1947 sitzt Maurice Wilks zusammen mit seinem Bruder am Strand der Red Wharf Bay auf der walischen Insel Anglesey. Man redet und diskutiert und auf einmal findet sich erste Zeichnug auf dem Sand wieder. Es sollte die Geburtsstunde des Land Rover Defender werden. Auf Anglesey entwickelte Maurice Wilks die Idee eines neuen Rover-Modells, das als Offroader und leichter Traktor gleichermaßen geeignet war. Sein visionärer Vorschlag wurde schließlich „Land-Rover“ getauft.
Kaum ein Geländefahrzeug genießt dermaßen viel Ansehen und Kultstatus wie der Defender – 68 Jahre lang. Doch jetzt neigt sich diese Ära dem Ende zu. Bevor es jedoch in Rente geht, gibt es noch einmal das Defender-Festjahr 2015. Und so kehrte man noch einmal an die geschichtsträchtige Bucht zurück wo der Land Rover Defender noch mal in den Sank skizziert wurde, diesesmal jedoch mit einer Größe von über einen Kilometer. Als Zeichengeräte kamen sechs Defender zum Einsatz. Ein 1951 er Serie I, ein 1965er Serie II, ein 1980er Serie III, ein 1984er Ninety Truck Cab, ein 2011er 110 Station Wagon und ein 2014er 90 Hard Top. Geleitet wurde das Projekt von Mitarbeitern der Firma „Sand in your Eye„, die die Fahrer via GPS navigierten. Diese spektakuläre Aktion begleitet die Premiere von gleich drei neuen Defender-Sondermodellen, die in den nächsten Monaten auf dem Markt erscheinen werden.
Der Defender Autobiography (ab 64.000 Euro) wird in Deutschland auf nur 30 Exemplare limitiert sein und soll Attribute zur Verfügung stellen, die dem klassischen Defender Fahrer wohl ein wenig suspekt vorkommen könnten. Da ist die Rede von Luxus und Komfort. Zudem hat man es tatsächlich gewagt die Leistung des Turbodiesel von 122 PS auf 150 PS heraufzusetzen. Das macht ihn fast schon Autobahntauglich. 😉 Vom Defender Heritage sind für Deutschland 500 Exemplare vorgesehen welches preislich zwischen 40.000 und 45.000 angesiedelt sind. Neben der charakteristischen Lackierung in Grasmere Green und dem weiß lackierten Kontrastdach erinnern der nostalgisch angehauchte Kühlergrill und mehrere HUE-166 Logos an den allerersten Vorserien-Land Rover, der liebevoll als „Huey“ betitelt wurde. Für diejenigen die sich getreu der alten Defender Philosphie „go anywhere- do anything“ wirklich auf Abenteuer jenseits des pompösen Asphalts einlassen möchten bietet Land Rover den Defender Adventure an. In Deutschland auf 200 Exemplare limitiert wird das mit robusten Goodyear-MT/R-Reifen und zusätzlichen Unterfahrschutz versehene Sondermodell zwischen 45.000 und 50.000 Euro kosten. Dem Defender-Kunstwerk war übrigens keine lange Lebensdauer gegönnt. Nur Minuten nach seiner Vollendung verschlang die auflaufende Flut das Sandgemälde.
P.S. Ganz in den Ruhestand möchte man den Defender dann wohl doch nicht gehen lassen. Derzeit prüft Land Rover aktuell Möglichkeiten die Fertigung des klassischen Land Rover Defender nach Auslauf der Produktion in England in einem Werk in Übersee fortzusetzen, in kleineren Stückzahlen. Da heißt es, Daumen drücken!!!
Fotos: Land Rover
Video: Land Rover