Toyota hat dem Prius neuen Glamour eingehaucht. Hierzulande gibt es ihn allerdings nur noch als Plug-in-Hybrid.
Neues Design: Ein Wandel vom Entlein zum Schwan
Machen wir uns nichts vor: Der Prius galt lange als ein zwar effizientes, aber optisch wenig ansprechendes Entlein. Doch er erlangte in Hollywood schnell Kultstatus. Wenn Superstars wie Leonardo DiCaprio mit ihm vorfuhren, signalisierte man stolz ein Umweltbewusstsein. Mit dem Trend zur Voll-Elektrifizierung drohte der Prius jedoch an Glanz zu verlieren. Jetzt hat Toyota reagiert: Das einstige Entlein hat sich in der neuesten Generation in einen attraktiven Schwan verwandelt.
Statt der klobigen Keilform präsentiert sich der Prius nun mit eleganten Coupé-Zügen, die dennoch harmonisch mit der Aerodynamik spielen. Die Frontpartie wirkt, nicht zuletzt dank der schmalen Scheinwerfer, fast schon angriffslustig. In den Schulterpartien zeigt sich der Prius breiter, und das Design wird durch die abfallende Dachlinie, eine große Heckscheibe und durchgehende LED-Heckleuchte abgerundet. Trotz einer um fünf Zentimeter reduzierten Länge bietet der Prius dank eines längeren Radstands mehr Platz im Fond.
Innenraum und Technik: Ein Mix aus Digital und Analog
Das Innere des neuen Toyota Prius überrascht mit einer souveränen Verarbeitung und einem eleganten Cockpit. Etwas ungewohnt, aber nicht störend, kommt das über dem Lenkrad positionierte Cockpit-Display daher. Das Touchscreen-Display in der Mittelkonsole bietet eine gute Auflösung und ermöglicht die Integration von Apple Car Play oder Android Auto. Toyota hat jedoch wichtige Funktionen weiterhin analog gehalten. Dies reduziert Ablenkungen und steht im Gegensatz zum Trend der reinen Touch-Bedienung. Der Kofferraum bietet mit 284 Litern zwar nur begrenzten Platz, kann aber durch Umklappen der Rücksitze erweitert werden.
Leistung und Antrieb: Mehr Power für den Prius
Der Prius hält, was sein Design verspricht: Nur 6,8 Sekunden benötigt er für den Sprint von 0 auf 100 km/h – ein echter Fortschritt für Prius-Fans. Dies wird durch die Kombination eines 152 PS starken Benziners mit einem 163 PS Elektro-Motor möglich. Zusammen erzeugen sie eine Gesamtleistung von 223 PS / 164 kW. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 177 km/h. Ein Allrad-Modell des Vollhybrids wird in Deutschland nicht angeboten; hierzulande setzt Toyota ausschließlich auf Plug-In-Hybrid-Technologie.
Mit dieser Technologie qualifiziert sich der Prius für das E-Kennzeichen. Dank einer 13,6 kWh Batterie erreicht er eine rein elektrische Reichweite von bis zu 86 Kilometern, die durch das optionale Solardach nochmals erweitert werden kann. Wer weniger Wert auf die maximale Reichweite legt, kann sich optional für das Panoramadach entscheiden. Überraschend ist die eher schwache Ladeleistung von 3,3 kW via AC. Durch den Verzicht auf dreiphasiges Laden dauert der Ladevorgang vier Stunden.
Fahrerlebnis: Souveränität auf der Straße
Das Fahrwerk des Prius ist im Vergleich zu den Vorgängern deutlich ausgereifter. Es bietet Komfort und ermöglicht dennoch sportliches Fahren. Nicht, dass die Klientel auf rasante Landstraßenfahrten aus wäre. Es beruhigt jedoch zu wissen, dass der Prius bei Bedarf Reserven bereithält.
Fazit: Ein ikonisches Modell im neuen Gewand
Unsere Zeit mit dem neuen Toyota Prius war zwar begrenzt, aber es wurde schnell klar: Toyota hat den kultigen Hybrid nicht aufgegeben. Der Name „Prius“ hat zu viel Prestige erlangt, um ihn einfach verschwinden zu lassen. Das neue, ansprechendere Design ist eine kluge Entscheidung von Toyota. Der Prius bleibt jedoch ein Sparmeister – jetzt einfach mit einer zusätzlichen Portion Glamour.
Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures
