Europa ist eigen, was Autos aus dem Ausland angeht. Das schien auch den Jungs von Nio bewusst gewesen zu sein, weswegen sie bei ihrem gestrigen Event keine halben Sachen gemacht hat. Die Chinesen starten direkt mit drei Modellen und durchdachten Konzept.
Die Lifestlye-Automarke Nio ist den meisten in Deutschland weniger ein Begriff. Einzig der elektrische Supersportwagen Nio EP9 ließ aufhorchen als der die Nordschleife in brutalen 6:45,90 Minuten durchflog.
Mitten im Herzen von Berlin präsentierte NIO CEO William Li seine neusten Modelle, die Limousinen Nio ET7,Nio ET5 und den SUV Nio EL7. Alle drei Modelle lassen sich in flexiblen Abos buchen. Neben dem regulären Laden ist auch ein Batterie-Tausch innerhalb von fünf Minuten möglich, der vollautomatisch durchgeführt wird. Dafür werden überall in Europa strategisch gelegene Stationen installiert. Bis Ende des Jahres sollen in Europa mindestens 20 der Power-Swap Stationen stehen.
Dazu ist der Kunde dank dieser Technologie nicht an einem Batteriepaket gebunden. Ist er eher urban unterwegs, wird er mit der kleinsten 75 kWh Variante zufrieden sein. Geht es dann doch mal zu Omi in die Berge, kann das Batteriepackage gegen eine 100 kWh Variante getauscht werden. In naher Zukunft soll zudem eine 150 kW Batterie folgen. Schon jetzt sind Reichweiten von über 580 Kilometer laut WLTP möglich. Preislich startet beispielsweise die Premiumlimousine ET7 bei 1.199 Euro bei 36 Monaten Laufzeit. Alle Verträge sind flexibel und können individuell angepasst und geändert werden.
Tatsächlich verdeutlichte William Li und sein Team nochmal, dass man hier einen Lifestyle kauft und kein schnödes Automobil. Der Nio ist bestens vernetzt, ist mit rasend schneller Technik versehen und besitzt laut Hersteller die derzeit fortschrittlichsten Kameras der Welt. Die dadurch resultierende bessere Auflösung ermöglicht dementsprechend eine viel größere Range, wenn es um Sicherheit geht. Das die vorgestellte Nio Range mit Sprint Werten im Sportwagenbereich vorgefahren kommt, gerät hier fast zur Nebensache.
Denn Nio baut hier, ähnlich wie Steve Jobs oder Elon Musk, eine eigene Lifestyle Community um das eigentliche Produkt auf, die breit gefächert ist. Eine durchaus smarte Idee, die auch hierzulande zünden könnte. Man darf gespannt sein, wie sich Nio hierzulande machen wird. Der erste Schritt ist gemacht, jetzt wird der Kunde entscheiden.
Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures / Fanaticar
