Mercedes hat dem kleinsten Elektroeinsteig EQA ein Facelift unterzogen. Wirkliche Highlights sind dabei aber nicht zu erwarten. Stattdessen gibt es unnötigen Kitsch in der Front.
Denn neuerdings scheint es wohl jemand bei Mercedes toll zu finden, so viele Mercedes-Sterne wie möglich auf den Autos zu verteilen. In den zweifelhaften Genuss kommt man unter anderem in der neuen E-Klasse mit den Rückleuchten. Der EQA hingegen macht auf Louis Vouitton und verteilt neben dem eigentlichen Stern viele Sternchen auf Black Panel in der Front. Zum Glück sind sie regulär in Schwarz gehalten, können aber optional in Silber ausgeführt werden. Das beinhaltet leider auch die AMG-Line, die damit eigentlich fast unbestellbar ist. Aber nun gut, mit Schönheit hat sich der EQA ja allgemein nie bekleckert.
Außer der Kitschfront halten sich die äußeren Änderungen in Grenzen. Es gibt vier neue Felgendesigns bis 20-Zoll, es bleibt bei 4,46 Meter Länge, der Kofferraum schluckt nach wie vor bis zu 1.320 Liter. Die hintere LED-Leiste hat eine neue Grafik erhalten und zudem gab es ein wenig Feinschliff in der Aerodynamik. Wer tatsächlich einenTrip dem Anhänger wagen möchte, freut sich zudem über die erhöhte Anhängelast. Sie beträgt beim Fronttriebler 1,5 Tonnen bei der Allradvariante sogar 1,8 Tonnen. Und ja, Mercedes lässt den EQA in der Basis weiterhin als Fronttriebler vom Band. Volvo und Polestar haben gecheckt, dass das bei einem Elektroauto Mist ist, bei den Schwaben ist das offensichtlich bis jetzt nicht angekommen.
Im Innenraum kommen neue Materalien zum Einsatz, insgesamt wirkt das Cockpit aber sehr unruhig und unfertig. Der Kunde darf sich weiterhin mit dem halbgaren MBUX System rumärgern, welches immerhin auf den neusten Stand gebracht wurde. Wer sich für die Burmester Anlage entscheidet, bekommt feinsten Dolby Atmos Sound auf die Ohren und, essenziell für ein Elektroauto, die Wahl aus vier Klangwelten für den Antrieb. Mercedes baut mittlerweile mehr Bling Bling und Kitsch in seine Autos als der freakigste Japan-Tuner.
Trotz unveränderter Batterie hat Mercedes ein paar Kilometer mehr an WLTP Reichweite rausgequetscht. Der EQA 250+ soll nun also bis zu 560 Kilometer weit kommen. Im realen Alltag dürfte das in etwa 300 bis 350 Kilometern entsprechen, ehe es dank Oldtimer 400-Volt Technik wieder quälend lange die Ladestation geht. Für das innovative Facelift darf der Kunde zudem ordentlich hinlangen. Mindestens 50.800 Euro sind für den EQA in der Basis fällig. Der ebenfalls aufgefrischte EQB startet bei 52.500 Euro. Ob er das wert ist, oder es nicht doch deutlich bessere Preis-Leistungs-Alternativen gibt, muss der Kunde am Ende selbst entscheiden.
Fanaticar Magazin | Fotos: Mercedes-Benz
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