Dacia markiert mit dem Spring den Einstieg in die Elektro-Welt. Wir durften ihn mit neuem Markenlogo an der Front fahren. 

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So langsam sollte es bei jedem angekommen sein-die Elektromobilität wird kommen, ob wir nun wollen oder nicht. Doch der Einstieg in diese Welt ist nach wie vor nicht günstig und wird nur durch staatliche Förderung etwas angenehmer. Der Einstiegspreis von 22.750 Euro beim Dacia Spring schrumpft so um 6.750 Euro auf 16.000 Euro für ein vollwertiges Auto. 

2023 Dacia Spring | MarioRoman Pictures

Auch der Spring orientiert sich in der SUV-Optik am beliebten Duster, ist aber als A-Segment-Fahrzeug mit 3,73 Metern Länge deutlich kleiner geraten. Das macht sich auch im doch recht kuscheligen Innenraum bemerkbar, der aber trotz 1,58 Meter Breite genügend Platz für vier Leute offenbart. Vielleicht auch fünf, wenn der mittig platzierte nicht unter Klaustrophobie leidet.

Schnell wird klar, dass der Duster primär den urbanen Dschungel bevorzugt. Mit 44 PS/33 kW und einem Gewicht von knapp unter einer Tonne kommt, geht es in 5,8 Sekunden von auf 50 km/h. Immerhin drücken hier maximal 125 Nm auf die Vorderachse. Alles, was darüber hinaus geht, ist ein Geduldsspiel, denn von 0 auf 100 km/h ist der Dacia Spring erst nach geschlagenen 19,1 Sekunden. Mit genügend Auslauf sind 125 km/h drin.

2023 Dacia Spring | MarioRoman Pictures

Der Spring lässt jedem Bleifuß-Fetischisten definitiv keine Chance aus Auslebung. Hier geht man mit dem Flow oder lässt es lieber ganz bleiben. Alternativ gönnt man sich die stärkere, aber auch rund zweitausend Euro teurere 65 PS Variante und schielt damit schon nervös in Richtung Nordschleife.

Wer das Maximum aus der 26,8 kWh Batterie holen will, drückt aktiviert Eco-Mode und muss nochmals mit 10 kW weniger auskommen. Die Reichweite gibt Dacia mit bis zu 230 Kilometer an und im Gegensatz zu den meisten anderen Stromern fühlt es sich beim Spring so an, als könnte er die 200 Kilometer Hürde tatsächlich wuppen. Das liegt primär auch daran, der Spring einen durch die geringe Leistung geradezu dazu erzieht defensiv und entspannt von A nach b zu cruisen. Schade nur, dass kein One-Pedal-Driving möglich ist.

2023 Dacia Spring | MarioRoman Pictures

Ist der Schrei nach einer Ladesäule dann doch zu groß, nuckelt sich der Spring mit bis zu 30 kW den Strom in seine Zellen. Nach gut einer Stunde sind so wieder 80 Prozent drin. Da er nur einphasig kann, ist der Spring an einer AC-Ladestation rund 8:30 Stunden am Laden und der Worst Case an der regulären Haushaltsteckdose nimmt gar 13:32 Stunden in Anspruch. Der Spring ist in jeglicher Hinsicht ein Auto für Menschen ohne Zeitdruck.

Bei Infotainment setzt Dacia auf ein 7-Zoll-Touchscreen mit integrierter Navigationssoftware und die Möglichkeit via USB Apple CarPlay oder Android Auto nutzen zu können. Tatsächlich lässt sich der Dacia Spring sogar aus der via App stalken. So sind unter anderem Reichweite, Standort und Klimaanlage aufrufbar.

2023 Dacia Spring | MarioRoman Pictures
2023 Dacia Spring | MarioRoman Pictures

Zu guter Letzt ist der Dacia Spring trotz des günstigen Preises ein sicheres Auto. Zahlreiche Sicherheitssysteme wie Airbags bis hin zum aktiven Notfall-Brems-Assistent sind hier verbaut. Zudem kann die Batterie im Fall der Fälle schnell von der Feuerwehr getrennt werden.

Wie schon üblich bei der Marke überzeugt auch der Dacia Spring durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Fahrwerk ist erstaunlich komfortabel gefedert, es wird beim Verbrauch gegeizt und die kleinen Maße machen den Spring zu einem perfekten Freund für den urbanen Dschungel. Dass man dafür stellenweise ein paar Abstriche machen muss, geschenkt. Wer mehr will, muss vorrangig eins tun: mehr ausgeben. That’s life.

Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures