Cupra Ateca 300 TSI - Der vernünftige Wilde

Mit dem Ateca hat Seat einen souveränen SUV aufgestellt. Als Cupra gibt es noch einmal ein wenig Biss obendrauf.

Brav allein funktioniert in der automobilen Welt nicht mehr. Das kann man sehr deutlich am Erfolg der Marke Cupra sehen. Dessen Modelle verkaufen sich nämlich wie geschnitten Brot und sind in den meisten Fällen auch noch verdammt schnell. Der Cupra Ateca markierte 2018 den Einstieg in die Performance Marke und ist immer noch ein echter Liebling.

Das hat auch seine Berechtigung, denn der Ateca ist schon ab Werk ein echter Alleskönner. Er bietet eine optimale Einstiegshöhe, findet mit seinem knapp 4,40 Metern bestens im urbanen Großstadtdschungel zurecht und bietet so viel Platz, dass auch Langstrecken komfortabel gemeistert werden können. Und mit dem Cupra Ateca bringt man die auch verdammt schnell hinter sich.

2022 Cupra Ateca | Alina Muschalik - MarioRoman Pictures — 2022 Cupra Ateca | Alina Muschalik – MarioRoman Pictures

Cupra Ateca | 0 auf 100 Sprint in 4,9 Sekunden

Denn unter der Haube pulsiert ein Zweiliter-Turbo-Aggregat mit 300 PS (221 kW). Damit geht es mit dem Spanier in gerade mal 4,9 Sekunden von auf 100 km/h und maximal bis zu 249 km/h schnell. Dank Allrad gibt es auch keine Quengeleien mit dem 400 Nm an maximalen Drehmoment, die über das Doppelkupplungsgetriebe in Richtung Asphalt geschickt werden.

Verschiedene Fahrmodi von Comfort bis zu Cupra lassen den Ateca vom komfortablen Langstreckenfresser zum kurvenverliebten Racer werden. Neben der Dämpfung, werden in den jeweiligen Modi Elektronik, Lenkung oder Ansprechverhalten spürbar verändert. Auch für den soften Offroad-Ausflug ebenso wie Schnee gibt es jeweils einen optimalen Modus. Alternativ kann man sich auch einen individuellen Fahrmodi zusammenbasteln.

Und nein, der Cupra Modus macht dieses Auto nicht zu einem Trackday-Freund. Die eine oder andere Runde auf der Nordschleife oder dem Hockenheimring steckt der Cupra Ateca aber trotzdem gelassen weg. Für den sportiven Einsatz sind eher Formentor oder Leon zuständig. Der Ateca ist ein primär ein Freund des Reisens. Er gehört der Kategorie, er könnte, wenn er wollte an. Er muss es aber nicht.

Cupra Ateca | Eigenständige Optik, viel Nutzwert

Optisch setzt sich der Cupra Ateca nochmals deutlich von der Seat-Variante ab. Das wird schon in der deutlich sportlicheren Front offensichtlich, die 2020 nochmals geschärft wurde. Besonders das trapezförmige Gittermuster in Schwarz weiß zu gefallen. Auch das Heck wurde im Gegensatz zum Vorgänger ein wenig sportiver gestaltet und fällt besonders durch die vier Endrohre auf. In den Radkästen schlummern 19-Zöller und garniert wird das ganz durch die typische Cupra Komplementärfarbe in Kupfer-Bronze.

Im Innenraum nimmt man vorn in gemütlichen Sport-Schalensitzen Platz, die auch nach langer Fahrt immer noch große Freude bereiten. Hinter dem Lenkrad sitzt ein digitales 10,25 Zoll Display und für das Infotainment ist ein 9,2 Zoll-Touchscreen-Display zuständig.

Womit wir auch zu dem einzigen Manko kommen. Denn nach wie vor macht das System wenig Spaß und auch die Fokussierung auf Only-Touch will einfach nicht zünden. Besser machen es Apple Car Play und Android Auto, die sich jeweils auch per WLAN verbinden lassen. Wirklich nervig ist hingegen das Weglassen eines haptischen Lautstärkereglers. Immerhin verfügt das Lenkrad noch über echte Schalter und Drehregler. Für ordentlichen Sound gibt es Wumms aus dem Hause Beats.

Regulär gibt es 485Liter an Ladevolumen, das sich durch Umklappen geteilten Rücksitzbank nochmals auf 1.579 Liter vergrößern lässt. Dazu kann der Spanier bis zu 2.100 Kilogramm hinter sich her ziehen. Beim Verbrauch bewegten wir uns mit rund 9 Litern tatsächlich im Bereich der WLTP Angaben.

Fazit Cupra Ateca | Ein echter Alleskönner mit Wumms

Wer auf Nummer sicher gehen will, bekommt mit dem Cupra Ateca einen echten Buddy mit ordentlich Zunder unter der Haube. Er kann treu und gutherzig die Familie herumkutschieren, scheut sich aber auch nicht davor, die nächste kurvige Landstraße anzuvisieren. Dazu ist er noch kompakt genug, um sich in der Großstadt problemlos zu integrieren. Was will man mehr?