Lexus bietet den UX nun auch in einer elektrifizierten Variante an. Und dabei stellt sich der Erstling gar nicht so schlecht an. 

Toyota hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie die reine Elektrifizierung der Automobilität nicht so wunderbar finden, wie die Politik es uns verkaufen möchte. Aber als einer der führenden Weltkonzerne muss man hier und da dann doch auf ein Pferd aufspringen, welches noch nicht so richtig gesattelt zu sein scheint. Für die Edel-Tochter Lexus gibt es jetzt den UX auch als Elektro-Variante. 

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2022 Lexus UX 300e | MarioRoman Pictures / Fanaticar Magazin

Beim Design gibt es nichts zu meckern. Der UX ist auch in seiner elektrifizierten Variante ein scharf geschnittenes Kompakt-SUV. Der dominante Kühlergrill, der hier eigentlich nicht nötig ist, sorgt auch hier wieder für das typische, moderne und vor allem eigenständige Lexus-Gesicht. 

Der Innenraum ist tadellos verarbeitet und wird dem Ruf des Herstellers als Premiummarke mehr als gerecht. Die Touchpadsteuerung ist zwar nett gemeint, aber gerade in Kombination mit Apple CarPlay kommt dieses System oftmals deutlich an seine Grenzen. Die Displays lösen scharf auf und aus den Boxen wummert feinster Sound aus dem Hause Mark Levinson. 

2022 Lexus UX 300e | MarioRoman Pictures / Fanaticar Magazin

Als Kraftquelle kommt eine 54,3 kWh-Hochleistungsbatterie zum Einsatz, die laut NEFZ 400 und im WLTP-Zyklus über 300 Kilometer erreichen soll. Im Alltag waren 200 bis 250 Kilometer die Realität. Es sind verschiedene Rekuperationsstufen verfügbar, eine One-Pedal-Unterstützung wird hier leider nicht angeboten. Etwas unverständlich ist die Entscheidung zugunsten von Chademo.

Das hat in etwa das Flair als, wenn man Afri Cola statt Coca-Cola wählt. Beides schmeckt nach Cola, aber nur Coca-Cola ist überall vorhanden. Geladen wird maximal mit bis zu 50 kW. 80 Prozent sind nach gut 50 Minuten erledigt, danach tröpfelt die Ladegeschwindigkeit nur noch langsam vor sich hin. Für ein Stadt- und Landauto ok. 

2022 Lexus UX 300e | MarioRoman Pictures / Fanaticar Magazin

Der Elektromotor bringt es auf 204 PS (150 kW), die den Japaner unter optimalen Bedingungen in 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h schießen lassen. Die Freude am Vortrieb wird bei 160 km/h elektronisch begrenzt. Das Fahrwerk glänzt dabei mit einem komfortablen Federkomfort und fühlt sich besonders auf der Geraden richtig wohl. Warum man sich bei Lexus trotz des quasi sofort anstehenden Drehmoments von 300 Nm für einen reinen Fronttriebler entschieden hat, ist unverständlich. Besonders in Kombination mit Hamburger Schietwetter ist das eine schlechte Rechnung. Wer Allrad im UX möchte, muss weiterhin auf die Vollhybrid-Variante zugreifen. 

Fazit: Der Lexus UX 300e ist die erste Antwort der Japaner auf den Elektrohype. Ein durch und durch gutes Auto mit einer exzellenten Laufruhe und tadelloser Verarbeitung. Die Entscheidung auf Frontantrieb und Chademo zu setzen verwirrt, aber als reiner Cityflitzer ist der UX 300e tatsächlich ein in seinem Element. Doch Lexus belässt es nicht dabei. Mit dem RZ wurde nun das erste rein elektrische Modell vorgestellt. Mal schauen, was die Zukunft so mit sich bringt. 

Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures