Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar MagazinFast unglaublich, was die Daimlers und Benzen mit der neuen C-Klasse angestellt haben. Ein Automobil, das vor Innovationen nur so strotzt. Mit Ausstattungen versehen, die in Ingolstadt und München Verzweiflung auslösen können. Chic designt, sehr gut verarbeitet und mit hoher Eleganz und gleichzeitig dynamisch wie sportlich wirkend. Gewachsen in den Maßen, innen wie außen und dennoch leichter geworden. In Summe bis zu 100 kg. Wieder einmal eine Glanzleistung deutschen Automobilbaus. Was genauso mit Fug und Recht behauptet werden darf.

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Form und Funktion

Zwei Front-Designs sind für die C-Klasse reserviert. Die mit dem großen Stern in der Mitte des Kühlergrills, je nach Ausstattungslinie unterschiedlich verchromt und den klassischen Grill und dem Stern auf der Haube. Wobei der Terminus klassisch für diesen Kühlergrill nicht mehr so ganz zutrifft. Denn erstmalig öffnen und schließen sich die Lamellen im Sichtbereich. Das schafft beispielsweise einen um 0,1 Punkte verbesserten cw-Wert, was den Verbrauch, je nach Geschwindigkeit, um bis zu einen knappen halben Liter auf 100 km verringern kann.Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar Magazin

Sinnvoll auch der Effekt, dass der Motor bei geschlossenen Lamellen schneller warm wird und auch dadurch effizienter arbeitet. Zudem wirkt der Grill so mächtig, dass durchaus der Eindruck entstehen kann, eine S-Klasse stünde vor einen. Genau diesen Effekt will Mercedes-Benz vor allem im Innenraum vermitteln. Michael Christof, Produktmanager der C-Klasse, verriet uns bei der Fahrvorstellung Mitte März 2014 in Marseille das Geheimnis.

„Die C-Klasse soll genau wie die E- und S-Klasse das „welcome home“ Gefühl wecken. Allerdings mit eigenem Charakter. Unsere Designer sprechen von „sinnlicher Klarheit“. So ist die neue C-Klasse deutlich schicker, sportlicher und hochwertiger als anderswo. Gemessen am Wettbewerb ein Upgrade in die nächsthöhere Klasse.“ Das kann so uneingeschränkt stehen gelassen werden. In der C-Klasse zu sitzen, bedeutet eingebettet zu sein in eine Wohlfühllandschaft, deren Materialien höchste Wertigkeit ausstrahlen und die man gerne berührt.Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar Magazin

Das zentrale Element ist ein Monitor, frei schwebend am Armaturenträger mittig angebracht. Serienmäßig dient der 7 Zoll große und hochauflösende Bildschirm als Bedienelement für die Audioanlage, die neben USB und weiteren Anschlüssen auch eine Bluetooth-Schnittstelle bereithält. Gegen einen Aufpreis von 238 Euro wird der Bildschirm zum Touchpad, das sich wie jedes herkömmliche Tablet bedienen lässt.

DAB-Radio kostet zusätzlich 487,50 Euro und das Einstiegnavigationssystem von Garmin kostet in der Vorbereitung 297,50 Euro und zusätzliche 595 Euro als Komplettsystem mit SD-Karte. Die wiederum den Vorteil bietet, dass jederzeit Software- und Kartenupdates über das Internet erledigt werden können. Das „große“ Navi oder auch Command online genannt, verschlingt immerhin 3.510,50 Euro. Mehr Inhalt, höhere Kosten.Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar MagazinFahrverhalten

Sieben verschiedene Motorenvarianten, davon vier, die erst im Lauf des Jahres in den Markt eingeführt werden, standen in der Provence für erste Testfahrten bereit. Drei Modelle haben wir herausgepickt. Den niegelnagelneuen 1,6-Liter-Diesel namens C 200 BlueTEC mit 100 kW (136 PS), den C 400 4MATIC mit 3 Liter Hubraum und einer Leistung von 245 kW (333 PS) und den C 300 BlueTEC Hybrid, der mit dem bekannten 2,2-Liter-Diesel mit 150 kW (204 PS) sowie einem 20 kW (27 PS) leistenden Elektromotor der erste Diesel-Hybrid aus Stuttgart, Verzeihung Bremen, ist.

