Lediglich zwei Handbewegungen sind nötig, um die Wut von 477 Pferden zu entfachen. Dann wechselt der Lexus RC F nämlich in den Sport+ Modus. Nur einen weiteren Fingerdruck entfernt befindet sich der „Expert“Modus der die 1.8 Tonnen Lebendgewicht komplett in die Hände des Fahrers übergibt. Keine Maßregelungen mehr, kein Sicherheitsnetz. Fünf Liter Hubraum knurren nun gierig aus den vier Endrohren am Heck und warten auf ihren Einsatz…

2016 Lexus RC F | Fanaticar Magazin
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Dabei sorgt schon das Design des RC F für mächtig viel Eindruck. Schon im Stehen wirkt der Japaner wie ein tollwütiges, wildes Tier. Der monströse Grill sorgt für ordentliche Atemluft, die zweigeteilten Frontscheinwerfer erstrahlen in hellster LED-Pracht. Überall wilde Linien und Schnitte, die eines klar machen wollen: Hier werden keine Kompromisse gemacht. Breit ausgestellte Kotflügel sorgen für reichlich Platz in den Radkästen. Immerhin wimmern hier auf Befehl 275er 19 Zoll Walzen um ihr Leben. Natürlich nur im Heck- man will ja nicht der Luschen-Quattro Fraktion angehören. Nein, der RC F will sich einzig und allein mit dem Meister seines Fachs balgen, dem legendären BMW M4.

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Wenn sich die Hände fest ins dicke Lederlenkrad krallen und das Gaspedal gen Boden gedrückt wird, sorgen die acht hungrigen Zylinder für ein Drehmoment von bis zu 530 Nm – natürlich in reiner Old-School-Sauger Manier. Verzweifelt nach Turbo-Pressluft zu betteln steht ihm nicht. Bedenkt man, dass fast die gesamte Modellpalette von Lexus aus Hybriden besteht, kann man sich durchaus mal erlauben, den CO2 Ausstoß mit einem kräftigen Mittelfinger zu begegnen. Daraus resultiert ein Sound, der das künstliche wirkende V8-Bi-Turbo Gebell eines Mercedes-AMG C63 zwar nicht übertönt, aber durchaus mit Kraft und Ehrlichkeit herausbrüllt.

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4,5 Sekunden vergehen bis Tempo 100 – erst bei Tempo 270 wird Lexus zum Spielverderber und zieht die Reißleine. Der kombinierte Verbrauch von 10,8 Litern ist durchaus realistisch- der Spaßverbrauch ist einen Eintrag ins Sündenbuch wert. Aber was will man von so einem Bad Boy auch anderes erwarten?

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Das er im Alltag auch brav sein kann, dass seine Mark-Levinson-Anlage ein Genuss für die Ohren ist, das die Sitze auch auf langer Strecke ein echter Genuss sind, geschenkt. Das man ihm ein knackscharfes Cockpit-Display verpasst, aber das Navigationsdisplay immer noch ausschaut wie vor zehn Jahren – verschenkt!

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Brav sein liegt ihm nicht. Stattdessen giert der RC F nach Kurven, die auf Befehl entweder sauber auf der Ideallinie oder richtig dreckig im Drift hinter sich bringt. Die Acht-Gang-Automatik lässt sich bei Bedarf auch manuell über die Schaltwippen bedienen und verrichtet dabei einen sauberen Job. Schade nur, dass Lexus diesem grandiosen Aggregat nicht auch optional eine manuelle Handschaltung gegönnt hat. Dann wäre das immer selten werdende Oldschool-Fahrerlebnis wohl noch viel intensiver von statten gegangen.

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Der Lexus RC F giert von Anfang an danach, in der Liga der Großen mitzuspielen. Mit seinem polarisierenden Design, dem sauber abgestimmten Fahrwerk und dem famosen Motor sind die Japaner auf dem richtigen Weg, um sich auch künftig mit der elitären Sport-Coupé Konkurrenz zu balgen. Und dabei hat er nur ein Ziel: Richtig böse zu sein!

Credits

Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures

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