2012 Chevrolet Malibu by marioroman pictures - Fanaticar Magazin

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Chevrolet ist derzeit gut im Geschäft. Die Autos verkaufen sich blendend und auch der europäische Markt nimmt sich der Marke freudig an. Nun präsentiert Chevrolet nach der legendären Corvette und dem kultigen Retro-Camaro das dritte berühmte Model aus den Staaten: Den Malibu. Kennen Sie nicht? Wir lösen das Rätsel.

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1964 Chevrolet Chevelle Malibu SS

1964 Chevrolet Chevelle Malibu SS

Historie des Malibu

Über eine Zeitspanne von 35 Jahren hat sich der Malibu in den Vereinigten Staaten bewährt. Damit ist der Malibu der am längsten produzierte Mittelklassewagen der Welt.1964 startete der Malibu als Topmodell der Chevelle-Baureihe. Schon im ersten Jahr fanden über 200.000 Kunden gefallen an dem sportlichen Design und der üppigen Ausstattung. Angefeuert von einem 5,4 Liter großen V8, brachte der Chevelle Malibu SS stolze 300 PS auf den Asphalt.

1964 Chevrolet Chevelle Malibu SS Convertible

1964 Chevrolet Chevelle Malibu SS Convertible

Der Kunde hatte bis 1967 die Wahl zwischen einem Zweitürer, einem Cabriolet, einer Limousine oder einer Kompaktvariante. Richtig grantig wurde der Malibu als SS Z16, mit einem immensen Hubraum von 6,5 Litern und 375 Pferden auf der Hinterachse. Das erfolgreiche Konzept aus Frontmotor und Hinterradantrieb setzte Chevrolet auch 1968 weiter fort, allerdings wurde das Design im populären Fließheckdesign neu gestaltet. Auch die Radstände unterschieden sich fortan bei den Zweitürigen und viertürigen Modellen.

1968 Chevrolet Chevelle Malibu

1968 Chevrolet Chevelle Malibu

1973 folgte der dritte Generationswechsel, wieder mit umfassenden Änderungen am Design. Ihn gab es sowohl als Coupé, Limousine und Kompaktvariante zu erwerben. Die Cabriolet Variante wurde leider nicht mehr angeboten. Mittlerweile hatte sich der Malibu vom Topmodel zum Einsteiger in der Chevelle-Baureihe eingegliedert. Das minderte aber nicht die Beliebtheit zum Malibu. Auch im Rennsport konnte sich der Chevrolet behaupten. In den 70er Jahren fuhr die NASCAR Variante des Malibu zahlreiche Renn-Siege ein.

1978 Chevrolet Malibu Classic Landau

1978 Chevrolet Malibu Classic Landau

Aufgrund der steigenden Benzinpreise, versorgte Chevrolet den Malibu 1978 nun auch mit kleineren und dementsprechend sparsameren Motoren. Bei der amerikanischen Polizei und Staatsbehörden erfreute sich die viertürige Limousine großer Beliebtheit und wurde als Einsatzfahrzeug eingesetzt. Diese vierte Generation wurde nur bis 1983 gefertigt.?

Erst 1997 feierte der Malibu seine Wiedergeburt. Doch Fans der alten Reihe musste eine bittere Pille schlucken. Sowohl die hubraumstarken Achtzylinder als auch der Hinterradantrieb gehörten von nun an der Vergangenheit an. Zudem lief der Malibu nur noch als viertürige Limousine vom Band. Doch auch mit dem 150 PS starken Sechszylinder konnte Chevrolet punkten. Direkt im Premierenjahr prämierte das angesehene amerikanische Automagazin „Motor Trend“ den Malibu als „Auto des Jahres 1997.“

1983 Chevrolet Malibu.

1983 Chevrolet Malibu.

2004 debütierte die sechste Generation der Limousine auf dem US-Markt. Sie wurde auf der gleichen Plattform gefertigt wie der Opel Vectra. Topmodel war das Malibu SS Model mit 240 PS starkem V6 Motor.

1997 Chevrolet Malibu

1997 Chevrolet Malibu

Die siebte Generation des Malibu kam 2007 auf den Markt. Sie wurde mit Preisen geradezu überhäuft und wurde unter anderem als „Auto des Jahres 2008“ ausgezeichnet.

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Der neue Malibu – ein Weltauto

Mit dem neusten Sprössling der Malibu Familie fährt Chevrolet eine neue Strategie. Die achte Generation präsentiert sich nun als echtes Weltauto. So wird der Mittelklassewagen, der sich die Plattform mit dem Opel Insignia teilt, erstmals auf fast 100 Märkten auf sechs Kontinenten zu erwerben sein. Gebaut wird der neue Malibu in China, Korea und an zwei Standorten in den USA.