Drei komplett unterschiedliche Charaktere also, perfekt um die Vielfalt dieser Modellreihe darzustellen. Wobei es alle drei nicht geschafft haben, als erste zu den Händlern zu kommen. Ab dem 15. März sind dies der C 220 BlueTEC, der 2,2-Liter-Diesel mit 125 kW (170 PS), der C 180 mit 115 kW (156 PS) und der C 200 mit 135 kW (184 PS). Der Diesel kostet 38.675 Euro, der kleine Benziner als Einstiegsmodell 33.558 Euro und der 200er liegt bei 36.414 Euro. Allen ist ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, der Aufpreis für die 7G-Tronic Plus Automatik liegt bei 2.499 Euro sowie die Start-Stopp-Automatik gemein.Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar Magazin

Begonnen haben wir unsere Fahrt mit dem C 400. Allradantrieb und ein kerniger Sound aus den sechs Töpfen stehen für höchste Agilität und kraftvolle Antritte. Die optionale Luftfederung, einzigartig im Segment, lässt sich je nach Gusto zwischen Komfort bis hin zu Sport Plus einstellen. Was das brave Schäfchen in jeder Faser zum bösen Wolf verwandelt.

Interessant das Erlebnis mit dem dritten Diesel-Hybrid des Hauses. Die 300 im Namen täuscht, unter der Haube mit Stern ist der allbekannte 2,2-Liter-Diesel eingebaut, unterstützt von einem zarten Pflänzchen in Form eines 20 kW (27 PS) „starken“ E-Motors. Somit ist dieses Modell ein klassischer Mild-Hybrid, der das rein elektrische Fahren stark eingrenzt.Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar Magazin

Extrem beeindruckt hat uns der neue Diesel, der mit seinen 1,6 Litern Hubraum auf den ersten Blick schwachbrüstig wirkt. So viel Dampf, wie dieses Aggregat an den Tag bzw. auf die Corniche des Crêtes, eine herrliche Serpentinenstraße in der Nähe von Cassis, legte, ist einfach nur phänomenal. Dieser Motor mit 300 Nm Drehmoment hat das Zeug, den C 220 BlueTEC als Bestseller abzulösen. Preislich sehen wir den C 200 BlueTEC bei rund 34. – 35.000.

Ausstattung

Der C180 wird in seiner Grundausstattung tatsächlich noch mit Stahlfelgen ausgeliefert. Dafür hat er eine Klimaautomatik. Es ist aber davon auszugehen, dass ein Mercedes-Benz Kunde eines der drei optional erhältlichen Pakete ordert. Avantgarde, Exclusive und AMG Line genannt und immer mit Leichtmetallfelgen, Sitzbezügen mit Ledernachbildung sowie weiteren spezifischen Elementen versehen.

In den beiden stärkeren Modellen sind die Alu-Räder Serie. Genau wie sämtliche zu erwartenden Sicherheitsausstattungen, der Müdigkeitserkenner Attention Assist sowie elektrische Fensterheber, LED-Tagfahrlicht, LED-Heckleuchten und ein Multifunktionslenkrad. Letztgenanntes ist in der AMG Line Version sportlich ausgeformt, unten abgeflacht und mit Leder bezogen.

Endlich, so darf aufgeatmet werden, hat auch beim Stuttgarter Autobauer das Headup Display den Weg ins Fahrzeug gefunden. 1.178,10 Euro teuer und von LEDs farbig beleuchtet. Ansonsten ist davon auszugehen, dass der geneigte Käufer in der insgesamt 50 Seiten umfassenden Preisliste möglicherweise noch das ein oder andere „Must have“ findet.Mercedes-Benz C-Klasse - Fanaticar Magazin

Fazit

Die Messlatte liegt verdammt hoch. Selbst für den A4 und den 3er. Die sich sonst den Platz der ersten Geige untereinander aufteilen. Nun hat Mercedes-Benz die S-Klasse auf Gullivers Reisen geschickt und so perfekt geschrumpft, dass man es fast nicht glauben möchte. Ach so, es gibt ja noch andere Hersteller in diesem Segment. Dies mag ein Problem für die sein, aber nicht für die Stuttgarter. Mit diesem neuen Auto, das erstmals nicht nur in Bremen, sondern auch in East London (Südafrika), Peking (China) und Tuscaloosa (USA) gefertigt wird, werden die Daimlers und Benzen viel Freude haben. (ds)

Technische Daten: Mercedes C 220 BlueTEC

Motor: 4-Zylinder-Diesel
Getriebe: Sechsgang-Schaltung
Hubraum: 2.143 ccm
Leistung in kW/PS bei xy U/min: 125 kW (170 PS)/3.000 – 4.200
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1.400 – 2.800 Umdrehungen pro Minute
Länge/Breite/Höhe: 4.686/1.810/1.442 in mm
Radstand: 2.840 in mm
Leergewicht: 1.550 kg
Zul. Gesamtgewicht: 2.115 kg
Kofferrauminhalt: 480 l
Bereifung: 205/60 R 16
Felgen: 6,5 x 16 Leichtmetall
Beschleunigung: 7,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 234 km/h
Tankinhalt: 41 l
Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr: 4,0 l auf 100 km
Preis: 38.675 Euro inkl. MwSt.