Mercedes perfektioniert das beliebige EQ Lutschbonbon Design nun auch in dem neuen EQE SUV. Von außen also nichts Neues. Hat sich wenigstens innen was getan?
Schaut man sich die Kommentare in diversen Foren an, ist der Aufschrei nach einem elektrischen Kombi groß. Diesen Wunsch erfüllt Mercedes leider nicht, stattdessen kommt mal wieder ein SUV in einem Design, welches weder zeitlos noch klassisch noch sportlich erscheint. Es ist schon erstaunlich. BMW traut sich wenigstens was Neues, bekommt dafür aber zugegebenermaßen auch ordentlich Gegenwind. Mercedes hingegen scheint in jeglicher Hinsicht der Mut ausgegangen zu sein. Am Ende wird der Kunde entscheiden.
Zurück zum EQE SUV. Der agiert als direkter Gegner zum BMW iX (Fahrbericht folgt) und streckt sich 4,86 Meter in die Länge. Im Gegensatz zu einem Verbrenner sind die räumlichen Verhältnisse aber dennoch größer als man es regulär erwarten würde. Es gibt massig Beinfreiheit und wer die Sitze im Fond umklappt, bekommt bis zu 1675 Liter an Ladevolumen präsentiert.
Die Leistungsstufen reichen von 292 PS (215 kW) und enden beim AMG 53 4Matic+ mit 687 PS. Letzter sprintet mit bis zu 1000 Nm an Drehmoment in gerade mal 3,5 Sekunden nach vorne und bringt es auf 240 km/h Topspeed. Die maximale Reichweite wird mit bis zu 590 Kilometer angegeben. Nach wie vor schwach ist die Ladeleistung. Gerade mal 170 kW mit veralteter 400 Volt Ladetechnologie sind nichts, womit sich ein Premiumhersteller brüsten sollte. Hyundai zeigt, wie es besser geht.
Da wo Mercedes eigentlich immer top war, dem Innenraum versaut man es sich mal wieder durch das monströse MBUX Hyberscreen welches weder elegant noch modern wirkt. Zudem muss man nicht verstehen, warum gerade Mercedes alle Knöpfe verschwinden lässt und stattdessen auf ablenkende Touch-Technologie setzt. Dazu sind die drei Bildschirme noch nicht mal fließend ineinander kombiniert. Der Hyperscreen wirkt nur als eine Einheit, wenn er nicht im Betrieb ist.
Und natürlich baut Mercedes schon ab Werk jede Menge Sicherheit ein. Das müssen sie, auch wenn man sich während der Fahrt wieder in den Menüs des Touchscreens verirrt. Und natürlich gibt es optional noch einiges an Features obendrauf. Ein sehr angenehmes Feature ist die 4D-Soundanlage mit 31 Lautsprechern, die für einen neuen Genuss für die Ohren sorgt.
Preislich dürfte jedes Modell mit einigen Features schnell die 100.000 Euro Marke knacken. Das ist ganz schön viel Geld für ein rundgelutschtes Bonbon ohne Knöpfe.
Fanaticar Magazin | Fotos: Mercedes-Benz