Bei Porsche läuft das immer ungefähr so. Man baut einen perfekten Sportwagen und deklassiert die Konkurrenz. Und sollte sich mal ein Gegner in die Nähe der Rundenzeiten der Zuffenhausener wagen, dann gibt es halt noch einen perfekteren Sportwagen. Motivieren durch Demotiviation. Und nichts anderes verspricht sich Porsche mit dem neuen 911 GT3 RS. 

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2003 kam der erste GT3 auf dem Markt. Die neuste Variante zelebriert diesen im gleichen weiß-roten Gewand. Doch was drunter und drüber steckt, ist Lichtjahre vom Erstling entfernt. Auffälligstes Merkmal dürfte hier der gigantische Schwanenhals-Spoiler sein, der sich in der Seitenlinie sogar höher als das Dach streckt. Er besteht aus einem feststehenden Hauptflügel und einem oberem, hydraulisch verstellbaren Flügel-Element. Dazu gibt es ein DRS-System, was eine aktive Aerodynamik bewirkt. Der Flügel kann auf der geraden flach gestellt werden, um den optimalen Speed herauszuholen oder aber auch als Airbrake genutzt werden. Dazu gibt es unterstützendes Flügelwerk an Front und Heck und ein aerodynamisches Fahrwerk, welches sich bequem über das Lenkrad verstellen lässt.  

Statt drei Kühler gibt es jetzt nur noch einen der im regulär als Kofferraum eingesetzen Vorderwagen montiert wurde. Dadurch soll der GT3 RS noch mehr Performance und Langlaufleistung erbringen als zuvor. Aber auch sonst wirkt der neue Porsche 911 GT3 RS wie direkt aus dem Luftkanal geschnitzt. In seiner Gesamtheit dürfte es wohl viele Gespräche mit der Straßenzulassung gegeben haben bevor dieses Schmuckstück zugelassen wurde. 

Porsche hat soviel Selbstbewusstsein in dem Gesamtkonzept, dass die Leistung fast unmerklich nach oben geschraubt wurde. Gegenüber dem Vorgänger werden aus dem frei saugenden Vierzylinder Boxer mit 525 PS nun ganze 5 PS mehr rausgeholt. Das reicht für 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 296 km/h. Das klingt in Porsche Welt zwar schon fast langsam, aber das ist ein ultimatives, gerade mal 1,45 Tonnen schweres, Tracktool, kein GT für geradeaus. Für die Schaltung gibt es ein blitzschnelles Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. In Sachen Rundenzeiten versteht der neue GT3 RS keinen Spaß, dementsprechend ist ein Handschalter nicht mehr verfügbar. 

Wer den neuen Porsche 911 GT3 RS in seiner Garage beherbergen möchte, wird um mindestens 229.517 Euro ärmer. Das Clubsport-Paket ist alternativ aufpreisfrei erhältlich. Wer die volle RS-Ladung bestellt sich optional noch das Weissach-Paket obendrauf. Dann wird man zwar noch ärmer, aber hat dafür ein Auto, welches vielleicht eines der letzten seiner Art sein könnte. Frei saugend, radikal, benzinschlürfend und einfach perfekt. Und die Rekord-Rundenzeit dürfte wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Fanaticar Magazin | Fotos: Porsche