Das Design des Malibu ist im Gegensatz zu seinen letzten Vorgängern erneut freudig präsent geraten und bringt wieder mehr amerikanischen Charme auf die Straße. Mit zweigeteiltem Kühlergrill und den großen nach hinten verlaufenden Frontleuchten, hat der neue Malibu eine guten Wiedererkennungswert. Die Seite wirkt dynamisch gestreckt und wird durch die 17, beziehungsweise 18 Zoll, Leichtmetallfelgen ergänzt. Bei den Heckleuchten wurde dem Camaro Tribut gezollt. Insgesamt ein stimmiges Auftreten des Amerikaners. Der Innenraum des Malibu ist übersichtlich geraten. Die Materialien glänzen zwar nicht auf dem höchsten Level, sind aber für das Preis/Leistungsverhältnis absolut zufriedenstellend. Dafür überzeugen die komfortablen Sitze mit gutem Reisekomfort, ein viel wichtigeres Kriterium bei solch einem Fahrzeug.

Chevrolet Malibu

Chevrolet Malibu

In den höheren Austattungslinien beherbergt die Mittelkonsole ein 7 Zoll-Farb-Touchscreen über das sämtliche Multimedia und Navigationsfunktionen gesteuert werden können. Per Knopfdruck öffnet sich hinter dem Bildschirm ein kleines Geheimfach. Das Drei-Speichen-Lenkrad fasst sich gut an und setzt die Lenkbefehle präzise um. Einzig in der Mittellage fehlt es ihr ein wenig an Feingefühl. Die Armaturentafel, verschiedene Kontrollknöpfe und Ablageflächen sind mit dem für Chevrolet typischen Ambient-Licht in Eisblau versehen. Die effektvolle Hinterbeleuchtung der Anzeigen, der Zierleiste mit ihrem Chromakzent sowie der Türen wird durch Lichtleiter-Technologie erzeugt.

Wirklichen Anlass zur Kritik gab es nur bei der Automatik, genauer gesagt bei der Schaltkulisse, denn die Automatik an sich verrichte auf unserer Testfahrt einen souveränen Job. Nein, der Schalthebel und die Wahl des Programms sind bei unserem Testwagen dermaßen wackelig und ausgenudelt dahergekommen, dass man dies getrost als gewöhnungsbedürftig hinstellen darf. Wer zudem die Gänge manuell wechseln möchte, muss dies über zwei Tasten auf dem Wahlhebel tun. Das ist eher unpraktisch geraten.

2012 Chevrolet Malibu by marioroman pictures - Fanaticar Magazin

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Ansonsten gibt es bei dem neuen Malibu keinen wirklichen Grund zu meckern. Die Sitze sind komfortabel, das Fahrwerk ist angenehm abgestimmt, der Kofferraum bietet 545 Liter Ladevolumen ausreichend Platz und lässt sich durch Umklappen der Sitzbänke nochmals erweitern. Auch an genügend Ablagemöglichkeiten wurde gedacht. So lassen sich in den Türverkleidungen problemlos 1 Liter Flaschen verstauen. Und dank Keyless-Go (Chevrolet: PEPS) braucht der Fahrer beim öffnen und starten des Malibus noch nicht mal den Schlüssel aus der Tasche hervorzuholen.

Bei den Motoren stehen den europäischen Kunden zwei Varianten zur Verfügung. Ein Vierzylinder Benziner mit 167 PS und einem Top Speed von 204 km/h und einen Turbodieselmotor mit 160 PS und satten 213 km/h Top Speed. Wir fuhren den Diesel, der übrigens in Kaiserslautern produziert wird.

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Mit einem maximalen Drehmoment von 350 Nm auf der Vorderachse, zieht der Malibu Diesel flott von dannen. In 9,7 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h. Erst ab Tempo 180 wird es etwas zäher auf der Tachonadel. Dabei soll sich die Automatikvariante mit 6,3 Liter auf 100 km begnügen. Die manuelle Variante braucht dagegen nur 5,1 Liter. Die Geräuschdämmung ist auch bei Highspeed absolut zufriedenstellend und so ganz nebenbei erhielt der Malibu mal eben 5 Sterne beim Euro-NCAP Sicherheitstest. Damit ist er einer der sichersten Fahrzeuge in seinem Segment.

Fazit: Der Chevrolet Malibu ist ein Auto für die Vernunftmenschen unter uns. Die, die eine vollwertige Mittelklasselimousine, mit hohen Sicherheitsstandards zu einem attraktiven Preis/Leistungsverhältnis erwerben wollen. Hier und da fehlt es ihm noch an gewissen Feinschliff aber die Hauptattribute wie Fahrwerk, Motor, Handling und komfortables Reisen erfüllt dieser Chevrolet ohne Probleme. Der Chevrolet Malibu ist bereits ab 29.990 Euro erhältlich. Wer da noch meckert, ist selbst schuld.

Text: Mario-Roman Lambrecht
Fotos: marioroman pictures, Chevrolet