Es ist eine Sache wenn man mit einem SUV durch Afrika gondelt. Wenn man sich allerdings vornimmt mit einem Kleinwagen von Kapstadt nach London zu fahren, dann ist das schon ein ganz anderer Schnack. Genau dieser Herausforderung stellten sich zwei britische Abenteurer. Phillip Young und Paul Brache absolvierten die 10.000 Meilen (ca. 16.000 km) lange Strecke in nur Zehn Tagen, 13 Stunden und 28 Minuten. Damit unterboten sie den bisherigen Rekord um mehr als einen Tag. Der Hintergrund: Spenden sammeln für „Farm Africa“, eine wohltätige Organisation, die sich um hilfsbedürftige Familien im ländlichen Afrika kümmert.
Wer schon einmal in Afrika gewesen ist, weiß wie es dort um die Straßenqualitäten steht. Staub, unbefestigte Straßen mit einer Armada an Schlaglöchern und extreme Hitze bringen Mensch und Maschine gleichermaßen an Ihre Belastungsgrenzen. Young und Brace waren vom Überlebenswillen und Standfestigkeit des 62 kW (85 PS) starken Zweizylinder-Turbo Motors vollkommen überzeugt und durchquerten auf Ihrer Reise Südafrika, Botswana, Sambia, Tansania, Kenia, Äthiopien, den Sudan, Ägypten, Libyen und Tunesien, nach der Fährüberfahrt über das Mittelmeer dann noch Italien und Frankreich. Ihr Ziel war der berühmte Hyde Park in der britischen Hauptstadt London. 1600 km waren pro Tag zu bewältigen, das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 60 km/h. „Mit einem großen Geländewagen wäre die Aufgabe beinahe schon zu einfach gewesen“, begründete Young, warum das Team sich für den Fiat Panda TwinAir entschieden hatte. „Für uns waren Reichweite, Fahrleistungen und geringes Gewicht die entscheidenden Vorteile.“
Die technischen Modifikationen hielten sich in erstaunlichen Grenzen. Der Zweizylinder-Turbomotor, der leistet, wurde mit einem geänderten Luftfilterkasten und einem Unterfahrschutz auf Staub und Schlaglöcher vorbereitet. Darüber hinaus waren lediglich ein verstärktes Fahrwerk, ein zusätzlicher Tank und zwei Ersatzräder nötig, um den Fiat Panda TwinAir auf den 10.000-Meilen-Trip vorzubereiten. Mit zusätzlichen Umbauten wappnete sich außerdem die Besatzung gegen die Strapazen der Nonstop-Tour. So wurde die Rücksitzbank mithilfe einer Matratze zu einem halbwegs bequemen Bett für den Beifahrer verwandelt.
Ein Wahnsinnstrip, den die Jungs wohl niemals mehr vergessen werden, und das alles für einen guten Zweck. Und mittendrin ein Fiat Panda TwinAir.
Fotos: Fiat