Damals… vor langer langer Zeit kamen ein paar schlaue Münchner auf die Idee ein Premium-Suv der besonderen Art anzubieten. Der Name des viertürigen SUV mit nach hinten abfallender Dachlinie: X6!!! Mehr als ein müdes Lächeln schienen die Schwaben dafür nicht über zu haben. Das der X6 aber so brachial erfolgreich werden würde, damit haben wohl noch nicht mal die Jungs von BMW gerechnet. Etliche Autodekaden später denkt man sich bei Mercedes-Benz… och vielleicht ist die Idee ja doch gar nicht mal so schlecht. Herausgekommen ist dabei das neue GLE Coupé . Happy Verspätung. Beim Design schien man sich den X6 auch noch mal genauer angeschaut zu haben. Vielleicht haben die Bayern einen engagierten BMW-Fan bei Mercedes eingeschmuggelt sonst lässt sich die frappierende Ähnlichkeit zum Vorbild nicht erklären. Die Frage ob ein SUV-Coupe überhaupt Sinn macht geschweige denn gut ausschaut, das muss der eigene Geschmack entscheiden. Vielleicht muss man das GLE Coupé einfach mal live vor sich wirken lassen ehe man über die nach CI-Richtlinien gefertigten Bilder richtet. Immerhin lässt die Front kein Zweifel daran, dass es sich hier um einen Mercedes handelt.
Auch bringt Mercedes-Benz jetzt auch eine Linie raus, die ähnlich wie BMW (Beispiel M235i zu M2) den sportlichen Spagat zwischen Großserie und Mercedes-AMG Modell füllen soll. Hierfür ist der GLE 450 AMG zuständig, dessen aufgeladener Dreiliter-Sechszylinder bis zu 367 PS und ein maximales Drehmoment von 520 Nm auf die Räder garantiert. Aber auch mit dem 258 PS starken Diesel GLE 350 d und dem 333 PS starken GLE 400 hat der Kunde keinerlei Grund, sich über fehlende Leistung zu mokieren. Alle Modelle sind serienmäßig mit dem Allradsystem 4matic und dem neunstufigen Automatikgetriebe 9G-Tronic ausgestattet. Ziehen kann er auch, bis zu 3.500 Kilogramm Anhängelast sind drin.
Um sich vom Standard GLE (ehemals ML) abzusetzen, setzt Mercedes auf eine Vielzahl von dynamischen Features, die das Dickschiff zu einem echten Performance-Künstler mutieren lassen sollen. Dazu zählt unter anderem das Dynamik Select System, welches eine hohe Spreizung der Fahrdynamik (Comfort bis Sport+ -wieder so ein BMW De javu ) ermöglichen soll . Dabei werden Faktoren wie Fahrwerk, Gasannahme und Schaltvorgang jeweils beeinflusst um so einen hohen Fahrdynamikfaktor zu garantieren. Ebenso ist auch eine Wankstabilisierung (Active Curve System) ist verfügbar. GLE 350d und GLE 400 4matic rollen beide serienmäßig mit einem amplitudenselektiven Dämpfungssystem vom Band, auf Wunsch ist die beim GLE 450 AMG serienmäßige Airmatic mit ADS Plus auch hier optional verfügbar.
Der Innenraum präsentiert sich wie es sich für einen Mercedes gehört, wertig und aufgeräumt. Einzig störender Faktor wie so oft schon kritisiert ist wieder mal das TFT Display, welches sich einfach nicht harmonisch in den Rest des sonst so stilvoll gehaltenen Interieurs einfügen möchte. Beim GLE 450 AMG kommen AMG Sportsitze, ein AMG-Sportlederlenkrad und Sportpedale aus gebürstetem Aluminum zum Einsatz. Natürlich lässt sich der Innenraum nach Belieben und Geldbeutel aufrüsten. Von High-End-Soundsystem. über ausgeklügelte Sicherheitssysteme bis hin zur 360 Grad Kamera gibt es alles, was das automobile Herz begehrt.
Maximal bietet der Kofferraum bis zu 1.650 Liter Platz, laut Mercedes hat kein Coupé mehr Laderaum als das GLE Coupé. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf: wir wissen alle, dass weder X6, GLE Coupé, CLS, Grand Coupé und wie sie nicht alle heißen keine echten Coupés sind, oder? 😉 Man darf gespannt sein wie sich Mercedes mit dem Motto „Freude am Fahren“ schlagen wird. Es freut einen zu sehen, dass Mercedes immer mehr Mut dabei beweist, neues auszuprobieren.
Fotos: Mercedes-Benz