Mit der neusten Generation des XV präsentiert Subaru wieder einen alltagstauglichen Allrounder zu einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis an. Wir durften ihn – wenn auch nur kurz – auf den Straßen von Marseille bereits probefahren.
Der erste Eindruck ist immer der, der zählt. Völlig uneingenommen, denn die erste Generation des XV und ich haben leider nie zueinander gefunden, begrüßt mich der schicke Japaner bereits am Flughafen. Die Linienführung weiß zu begeistern. Keine stumpfe SUV-Optik wie sie alle haben, sondern fließende, teils sportliche Linien, die den XV begehrenswert erscheinen lassen. Durch die muskulös geformten Radkästen wirken die 18 Zöller trotz 22 Zentimeter Bodenfreiheit nicht verloren sondern perfekt intrigiert.
Schön ist dabei auch die Tatsache, dass der Subaru XV nicht wie viele seiner „Konkurrenten“ nicht so ein frontgetriebenes Weichei ist sondern sich bei Bedarf auch durchaus beachtlich durch Stein und Geröll wühlen kann. Unterstützt wird das Allradsystem dabei vom sogenannten X-Mode, einem intelligenten Allrad-Management für alle Gelegenheiten. Natürlich ist der XV damit noch lange keine G-Klasse aber für den Förster oder Bauern sollte der XV mehr als ausreichend sein.
Im Innenraum fällt direkt die saubere Verarbeitung auf, was man von einem Wagen der in der Basis zu Preisen ab 22.980 Euro startet nicht wirklich erwartet. Bei Subaru scheint man es ernst zu meinen mit dem europäischen Markt. Kein Wunder, denn nach dem wichtigen amerikanischen Markt wo man bereits 360.000 XV verkaufen konnte, sowie Japan mit 95.000 Exemplaren ist Europa mit 75.000 verkauften XV der drittwichtigste Markt für Subaru. Von 7.440 Zulassungen in Deutschland fallen immerhin 35 % auf den Subaru XV, was ihn wohl zu einem der wichtigsten Modelle im Konzern macht. Keine Wunder, dass man hier nichts dem Zufall überlassen möchte. Künftig ist auch eine Hybrid-Variante geplant.
Zurück zum Cockpit. Die schon erwähnte saubere Verarbeitung an fällt angenehm auf ebenso wie der bewusste Verzicht auf eine Knopfarmada. Zu dem großzügigen und hochauflösenden Touchscreen in der Mittelkonsole kommt noch ein kleineres im Cinema-Format auf dem Armaturenbrett hinzu, welches augenfreundlich die wichtigsten Funktionen anzeigt. Apple Car Play und Android Auto verstehen sich von selbst. Wer sich allerdings den nur mit Babyhänden zu erreichenden USB Stecker unterhalb der Klimatisierung ausgedacht hat gehört gepeinigt. Zum Glück ist noch weiterer USB-Support in der Mittelkonsole vorhanden.
Zum Markstart kommen zwei Benziner zum Einsatz natürlich im rebellischen Boxer-Format. Den Start macht der 1,6 Liter Boxer mit 114 PS, die derzeitige Topvariante ist der Zweiliter-Turbo mit 156 PS und 200 Nm Drehmoment. Handschaltung fällt flach stattdessen gibt es ein Sieben-Gang-Linear-Automatik-Getriebe welches bei Bedarf auch manuell die Gänge wechseln lässt. Allerdings funktionierte diese beim Zweiliter-Modell schon so gut, dass wir drauf verzichtet haben. Allgemein hängt der Boxer extrem gut am Gas und dreht willig hoch.
Beim Fahrwerk ist den Ingenieuren eine gute straff komfortable Lösung gelungen, zudem wurde der Schwerpunkt um fünf Millimeter weiter nach unten gelegt. Das und die Tatsache dass die Steifigkeit von Karosserie und Aufhängung im Gegensatz zum Vorgänger um 70- 100 Prozent gesteigert werden konnte sind gute Bedingungen für eine flotte Kurvenfahrt- nur leider patzte genau hier die Lenkung. Diese ist leider viel zu weich geraten und bringt kaum Feedback an den Fahrer zurück. Wirklich schade, aber der XV soll sich ja im Grunde genommen nicht als Sportler sondern als Langstreckenatleht beweisen und genau da scheint er nicht zuletzt dank des erweiterten Radstands auf zu trumpfen.
Viel mehr können wir zu dem XV erstmal nicht sagen, da uns einfach zu wenig Zeit vergönnt war. Der erste Eindruck fällt jedenfalls sehr positiv aus und hebt sich angenehm vom sonstigen SUV-Brei ab. Für 2018 erwartet Subaru einen Verkauf von 2.000 XV in Deutschland. Das sollte zu schaffen sein.
Fotos: MarioRoman Pictures / Subaru