Der Porsche 911 ist dafür gemacht, Grenzen zu überschreiten. Doch man denkt dabei nicht unbedingt, dass er sich auch in 6.007 Metern Höhe weit fernab des Rennasphalts wohlfühlen könnte. 

Auf Basis des Porsche 911 Carrera 4s wurden zwei Karosserien speziell für den robusten Einsatz optimiert. Denn Ziel war die Besteigung des höchstgelegenen Vulkans der Welt, den Ojos Del Salado in Chile. Und da das nächste Porschezentrum erst im weit entfernten Santaigo ist, musste hier einfach alles stimmen. 

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Für dieses Unternehmen ließ es sich Porsche Werksfahrer Romain Dumas  nicht nehmen, sich selbst hinter das Steuer zu setzen. Egal ob loses Geröll, Steine oder Eis, der Offroad-Elfer wühlte sich problemlos durch. Beim 450 PS starken Motor wurden keine Anpassungen gemacht, dafür aber an der Karosserie. 

Porsche 911 Chile, Ojos del Salado | Fanaticar Magazin

So wurden die Fahrzeuge in Zusammenarbeit mit RD Limited in Weissach extra für den Einsatz optimiert. Die Chille Elfer erhielten Portalachsen, extra große Offroadreifen, eine verkürzte Getriebübersetzung, Schalensitze und auch einen Überrollkäfig. Mit einer Bodenfreiheit von 350 Millimetern dürften den beiden Elfern etwas mulmig geworden sein, kauern sie doch sonst lieber so nah wie möglich am Asphalt. Um den Unterboden zu schonen, kamen Verkleidungen aus Aramidfasern zum Einsatz. 

Als besonderes Highlight bezeichnet Porsche den Einsatz des Warp-Connector. Dieses System wurde ursprünglich für den Rennsport entwickelt und ermöglicht selbst bei extremer Verschränkung eine Verbindung zwischen allen vier Rädern für eine optimale Traktion. Dazu kamen jeweils noch manuelle Differenzialsperren sowie ein Steer-by-Wire-System. Eines der beiden Fahrzeuge ist im Look des 963 LMDh Rennwagens gestaltet. Die Optik des zweiten Fahrzeugs wurde vom Style Porsche Team in Weissach entworfen.

Porsche 911 Chile, Ojos del Salado | Fanaticar Magazin

So ausgestattet, wurde das Erklimmen des Vulkans schon fast zum Kinderspiel. Das Team RD Limited erkämpften sich jeden Meter bei bis zu minus dreißig Grad und einem niedrigen Sauerstoffgehalt. Erst bei 6.0007 Metern Höhe mussten sich die Ingenieure aufgrund von unpassierbaren Wänden aus Eis und Schnee geschlagen geben. Aber so bleibt ja eventuell eine Challenge für weitere Versuche. Der Ojos Del Salado ist nämlich 6.893 Meter hoch. Da geht noch was. 

Fanaticar Magazin | Fotos: Porsche