Von Benzin zu Elektrizität. Von brüllenden Motoren zu flüsterleisen Antrieben. Es sind harte Zeiten für Petrolheads der alten Schule angebrochen. Und dann kommt Ford auch noch mit einem exotischen Mustang daher, als SUV, mit vier Türen und rein elektrisch. Kann das gut gehen?
Äußerlich weiß der Mustang Mach-E GT zu gefallen. Die Mustang-Gene sind der Elektrovariante besonders an Front und Heck anzusehen. Die Front gibt sich angrifflustig und das Heck zitiert die klassischen Heckleuchten im LED-Gewand. Tatsächlich fällt auch auf, dass dem Ford Logo hier keine Bühne geboten wird. Vielleicht ein kleiner Hinweis auf eine kommende Submarke? Die Top-Variante ist nochmals sportlicher gestaltet worden, in den Radkästen gibt es 20-Zoll-Felgen, hinter denen die roten Brembo-Bremssättel hervorlugen. Der Mustang für die Familie gewissermaßen.
Auch der Innenraum präsentiert sich sauber verarbeitet und mit guter Haptik. Leider setzt auch Ford auf den ablenkenden Only-Touch Trend in Form eines gigantischen 15,5-Zoll-Touchscreen mit Ford Sync 4 im Hochformat, überlässt dem Fahrer aber immerhin die Regelung der Lautstärke über einen haptischen Drehregler, der in das Display integriert ist. Die Ford Performance Sportsitze schmiegen sich optimal an und auch im Fond sitzt es sich sehr kommod.
Die GT Variante verwöhnt zudem mit dem reichhaltigen Einsatz von Alcantara und wenn es schon keinen klangvollen V8 unter der Haube gibt, dann wenigstens ordentlich Druck aus der B&O Soundanlage. Der Kofferraum fasst regulär 402 und maximal bis zu 1.420 Liter an Volumen. Hört sich ja fast nach einem perfekten Reiseauto an.
3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h
Ein Mustang hat Leistung zu haben, und die ist im Mach-E GT vorhanden. Zwei Elektromotoren sorgen für 487 galoppierende Pferde, die für einen 3,7 Sekunden Sprint von 0 auf 100 km/h sorgen. Das maximale Drehmoment von 860 Nm steckt der Elektro-Amerikaner dank Allradantrieb dabei locker weg.
Unter den Passagieren ist eine 98,8 kWh große Batterie verbaut, die laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer ermöglichen soll. In der Realität waren eher 300–350 Kilometer drin und wer die eindrucksvolle Leistungsentfaltung wirklich abrufen möchte, muss sich nicht wundern, wenn die Reichweite auf unter 200 Kilometer sinkt.
An der Schnellladestation kommt der Ford Mustang Mach-E GT auf einen Peak Wert von 150 kW. Eher Durchschnitt und aufgrund von 400-Volt-Technik auch nur kurzzeitig. Bis 80 Prozent steht man so also geduldige 45 Minuten an der Ladesäule, ehe es weitergeht. Spätestens dann überlegt man sich zweimal, ob man nicht lieber effizienter von A nach B fahren möchte.
Doch wie fährt sich der Mustang Mach-E GT? Das Schönste an der Elektromobilität ist aber nach wie vor die Leistungsentfaltung. Und hier kann man auch als Petrolhead sagen, näher kommt man nicht an die Charakteristik einen hubraumstarken V8 ran. Ob nun geradeaus oder auf der kurvigen Landstraße, das Mustang Mach-E GT macht alles souverän mit.
Für den persönlichen Geschmack hätte die Fahrwerksabstimmung allerdings gerne noch einen Hauch mehr Komfort erhalten können, denn gelegentlich werden Bodenwellen doch recht grob abgefedert. Das allerdings alles ohne fröhliches Blubbern.
Fazit Ford Mustang Mach-E GT
Mit dem Mustang Mach-E GT hat Ford ein souveränes Elektroauto auf die Pneus gestellt. Auch die SUV Interpretation der ultimativen Legende wirkt stimmig und durchdacht. Die GT-Variante überzeugt mit viel Druck und bei der Reichweite, nun ja, es ist nun mal kein Benziner oder gar ein Diesel.
Hätte man dem Kunden hier wie beim Hyundai Kona oder dem neuen BMW 5er die Wahl gelassen, der Mustang Mach-E GT wäre unter Garantie ein echter Bestseller. So ist es ein mutiger Schritt der Amerikaner, der hoffentlich nicht nach hinten losgeht. Aber zur Not ist der „echte“ Mustang auch noch erhältlich. Für die ganz hart gesottenen Petrolheads unter uns.
Fanaticar Magazin | MarioRoman Pictures | Model: Sophie Sch. / Modelwerk
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