Einen Rundenrekord von 07:05:298 auf dem legendären Nürburgring als enttäuschend zu betiteln mag arrogant daherkommen, aber im Falle des Rimac Nevera hätten wir tatsächlich deutlich mehr erwartet. 

Denn der kroatische Supersportler ist ein echter Superlativ. Immerhin bringen es vier Elektromotoren auf insgesamt 1914 PS / 1408 kW und beschleunigen das Hyper-GT in gerade mal 9,22 Sekunden von 0 auf….. 300 km/h. Nicht zuletzt aufgrund dieser Werte, dem schlappen Einstiegspreis von über 200 Millionen Euro und der Beteiligung vom Volkswagen Konzern in Form von Porsche hätten wir hier nicht mehr erwartet als auf Augenhöhe mit dem Mercedes-AMG-One zu sein. 

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Tatsächlich wird der Nevera als schnellstes Elektrofahrzeug auf der Nordschleife betitelt, was nicht der Wahrheit entspricht. Diesen Rekord hält nach wie vor der Nio EP9, der die Nordschleife 06.45,90 Minuten umrundet hat. Da dieser aber in Kleinserie gebaut wurde und der Rimac mit einer Stückzahl von 150 als Serienfahrzeug gilt, darf sich also Rimac den Titel gönnen. Der Nio benötigte dafür übrigens „nur“ 1360 PS. Tatsächlich könnte die Rundenzeit des Rimac Nevera in Wirklichkeit noch deutlich schneller sein, da die Vmax auf der Döttinger Höhe auf 350 km/h beschränkt war. Mehr haben die Reifen nicht mitgemacht.

Nio Berlin 2022 // Fanaticar Magazin / MarioRoman Pictures

Wir wollen die Ingenieurskunst des Nio Rimac damit nicht schmälern. Der Rimac ist ein sensationelles Hyper-Car, welches allen Ansprüchen mehr als genügen sollte. Wir hätten von einem Fahrzeug der absoluten Spitzenklasse aber dennoch mehr erwartet. First World Problems halt. Wer sich die Rekordfahrt anschauen möchte, bitte sehr:

Fanaticar Magazin | Fotos: Rimac / MarioRoman Pictures