Ja sind die denn deppert? Kaum da und schon wieder weg? Ausgerechnet die Franzosen haben es geschafft mir mit dem RCZ-R einen Frontriebler hinzustellen, der es richtig krachen lässt. Dabei weiß nun wirklich jeder, dass ich beim Thema Frontriebler mit fiesem Fauchen und hektisch unkontrollierten Abwehrbewegungen antworte. Und gerade wo ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte, dass es auch mit der Vorderachse richtig lustig werden kann – Paff – der RCZ ist Geschichte! Zum Glück durfte ich den 270 PS starken RCZ-R noch kurz vor seinem Ableben bewegen. Ein Trauerbericht!Schon beim Design möchte man sagen: “Oh lala!!!” Schnittig, flach, sportlich mit einem Hauch von „Weg da!“ in der Front. Besonderes Alleinstellungsmerkmal ist das doppelt gewölbte Dach welches sich in der Heckscheibe fortsetzt. Die ist mitunter so unique, dass es wohl schwer werden dürfte, im Fall der Fälle mal eben flott einen Ersatz bei CarGlass zu bekommen. Auch der Innenraum überzeugt durch unglaublich viel Platz und Kopffreiheit. Besonders das weit nach hinten platzierte Display wusste zu gefallen. Die Verarbeitung überzeugt für einen Franzosen. Die Materialien wirken wertig und vermitteln hier und da sogar ein wenig Premiumglanz. Vorteil Frontantrieb: Der Kofferraum lockt mit unendlichen Volumenweiten. Wer nicht gerade zu den Hobbits gehört wird sich von der Rückbank fernhalten. Sie dient bevorzugt als zusätzlicher Gepäckraum.Unter der Haube wird es knackig. Der in Zusammenarbeit mit Mini / BMW entwickelte 1,6 Liter-Vierzylinder-Turbo-Motor bringt es auf freche 270 Pferde was erstmal verdächtig wirkt. Doch die Beruhigung naht auf dem Fuß, im Gegensatz zu manch einem langweiligen VW Aggregat sorgt dieser Motor für mächtig Stimmung und lässt den schicken Peugeot vehement voranstürmen; bei Bedarf in gerade mal 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h .Unterstützt wird das potente Hochleistungstriebwerk von einer knackigen von Hand geschalteten Sechsgang-Schaltung, dessen Schaltknauf optimal in der Hand liegt. Dazu kommt ein Kampfgewicht von gerade mal 1,28 Tonnen. Und wer nun denkt der RCZ-R könne nur ordentlich voran stürmen der irrt – Kurvenfahrten sind sein liebstes Metier. Dank des mechanischen Sperrdifferentials und der präzisen Lenkung sind auch engste Windungen kein Problem für den RCZ-R. Dazu schwingt das sportlich-straff abgestimmte Fahrwerk gerne auch mal mit dem Heck mit und sorgt für einen noch schnelleren Ausfahrpunkt am Kurvenausgang.
Gerade mal fünf Jahre Lebenszeit wurden im vergönnt. Schuld daran ist angeblich der neue 308 . dessen neue Plattform nicht mehr kompatibel mit dem RCZ ist. Einen Neuen wollen sie scheinbar auch nicht bauen, die Franzosen. Schade, denn genau diese Art von Autos schaffen es erst die Liebe an einer Marke zu entdecken. Autos sind heute mehr denn je emotionale Käufe – schlechte Autos gibt es nicht mehr. Zumal der flotte Sportwagen sogar mit dem Verbrauch gegeizt hat. Trotz etlicher Vollgastouren blieb der Verbrauch weitestgehend deutlich unter 10 Liter. Keine Selbstverständlichkeit in dieser PS Liga. Mit dem RCZ hätte man den Beginn zu etwas größerem schaffen können. Schade, dass man dies bei Peugeot in der Chefetage nicht so gesehen hat. Dumm… wirklich Dumm!!! Au Revoir mon chéri !
Credits
Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures
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