Detroit scheint den Jungs von Mercedes sehr am Herzen zu liegen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Stuttgarter schon gleich zu Anfang ihre komplette Palette der E-Klasse offenbaren. Nach der regulären E-Klasse (siehe hier) , kamen kurzfristig auch E-Coupe und Cabriolet (Link) dazu. Und zu guter Letzt gibt es noch etwas feines zum würzen- Den E63 AMG. Aber eine Überraschung hat Mercedes-Benz dann doch noch im Köcher gehabt: die neue Powerlimousine gibt es ab sofort optional mit dem Allradsystem 4matic. Ganz nebenbei profitieren auch der CLS 63 AMG samt Shooting Brake von dieser Neuerung.
Nach den erfolgreichen AMG Allradlern ML 63, GL 63 G63 und G65 AMG erhält nun auch erstmals eine Limousine die volle Dosis der Traktion. Mit dem A45 AMG und CLA 45 AMG folgen die nächsten AMG Allradler. Kraft auf vier Rädern verkauft sich gut – wie gut, sieht man bei Audi. Von daher kein schlechter Schritt von Mercedes.
Das performance orientierte 4matic System hat eine reguläre Abstimmung von 33% vorn und 67% auf der Hinterachse. Damit wird die Agilität eine reinen Hecktrieblers so gut es geht bewahrt. Besonders bemerkbar macht sich dies in den Sprintwerten. So schießt der mit 557 PS bestückte Basis E63 AMG in respektablen 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit optionalen Allradantrieb (T-Modell Serie) dauert es nur noch 3,7 (3,8) Sekunden, mit AMG Performance Package und insgesamt 585 PS sind es am Ende nur noch 3,6 (3,7) Sekunden. Um das mal realisiert zu bekommen: Ein Porsche Turbo ist in der Beschleunigung gerade mal 0,2 Sekunden schneller. Bei allen Modellen ist offiziell bei 250 km/h Schluss.
Auch an der Leistung wurde nochmals geschraubt. So entwickelt das 5,5 Liter Bi-Turbo V8 Aggregat beim S-Modell eine Höchstleistung von 585 PS (430 kW) das ist ein Zuwachs um 20 kW (28 PS) gegenüber dem zuvor optional erhältlichen AMG Performance Package. Ermöglicht wird der Leistungs- und Kraftzuwachs durch eine Anpassung der Motorapplikation, eine Erhöhung des Spitzendrucks und eine Anhebung des Ladedrucks. Mit 410 kW(557 PS) und 720 Newtonmeter legt auch das Basismodell um 24 kW (32 PS) und 20 Newtonmeter zu.
Trotz der immensen Power sollen die neuen E AMG Modelle sich beim Verbrauch zügeln. So soll der Hecktriebler mit gerade 9,8 Litern auf 100 km auskommen. Die Allradler werden mit einem Durchschnittsverbrauch von 10,3 beziehungsweise 10,5 Litern angegeben. In flachen Gebieten wie hier in Hamburg wohl machbar, aber wehe dem, der sich mit so einem Tier durch die Bergpässe der Schweizer Alpen durchschlängelt.
Das sollte dem Fahrer aber besonders mit dem S Modell mit Sperrdifferential an der Hinterachse und des flotten AMG Speedshift MCT 7-Gang Sportgetriebes aber einen Höllenspaß bereiten. Die lässt sich in verschiedenen Modi C, S, S+ und M) bedienen.In Kombination mit den bis zu 800 Nm an maximalen Drehmoment und dem gefälligen V8 Brabbel Sound kann man beim Kauf dieses AMG Modells wohl kaum was falsch machen. Wer sich gerne in extremer Querdynamik übt, kann sich des ESP entledigen und sich voll auf die straffe Auslegung des adaptiven AMG Ride Control-Sportfahrwerks konzentrieren. Wird es dann doch zu heikel sorgt optional eine Kermamik Hochleistungs-Bremsanlage für flotte Bremsmanöver. Ach ja: EU6 erfüllt der neue E63 AMG auch noch.
Das Interieur ist sportlich und dennoch funktional gehalten worden. Die AMG Sportsitze werden von grauen Kontrastziernähten unterstützt, ebenso auf den Türmittelfeldern, den Armauflagen der Türen und der Mittelkonsole.Silberne Sicherheitsgurte sind in Verbindung mit schwarzem Interieur ebenfalls mit an Bord. Der oben wie unten abgeflachte Kranz des AMG Performance Lenkrads in Leder Nappa schwarz ist mit Griffbereichen in Alcantara®und grauen Kontrastziernähten ausgestattet. In den vorderen Kopfstützen der AMG Sportsitze befinden sich exklusive, geprägte AMG Wappen. Das neu gestaltete AMG Kombiinstrument verfügt über ein „S AMG“-Logo im 320-km/h-Tacho und roten Applikationen. Zur weiteren Serienausstattung zählen weiß beleuchtete AMG Einstiegsleisten in LED-Technik, ein elektrisch betätigtes Heckrollo (nur Limousine) und das Diebstahlschutz-Paket.
Beim Exterieur holt AMG das Maximum an Dynamik aus dem Design der E-Klasse. Mit dominanten Kühlergrill (Twin-Blade) und einer breiten Frontschürze mit großen Lufteinlässen gibt der E63 AMG gleich den Ton auf der Überholspur an. . Die verbreiterten Kotflügel werden von einem „V8-BITURBO“ Schriftzug geziert.
Für Breitenwirkung am Heck sorgen die seitlichen, optischen Luftauslass-öffnungen, das schwarze Gitter und die zwei verchromten Doppelendrohre der AMG Sport-Abgasanlage. Der schwarze Diffusoreinsatz mit ausgeprägten Finnen verleiht dem Heck des E 63 AMG einen kräftigen Touch Rennstrecken-Atmosphäre.Für die S Variante gibt es nochmal einige optische Optimierungen. Insgesamt ein fettes Paket- dass Mercedes-Benz auf der Detroit Autoshow nächste Woche präsentiert.
Technische Daten:
E 63 AMG Limousine |
E 63 AMG 4MATIC Limousine/
T-Modell |
E 63 AMG 4MATIC S-Modell Limousine/
T-Modell |
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Hubraum
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5461 cm3
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5461 cm3
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5461 cm3
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Leistung
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410 kW (557 PS) bei 5500/min
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410 kW (557 PS) bei 5500/min
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430 kW (585 PS) bei 5500/min
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Max. Drehmoment
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720 Nm bei
1750-5250/min |
720 Nm bei
1750-5250/min |
800 Nm bei
1750-5000/min |
Kraftstoffverbrauch NEFZ gesamt
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9,8 l/100 km
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10,3 (10,5) l/100 km
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10,3 (10,5) l/100 km
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CO2-Emission
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230 g/km
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242 (246) g/km
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242 (246) g/km
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Effizienzklasse
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F
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F
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F
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Beschleunigung 0-100 km/h
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4,2 s
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3,7 (3,8) s
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3,6 (3,7) s
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Höchstgeschwindigkeit
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250 km/h*
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250 km/h*
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250 km/h*
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Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: Daimler
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