991 Porsche Carrera S Cabriolet - Fanaticar Magazin

991 Porsche Carrera S Cabriolet – Fanaticar Magazin

Ein neuer Zahlencode lässt Porsche-Enthuisiasten aufhorchen: 991. Die Nomenklatura des 911er. Im Jubiläumsjahr des weltweit erfolgreichsten Sportwagens, „Made in Zuffenhausen“, führten wir uns den Carrera S in der offenen Version mit PDK zu Gemüte. PDK ist die Abkürzung für das Porsche Doppelkupplungsgetriebe, das manuelles Schalten ad acta führt. Wobei ein handgeschalteter 911er für einige Enthusiasten das Höchste ist und das Fahrvergnügen wesentlich spannender macht. Wobei auch PDK individuelle Eingriffe per Paddels am Lenkrad ermöglicht. Was insbesondere auf Landstraßen oder Rennstrecken die Laune spürbar erhöht.

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Form und Funktion

So schnittig war das Cabrio des 911er noch nie. Flach anliegend das Verdeck und bis auf wenige Nuancen im geschlossenen Zustand der Dachlinie des Coupés entsprechend, muss man bei einem schwarzen Auto zweimal hinschauen, um die offene Variante zu identifizieren. Was die Optik krönt, ist der Akustik dienlich. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten liegt die Geräuschentwicklung des 911er Cabrios auf dem Niveau des Coupés.

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Öffnen oder schließen dauert 13 Sekunden und lässt sich, wie auch beim Vorgänger, bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h bewerkstelligen. Wer seine Frisur nicht durch harten Einsatz von Gel oder Spray gefestigt hat, sollte sich mit dem neuen Konstrukt des Windschotts bestens anfreunden. Nix mehr montieren und demontieren. Das neue Windschott ist an einem U-förmigen Spannbügel befestigt, der zurückgeklappt vollkommen im Fondbereich integriert ist und keinerlei Platz im Fond verschwendet.

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Das Interieur folgt den Tugenden der Vorgänger und überzeugt mit hoher Qualität, bester Verarbeitung und optimaler Ergonomie. Auf der hinteren Sitzbank ist nach wie vor Platz für zwei Menschen, entsprechende Verrenkungsmöglichkeiten vorausgesetzt. Ansonsten ist der Stauraum auch für längere Reisen zu Zweit gut nutzbar, was auch für das vordere Kofferraumabteil zutrifft. Dort ist genügend Kapazität, auch für ein langes Wochenende und um gleichzeitig das Open-Air-Gefühl zu genießen.

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Performance

Ja, es ist angenehm mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe im 911er durch die Stadt zu cruisen. Niedrigste Drehzahlen sorgen für noch niedrigere Verbrauchswerte. Ein Fakt, der bei Fahrzeugen aus Zuffenhausen schon immer Erstaunen hervorrief. Der Zusammenhang zwischen geringem Gewicht und herausragenden Ingenieursleistungen bezüglich der Motorentechnologie sind seit Jahrzehnten eines der vielen Pfunde von Porsche.

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So wundert es kaum, dass selbst bei Abforderung der Höchstleistung die Benzindurchfluss in einem überschaubaren Rahmen lag. Klar nicht bei den 8,9 Litern, die Porsche im Schnitt auf 100 km angibt, aber dennoch kaum mehr als 14 Litern bei Vollgeschwindigkeitsfahrten in Richtung 300 km/h auf leeren Autobahnabschnitten. In der Summe konsumierte der 400-PS-Renner durchschnittlich weniger als 11 Liter, ein Wert den mancher halb so starke Kompaktflitzer ebenfalls locker erreicht.

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Mit dem Fahrwerk ist den Entwicklern einmal mehr ein Sahnestück erster Güte gelungen. Selbst Wellen in lang gezogenen Autobahnkurven oder auf letzter Rille gefahrene Landstraßen bügelt das 911er Cabrio glatt wie ein gestärktes Laken. Knalliger geht der 911er Carrera S mit seinen Insassen mit der sportlichen Stufe des Porsche Active Suspension Management (PASM) um. Deutlich straffer gefedert lässt sich der Carrera um die Ecken zirkeln. Feingefühl vorausgesetzt, sogar deutlich schneller, als jegliche Straßenverkehrsordnung auch nur annähernd erlauben würde.

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Ausstattung

Liest sich witzig, ist aber wahr. Porsche spendierte der neuen 911er Generation eine Start-Stopp-Automatik. Nicht genug an Sparwillen, lässt sich mit solch einem Sportwagen nunmehr auch segeln. Und das ganze ohne Tuch. Das Rollen im Leerlauf soll bis zu einem Liter Sprit auf 100 km weniger ermöglichen, zudem werden über die Bordnetzrekuperation und ein ausgeklügeltes Thermomanagement weitere 0,45 Liter eingespart.

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Ist das 3.510,50 Euro teure PDK eingebaut, gehört das Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus) inkl. elektronisch geregelter Hinterachs-Quersperre mit vollvariabler Momentenverteilung automatisch mit dazu. Der Handschalter ist mit einer mechanischen Hinterachs-Quersperre inkl. asymmetrischer Sperrwirkung ausgestattet.

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Bi-Xenon-Scheinwerfer, Einparkhilfe hinten und eine Zweizonen-Klimaautomatik ergänzen die Serienausstattung des Cabriolets. Sinnvoll ist die Anschaffung des Porsche Communication Management (PCM) inkl. Navigationsmodul sowie Audio-Schnittstelle für 3.117,80 Euro. Hanebüchen erscheint in diesem Zusammenhang, dass für die unbedingt notwendige Bluetooth-Schnittstelle weitere 654,50 Euro ausgegeben werden müssen.

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Fazit

Ein weiterer Test des 911er mit dem weltweit einzigartigen manuellen Siebengang-Getriebe wird zeigen, wo der Spaß wirklich anfängt. Da sich aber immer mehr Porsche-Käufer für das PDK entscheiden, was in der Summe der Eigenschaften mehr Komfort und weniger Verbrauch für sich verbuchen kann, haben wir uns für diese Kombination entschieden. Faszinierend beim 911er Cabrio die Laufruhe bei geschlossenem Verdeck, die auch langes Reisen angenehm gestaltet. Heiß der Preis und damit für viele Enthusiasten wohl ein K.O.-Kriterium. Porsche möchte ein Minimum von knapp 115.000 Euro aufs Konto überwiesen bekommen. Wer den Katalog der Sonderausstattungen kennt, der den Umfang des Telefonbuchs einer Kleinstadt aufweist, kann sich vorstellen, dass solch ein Porsche auch gerne 140.000 Euro oder mehr kosten kann. (ds) 

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Technische Daten: Porsche Carrera S Cabriolet

Motor: 6-Zyilnder Boxer
Getriebe: Siebengang-PDK
Hubraum: 3.800 ccm
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 299 km/h
Leistung in kW/PS bei U/min: 294 kW (400 PS) / 7.400 U/min
maximales Drehmoment: 440 Nm bei 5.600 U/min
Länge: 4491 mm
Breite: 1.808 mm
Höhe: 1292 mm
Leergewicht: 1485 kg
Kofferrauminhalt: 135l (Rückbank 155l)
Kraftstoffverbrauch im Durchschnitt: 8,9 Liter auf 100 km
Preis: ab 117.906,00 Euro inkl. MwSt. 

 Credits: 

Text: Dietmar Stanka
Fotos: marioroman pictures

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