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Ein Fahrbericht von Dietmar Stanka

Stop! Vor dem Lesen dieses Artikels bitte erstmal alle Vorurteile und eingefahrenen Ansichten über Autos aus den USA über Bord schmeißen. Denn Cadillac ist mittlerweile ein ernst zu nehmender Hersteller von Fahrzeugen des Premium-Segments. Ähnlich wenig bekannt ist die große Auswahl an Allradlern. Angeboten werden die CTS-Serie, die aus Limousine, Kombi und Coupé besteht sowie der Crossover SRX und der Riesen-SUV Escalade, der auch als Hybrid erhältlich ist.

Cadillac im Schnee

Schön wäre es gewesen. Aber am Faschingsdienstag entschied sich Petrus für einen sonnigen Tag im Bregenzer Wald und dazu Temperaturen im Plusbereich. So waren die Fahrten über Schnee und Eis mit den Cadillacs begrenzt, dennoch beeindruckend. Denn vor allem auf den ausgewaschenen Pfaden oberhalb von Damüls zeigten die Amis, was ihre Allradsysteme tatsächlich leisten.

Unterschiedliche Konzepte

Drei Modellreihen und damit verbunden drei verschiedene Allradsysteme. Scheint im ersten Moment sinnlos, bei genauerem Hinsehen allerdings logisch. Sind doch CTS, SRX und Escalade komplett anders konzipiert. Das Allradsystem im CTS ist auf souveränes Fahrverhalten in allen Geschwindigkeitsbereichen ausgelegt und wirkt stabilisierend, bevor das in allen Cadillac-Modellen serienmäßige ESP eingreifen muss.

Beim Luxus-SUV Escalade hingegen stehen Sicherheit und maximale Traktion im Gelände im Vordergrund. Beim SRX Crossover kommt ein Hinterachs-Antriebsmodul mit Haldex-Kupplung zum Einsatz, das mit einem elektronisch gesteuerten Sperrdifferenzial die Drehmomentverteilung zwischen linkem und rechtem Hinterrad reguliert und diesem Fahrzeug optimale Fahreigenschaften in allen Situationen verleiht.

Motoren

So unterschiedlich die Antriebssysteme sind, so unterschiedlich sind auch die Motoren der Cadillacs. In allen CTS-Modellen steckt ein 3,6-Liter-V6 unter der Haube, der 229 kW (311 PS) leistet. Trotz der vermeintlich hohen Leistung und dem satten Drehmoment von 374 Nm wirken die CTS in allen Karosserieformen etwas zäh. Es fehlt der Bums, den die V-Modelle mit dem Kompressor geladenen V8 entfalten. Es sind dann halt doch Automobile, die hauptsächlich für den nordamerikanischen Markt und das Gleiten auf Interstates entwickelt sind.

Im SRX geht ein 3-Liter-V6 mit 197 kW (268 PS) ans Werk. Obwohl Hubraum und Leistung geringer sind, wirkt diese Maschine agiler. Aus dem Vollen schöpft dagegen der Escalade Hybrid. Neben dem 6-Liter-V8 mit 248 kW (337 PS) beschleunigt den 2,7 Tonnen-Koloss ein Elektromotor mit einer Gesamtleistung von 83 kW (113 PS). Bei 170 km/h Höchstgeschwindigkeit ist das Vorwärtsstreben zwar zu Ende. Vermisst haben wir höhere Geschwindigkeiten in der fahrenden Luxus-Lounge eh nicht.

Fahreigenschaften

Different wie die Fahrzeuge ist auch das Fahrverhalten dieser Premium-Modelle aus den USA. Der CTS lässt sich sehr angenehm dynamisch bewegen. Der SRX erstaunt mit einem agilen Fahrwerk, dass auch eine flottere Gangart zulässt. Nur beim Escalade lassen Gewicht und Bauart keine sportliche Fahrweise zu. Entspanntes Dahingleiten ist dagegen der große Vorteil dieses SUV. Dass dabei der Verbrauch tatsächlich niedrig bleibt und den vom Hersteller angegebenen Durchschnittsverbrauch von 11,1 Litern erreicht, ist daher kein Wunder. Wir haben auf unseren Testfahrten zwischen 10,5 und 11.5 Litern gemessen, für solch ein Fahrzeug sensationell wenig!

Fazit

Das Modellangebot von Cadillac ist mehr als nur einen Blick wert. Egal ob Allrad- oder Hinterradantrieb, egal ob Limousine, Coupé, Kombi, Crossover oder SUV. Die Fahrzeugpalette ist gut aufgestellt und wird in der nächsten Zeit noch manche Überraschung aufbieten. (ds)

Text: Dietmar Stanka
Fotos: Dietmar Stanka / Max Wagner

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