Ganze 25 Jahre mussten vergehen, bis er sich wieder blicken ließ. Die Rede ist vom Ford Bronco. Quasi der Mustang des Schotters. Und wir durften mit ihm rund um Kitzbühel schon die ersten Runden drehen.

Einen besseren Namen als Bronco hätte man sich für dieses Auto gar nicht ausdenken können. Er steht für halbwilde, ungerittene Pferde. Und auch der Bronco ist im Grunde seiner Seele immer nur mit dem halben Herzen in der Zivilisation. Am Ende zieht es ihn dann doch wieder zurück in die apshaltfreie Zone.

Anzeige:
2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures
2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures

Der Ford Bronco wird wie der Mustang schon seit den 60er gebaut und ist nun in der sechsten Generation angekommen. Er ist sowohl als Drei- als auch als Fünftürer erhältlich. Tatsächlich hat bereits die Vorgängervariante schon mit der Tradition gebrochen, nur als Dreitürer angeboten zu werden. Hierzulande wird es leider wohl nur der Fünftürer schaffen. Übrigens, auch schon in den USA gestartet ist der unterhalb des Wrangler angesiedelte Bronco Sport, der sich als Jeep Renegade Gegner eignen dürfte. Auch hierfür stehen die Chancen gut für einen Deutschlandstart. 

Wie ist als der Ersteindruck des ultimativen Wrangler Gegners? Tatsächlich noch besser, als wir erwartet haben. Der Bronco ist wie schon sein Konkurrent als echter Geländewagen zu klassifizieren. Seine kantige Art sorgt für Old-School-Charme, die Front kündigt in großen Bronco-Lettern an, dass hier die Großstadt maximal genutzt wird, um Vorräte zu besorgen. 

2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures
2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures

Das aufgeschraubte Ersatzrad auf der Kofferraumklappe darf natürlich nicht fehlen. Sie lässt sich seitlich öffnen und offenbart massig Platz für Gepäck. Dach als auch Türen lassen sich bei Bedarf flott entfernen und offenbaren so zusätzlich ein echtes Freiheitsgefühl made in the USA. Der größte Unterschied zum belanglosen SUV zeigt sich in der Bodenhöhe. Denn mit dreißig Zentimeter Bodenfreiheit ist der Einstieg nicht ganz so rentnerfreundlich. 

Aber wer hier schon das Meckern anfängt, ist halt auch kein Abenteurer. Denn der Ford Bronco schiebt seine 4,86 Meter lange Karosserie bei Bedarf durch jedes noch unwegsame Gelände. Verschiedenste Fahr- und Offroadprogramme sowie Kamerasystem unterstützen das Wildpferd dabei tatkräftig. Die Böschungs- und Rampenwinkel sind beeindruckend, die Wattiefe von 85 Zentimeter umso mehr. Hinten kann immer gesperrt werden, vorne nur optional. 

2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures
2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures

Man kann davon ausgehen, dass der Ford Bronco hierzulande ähnlich wie der Jeep Wrangler relativ vollausgestattet kommen wird. Dabei dürfte der Kunde die Wahl zwischen einer zivilen und einer tougheren Variante haben. Welcher Motor es hierher schaffen wird, ließ man offen. Aber man verneinte nicht unbedingt bei der Frage, ob es der von uns getestete 2,7 Liter-Bi-Turbo-V6 sein könnte. Der bringt es auf 335 PS /246 kW und bringt die Kraft über eine 10-Gang-Automatik auf die Räder. Drehmoment gibt es mit bis zu 563 Nm mehr als genug, um im Gelände zu bestehen oder schwere Hänger zu ziehen. Die Speerspitze bildet die 424 PS starke Raptor Variante. Ob die es allerdings nach Deutschland schafft, ist fraglich.

Das Interieur präsentiert sich robust, aber hervorragend verarbeitet. Natürlich gibt es ein digitales Cockpit-Display und ein schickes 12-Zoll-Touchscreen, aber tatsächlich sind noch viele Funktionen analog per Taster zu erreichen. Der Anschluss mit dem Handy erfolgt wahlweise per USB oder USB-C. Technik gibt es mehr als genug und dazu noch satten B&O Sound aus zehn Lautsprechern. 

2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures
2023 Ford Bronco // MarioRoman Pictures
Erstes Fazit: Ein tougher Cowboy. 

Wirklich viel erfahren konnten wir den Ford Bronco nicht. Aber die ersten Eindrücke sind mehr als ausreichend, um dem Geländewagen einen ordentlichen Charme zu suggerieren. Zeitgleich waren wir vor Ort auch mit dem Ford Ranger Raptor unterwegs, der sich aber nochmals gute 50 Zentimeter in die Länge streckt.

Beide Fahrzeuge beherrschen Schotter und Langstreckenasphalt beider Maßen erstaunlich gut. Am Ende entscheidet der Geschmack. Wir freuen uns schon auf einen ausgiebigen Test. Bis dahin könnte, aber noch etwas Zeit vergehen, denn Ford kommt in den USA nicht mit der Produktion hinterher. Der Bronco ist in seiner Heimat so beliebt, dass Europa erst mal warten kann. Lohnt sich aber.

Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures

Fahrberichte von Ford auf Fanaticar? Aber immer doch:

2023 Ford Ranger Raptor Pick-up | MarioRoman Pictures / Fanaticar Magazin
2022 Ford Mustang GT | MarioRoman Pictures
2022 Ford Puma ST // Alina | Fanaticar Magazin