Kann Porsche Hybrid? Türlich. Wer jetzt gleich losheult, die Schwaben sollen bei ihren Leisten bleiben, hat Porsche noch nie verstanden. Denn die Jungs haben es immer und immer wieder geschafft, die Konkurrenz zum Schwitzen zu bringen, weil sie ihrer Zeit immer ein klein wenig voraus waren. So auch beim Porsche Cayenne S E-Hybrid.

Wie? Ihr braucht eine Motorsportreferenz? Bitte sehr! 2015 wurde Audis Siegesreihe von Porsche mit dem Vierzylinder-Hybrid 919 brutal zerstört – und das bereits im zweiten Anlauf. Na? Fühlt sich schon gleich besser an, der Gedanke vom Porsche Hybrid, oder? Siehste! Beim Cayenne Diesel brauchte es einen noch einen alten Trecker, um die Gemüter zu beruhigen.

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2015 Porsche Cayenne S E-Hybrid | Fanaticar Magazin

Mit einem Leergewicht von schlappen 2,3 Tonnen ist der Cayenne S E-Hybrid ein wohlgenährter SUV mit ansprechendem, klassische, Design. Das sind immerhin 300 Kilogramm mehr als beim Basis Cayenne, der auch mit V6 daher kommt, und 100 Kilogramm mehr als beim mächtig bösen Cayenne S Diesel. Zwar erreicht der Cayenne nicht ganz die harmonische Linienführung des kleinen Bruders Macan, was mitunter auch an der etwas unruhigeren Heckleuchtengestaltung liegen mag, aber dennoch strahlt die Karosserie Ruhe und Kraft aus. Wirklich auffallen tun beim Hybrid nur die giftgrünen Bremsbacken.

2015 Porsche Cayenne S E-Hybrid | Fanaticar Magazin

Pummelchen oder nicht, der Cayenne S E-Hybrid stürmt bei Bedarf voran wie nichts Gutes. Gaspedal mit dem Bodenblech schmusen lassen und schon gifteln der 333 PS / 245 kW starke aufgeladene V6 und der 95 PS / 70 kW Elektromotor um die Wette. Gesamtsystemleistung? 416 PS / 306 kW! Gnade? Entfällt bei einem Sprint von gerade mal 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dank Allrad wird das maximale Drehmoment von bulligen 590 Nm sofort in Vortrieb umgesetzt. Erst bei Tempo 243 km/h geht ihm dann die Puste aus.

Aber eigentlich möchte man mit dem Cayenne S E-Hybrid einfach nur gleiten. Genau diese Disziplin beherrscht er mit Bravour. Einmal an der Steckdose aufgeladen, soll die Batterie im Unterboden des Kofferraums den Schwaben bis zu 36 Kilometer weit bringen. Das hat weder im Sommer mit dem Panamera S E-Hybrid geklappt und ebenso nicht mit dem Cayenne. Realistisch sind unter besten Bedingungen plus minus 20 Kilometer drin. Vollkommen ausreichend für die meisten alltäglichen Fahrten.

2015 Porsche Cayenne S E-Hybrid | Fanaticar Magazin
2015 Porsche Cayenne S E-Hybrid | Fanaticar Magazin
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Für den maximalen Komfort sorgen das adaptive Fahrwerk und die grandiose Lederbestuhlung. Damit werden selbst lange Roadtrips zum ultimativen Vergnügen. Manch einer sagt, die Mittelkonsole wäre überladen. Wir sagen, da hat mal einer wirklich nachgedacht. Mindestens 82.920 Euro sind für den Cayenne S E-Hybrid fällig, der sich über den gesamten Testzeitraum tapfer unter 10 Litern halten konnte. Innovation war noch nie günstig und bei Porsche sowieso nicht. Aber dafür ist das grüne Gewissen gleich in Serienausstattung inbegriffen.

Credits

Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures