Ja, Ja los. Haut sie raus, die Bieber Witze, damit wir es schnell hinter uns haben. Ach ja, das Meme mit dem only Grill BMW in 2030? Noch nie gesehen. Wie geistreich. Fertig? Dann darf das Bieb… äh BMW M4 als Competition Coupe mal zeigen, was er so darauf hat.
Ganz ehrlich? Mir gefällt er. Das Problem ist einfach nur die veraltete Chromverzierung in dem regulären Modell, aber mit Shadow Line rockt das M4 Coupe schon mächtig. Abgesehen davon gibt es wieder feinste Coupe-Zutaten mit langer Haube und kurzem Heck. Alles schick.
Der Innenraum des Testwagens macht sich keine Mühe, Omi zum Einsteigen zu überreden. Ehe die nämlich in den optionalen Carbon-Schalensitzen Platz gefunden hat, ist der Gottesdienst schon wieder vorbei. Auch sonst hat da jemand in der Aufpreisliste ganz eifrig den auf Trackleistung gesetzt. Grundsätzlich cool, aber wenn du in Hamburg wohnst, ist prinzipiell jede Rennstrecke am Ende der Welt.
Hat man es sich erst einmal in den griffigen Schalensitzen gemütlich gemacht und das adaptive Fahrwerk auf Comfort gestellt, wird das M4 Competition Coupe fast schon zum zahmen Daily Cruiser. Dazu beiträgt natürlich auch das bis heute unerreichte iDrive System, welches in Sachen intuitiver Bedienung einfach over the top ist: ob nun Dreh-Drück-Regler, Touch, Sprachbedienung oder auch zum Teil Gestensteuerung. Hoffen wir, dass BMW diese niemals nie aufgibt, auch wenn es dafür leider schon Anzeichen gibt.
Unter der Haube? Kraft satt. Hier vergnügt sich ein obligatorischer Dreiliter-Reihensechser kontinuierlich mit zwei Turboladern und pumpt gierig 510 Pferde (375 kW) in Richtung Hinterachse. Auf dem Weg dahin sorgt das blitzschnelle Automatik-Getriebe dafür, dass die Hinterachse nicht direkt einem Schock unterliegt, wenn bis zu 650 Nm auf der Hinterachse anliegen. 0 auf 100 gibts nach 3,9 Sekunden. Regulär gibts 250, optional 290 km/h Topspeed.
Tatsächlich lässt sich das BMW M4 Competition Coupe auf den jeweiligen fahrerischen Level perfekt anpassten. Dafür gibt es ein umfangreiches Setup an denen Motor, Fahrwerk, Lenkung und Bremse individuell angepasst werden können. Ein besonderes Highlight ist auch die in zehn Stufen verstellbare Traktionskontrolle. Somit lässt sich ein stufenweises Herantasten an die persönlichen Limits gewährleisten. Wer sich mehr zutraut, kann die elektronischen Helferlein natürlich auch deaktivieren.
Optional gibts M-xDrive. Gibt ihm noch mehr Schub und Traktion, macht ihn aber natürlich auch schwerer. Muss also jeder selbst wissen. Mehr Frischluft gibt es in der Cabriolet-Variante und künftig wird es endlich auch einen M3 Touring geben. Und wer die absolute Königlichkeit ergattern möchte, bestellt sich ganz fix das mindestens 165.200 Euro teure BMW M4 CSL Coupe.
Wie er sich fährt? Grandios natürlich, hätte jemand was anderes gedacht? Dieses Auto hängt trotz seiner doch recht pummeligen 1,8 Tonnen so sensationell am Gas, lenkt sauber ein und lässt auf Wunsch auch mal ein wenig oder auch gerne mehr den Bürzel querstehen. Das alles sauber dosierbar, deutlich linearer als beim Vorgänger. Und genau darum geht es am Ende eben auch, eine saubere Leistungsentfaltung ohne Überraschungen. Porsche hat die gefakte Saugercharakteristik im 911 vielleicht noch ein Ticken besser hinbekommen, aber BMW ist direkt dahinter.
Günstig wird es natürlich auch mit der aktuellen Generation nicht. Die Basis mit handgeschalteten M4 liegt bei 87.300,00 Euro. Die von uns getestete Competition Variante bringt es schon auf mindestens 94.300. Und so reichen nur ein paar Klicks, um die Schallmauer von 100 k zu durchbrechen.
Fazit: In seiner Klasse verhält es sich ähnlich wie mit dem Porsche 911. Alle wollen ihn schlagen, aber auch dieses Mal ist die Krone sicher. Das was die BMW-M Ingenieure da jedes Mal an Herzblut hereinlegen ist einfach von Generation zu Generation faszinierend. Und daran dürfte sich auch in Zukunft wohl kaum was Eklatantes ändern. Made for the track, not for the Shisha. So einfach ist das.
Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures