Seca, die ich schon mehrmals im echten Leben befahren durfte. Der Detailgrad wurde nochmals erheblich verbessert, obwohl die Umsetzung bereits zuvor hervorragend war. Deshalb freue ich mich umso mehr auf die Nordschleife.
Wetterumgebung Forza Motorsport: Wie sie sehen, sehen sie nichts
Die Wetterumgebung in Forza Motorsport ist faszinierend. Das Spiel beherrscht den Wechsel zwischen Tag und Nacht sowie Nebel, was in Kombination mit den ersten Sonnenstrahlen visuell eindrucksvoll ist und für Schockmomente sorgen kann, wenn ein Gegner plötzlich im Kurveneingang aus dem Nichts auftaucht. Ebenso herrlich nervig sind die Momente mit tiefstehender Sonne, die die Augen reflexartig zusammenkneifen lässt. Egal, ob Sonne, Regen, Gewitter oder Nebel – Forza Motorsport setzt auf der Konsole Maßstäbe.
Karrieremodus überzeugt mit ausgefeilter KI
Der Spielmodus: Der Spieler hat zwei Möglichkeiten, entweder alleine im Karrieremodus zu spielen oder im Multiplayer-Modus. Den Multiplayer-Modus haben wir nur sporadisch ausprobiert, dazu kommen wir in unserem ausführlichen Test später zurück. Der Karrieremodus überzeugt jedoch mit einer ausgefeilten KI, die sich sehr menschlich verhält.
Es gibt kein Gummibandgedränge, sondern harte, aber faire Kämpfe um die Spitzenpositionen. Fairness wird belohnt, während grobes Verhalten mit Grüßen ins Blech bestraft wird. Die KI-Gegner machen auch Fehler und bremsen, wenn man sich zwischen sie drängt. Alles ist nachvollziehbar und die KI von Forza Motorsport ist hier wieder over the top. Der Schwierigkeitsgrad kann schrittweise angepasst werden und reicht von einem arcadigen Rennspiel bis hin zu einer extrem realistischen Simulation.
Was die Fahrphysik betrifft, legte Turn 10 auch hier großen Wert auf korrekte Umsetzung. Während unseres Tests hatten wir einen BMW M4 Competition, einen BMW M8 Competition sowie aktuell einen Jaguar F-Type R in unserer realen Testgarage. Eine meiner großen Freuden bei Forza war es immer, das aktuelle Testfahrzeug auf dem Bildschirm zu fahren, und auch jetzt fühlt sich die Fahrphysik grundlegend gut an, selbst ohne Lenkrad. Die Fahrzeuge neigen sich realistisch in die Kurven, und die Traktion hängt vom jeweiligen Antriebskonzept ab. Die Umsetzung der gefühlten Geschwindigkeit ist hervorragend gelungen, im Gegensatz zu Gran Turismo, das hier selbst im aktuellen Teil nicht mithalten kann.
Die Fahrzeuge sind von Werk aus schon gut kontrollierbar, können jedoch durch ein neues Skillsystem weiter verbessert werden. Diese Neuerung halte ich für eine der besten, denn um alle Teile zu installieren, muss man jedes Fahrzeug auf Stufe 50 bringen. Die Wahl der verfügbaren Komponenten ist je nach Level gut durchdacht. Extreme Änderungen wie Turbo, Motorswap oder Allrad sind erst auf den höchsten Stufen verfügbar. Daher sollte man klug bei der Auswahl seiner Fahrzeuge sein, zumindest zu Beginn. Das System darf gerne in allen Racing-Games umgesetzt werden.
Zwischenfazit: Forza Motorsport ist die Nummer 1 auf den Konsolen
Ich werde jetzt nicht zu viel verraten, aber es sollte klar sein, dass Forza Motorsport problemlos die Nummer Eins erreicht hat. Wir wissen, dass es viele Gran Turismo-Fans gibt, die behaupten, es sei das beste Konsolenspiel, aber nein…
Dennoch gibt es einige Dinge, die mich etwas gestört haben. Zum Beispiel ist Lexus als amerikanische Marke eingetragen, und Fahrzeuge wie der BMW M4 Competition oder der Mercedes C63 S werden mit Hinterradantrieb präsentiert. Zwar kann man bei beiden Fahrzeugen auf reinen Hinterradantrieb umschalten, aber diese Option wurde im Spiel nicht berücksichtigt. Ich persönlich hätte mich gefreut, wenn man gerade bei Hochleistungsfahrzeugen mit adaptiven Fahrwerken die Nutzung im Spiel ermöglicht hätte. Den Grad an Detailtreue gibt es dann doch noch nicht.
Der Sound bei allen drei Fahrzeugen ist enttäuschend. Weder die beiden BMW noch der fantastisch klingende V8-Sound des F-Type kommen im Spiel realistisch rüber. Hingegen klingen Porsche, Ferrari und Lamborghini gut. Und der Wegfall des Splitscreens hat mich wirklich geärgert, da ich ihn regelmäßig mit Freunden genutzt habe. Aber wie bereits erwähnt, mehr dazu später. Forza Motorsport ist ab dem 10. Oktober erhältlich und wird auch im Game Pass für PC und Xbox verfügbar sein. Wer sich die Early Access Variante gönnt, kommt sogar fünf Tage früher in den Genuss.
Fanaticar Magazin | Fotos: Fanaticar / Microsoft
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